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Die "Echte Bahn" => Bilder und Fotoberichte => Thema gestartet von: Roni am 27. Mai 2025, 18:43:10

Titel: Mit dem Schnellzug durch die Lagune/Hecke - 67: Istria VII (50 B.)
Beitrag von: Roni am 27. Mai 2025, 18:43:10
Hallo!



Zum vorherigen Teil der Serie:
Mit dem Schnellzug zur Lagune - 66 (50 B.)
https://www.mstsforum.info/index.php?topic=4145.0




17. 8. 2023

Donnerstagabendspaziergang in Rogotin nach der Busfahrt aus Split.
Ich erkundete zunächst ein paar Stellen für die nächsten Tage, hier die Kanalbrücke im Ort. Leider wird die Idylle durch die Jadranmagistrale D8 gestört (Foto von der Straßenbrücke). Zug kam bei Tageslicht keiner vorbei.
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Glücklicherweise befindet sich der Hafen am See Vlaška hinter einem Hügel und ist daher höchst idyllisch. Mein Appartement Ćuće lag ebenerdig mit privatem Eingang direkt am Hafen. Die Familie war auch sehr nett und hatte mich vom Busbahnhof abgeholt. Öffentlichen Nahverkehr gab es nicht einmal täglich in der Gegend.
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18. 8. 2023

Während der Nacht hörte ich zumindest einen Güterzug. Um 5:40 machte ich mich auf, den 114 Meter hohen Hügel Veliki Trovro zu erklimmen. Aussicht vom Gipfel auf den Hafen Ploče vor Sonnenaufgang.
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Man ist für Touristen gerüstet, ich blieb jedoch bis Mittag alleine.
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Das Neretva Delta-Panorama.
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Um 7:04 tauchte eine kleine grüne Rangierdiesellok auf - es handelt sich um eine ENNA Transport Vossloh G6 0650:
https://trainspo.com/photo/133999

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Fünf Minuten später erschien etwas Blaues... :-)
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Kurz vor 7:30 begann es tatsächlich verdächtig zu rauschen: der an allen Tagen um die Zeit verkehrende Güterzug Richtung Bosnien gezogen von HŽPP 1141-302!
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Entlang des Schilfgürtels am See Vlaška.
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Das Wasserballfeld im Hafen von Rogotin präsentierte sich noch spiegelglatt, am Abend zuvor hatten hier Kinder getobt.
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Der dunstige Blick ins Neretvatal, der Zug hatte gerade den Bahnhof Rogotin passiert.
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Unter der Neretvabrücke der D8.
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Richtung Haltestelle Banja, wo ich am nächsten Tag hinwandern würde.
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Nach letztlich erfolgreichem Warten bis Mittag (siehe vorhergehender Reportageteil) erholte ich mich am Nachmittag und peilte um sechs die am Vortag ausgekundschaftete Stelle bei der Café-Bar-Pension Sagena an.
B 1390 Ploče - Sarajewo tauchte pünktlich vor 18:30 auf. Die hinterste Bergkette links liegt schon über dem Meer auf der Halbinsel Pelješac.
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Rechts der Mitte der Gipfel von der Früh.
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Mit einem Sprint ging sich auch der Nachschuss aus.
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19. 8. 2023

Nächsten Morgen dachte ich mir: der Güterzug könnte ja wieder um die gleiche Zeit fahren... Tatsächlich, das Ausfahrtssignal des Bahnhofs sprang kurz vor 7:30 auf Grün - und um 7:31 war es so weit. Alle gesichteten Fahrten fanden mit der 1141-302 statt.
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So hatte ich auch die klassische Kirchenstelle schon im Sack.
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Blick zum zweigleisigen Bahnhof, das "Empfangs"gebäude befindet sich rechts außerhalb der Kurve hinter den Ästen.
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Nach dem Frühstück machte ich mich vor neun auf zu 4 km Hitzewanderung - zunächst am Bahnhof vorbei, dann die Neretva entlang. Um die Hauptstraße zu vermeiden, war doch ein Umweg nötig, aber durch interessante Schilfumgebung.
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Die letzten Kilometer bis zur Haltestelle Banja führten auf der wenig befahrenen Straße am rechten Neretvaufer.
Durch diesen "Tumbin" (Wasserdurchlass) rechts wurde während des 2. Weltkriegs trotz vieler Befestigungen rundherum eine Nord-Südverbindung zwischen den Partisanen aufrechterhalten. Dahinter verläuft die Bahnstrecke.
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Diesmal erschien B 1391 Sarajewo - Ploče mit weniger als einer Stunde Verspätung schon um 11:12 am Olivenhain.
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Rechts die Neretva.
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Ich blieb nachher noch kurz an der Haltestelle, plötzlich kamen unbemerkt kroatische Grenzbeamten von hinten heran und fragten, wo ich wohnte. Kroatien war ja eben dem Schengenraum beigetreten...
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Die kleine Kanalbrücke hinter der Haltestelle und die Neretva. Wirklich freier Blick bot sich sonst unterwegs kaum.
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Welch Glück - als ich um 12:12 genau an der einzige Stelle mit Aussicht vorbeikam: https://maps.app.goo.gl/uucPomuNB1eZfkjp6 , kehrte die 1141 auch schon mit dem nächsten Güterzug nach Bosnien zurück. Hier passierte sie gerade die Ausfahrtssignale des Bahnhofs Rogotin.
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Das Panorama mit sehr netter Vegetation. Die Wolken versprachen jedoch keinen sonnigen Nachmittag.
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Recht eigentümliche Architektur des seit Jahren personenverkehrsfreien Bahnhofs von Rogotin.
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Am Nachmittag wartete ich mehrere Stunden im Appartement ein Gewitter ab, um sechs Uhr schien es sich halbwegs verzogen zu haben. Ich ging über den Hügel, dieser Blick auf den See bot sich.
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Bei der Kirchenstelle war man gleich, und binnen zehn Minuten kam auch pünktlich der Zug - nur schien es schon fast Nacht im Gegensatz zum Abend davor.
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Nachgewitter-Panorama bis ins Neretvatal.
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Das war es für's Erste mit B 1390/1391 - fast wie ein Wunder verkehrt er heuer wieder. Nach der furchtbaren Unwetterkatastrophe Anfang Oktober 2024 war die Strecke Sarajevo - Čapljina schon wieder ab Ende Jänner 2025 für den Güterverkehr nach Ploče befahrbar gemacht worden, im Februar folgte die Wiederaufnahme des Personenverkehrs.




20. 8. 2023

Am nächsten Morgen machte ich noch einen Frühspaziergang.
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Ich wartete bis 7:45, aber es kam nichts.
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Viele herrliche Stellen wären mit einem Regionalpendelzug möglich... man müsste doch nur einen Triebwagen herverlegen.
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Tatsächlich - als ich schon am Hafen war, tauchte der Zug wieder auf!
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Mein Vermieter führte mich erneut zum Busbahnhof Ploče. Ich bestieg meine Autotrans -> Arriva -> DB Fuhre um 9:40. Darin verbringt man den ganzen Tag auf der Magistrale bis Rijeka mit Pausen in Split, Zadar und Karlobag. Und das nicht im Eiltempo, es werden auf gewissen Abschnitten Passagiere an den kleinsten Haltestellen aufgenommen. Zumindest erlebt man den sonst nicht so oft befahrenen einsamen Abschnitt am Velebit entlang. Auch hinter einem DeLorean fuhren wir eine Weile her - was leider keine abkürzende Zeitreise bewirkte. Ab Senj gerieten wir in den Wochenend-Rückreiseverkehr und kamen letztendlich statt um 20:30 erst um 21:30 in Rijeka an... dort wartete aber zumindest mein Taxi in die vielgeliebte Villa Ariston.
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22. 8. 2023

Neben Wiedersehen mit weitgereisten Verwandten und Badeurlaub heuerte ich an einem Abend den selben Taxifahrer für etwas an, was ich schon seit 2020 machen wollte. Bei zwei Urlauben mit fahrbarem Untersatz gelang es nicht - 2021-22 verkehrte der Abendzug in der Dunkelheit, 2020 kam die Reisewarnung dazwischen. Das erste Pandemiejahr war die lange Regiojet-Garnitur im schönsten Abendlicht von Rijeka nach Matulji hinaufgefahren, doch wir mussten den Aufenthalt vor der geplanten Fotosession abbrechen. Heuer werden zwar die regelmäßigen Schnellzüge aus SŽ 510er Flirts gebildet, doch es verkehrt im Sommer alle zwei Tage EuroNight 1276/1277 Rijeka - Warschau, Planabfahrt Rijeka 18:15.

Den Fotostandort bei Kastav in der Autobahnraststätte "Tor zur Adria" ("Vrata Jadrana") Richtung Süden hatte ich vorher virtuell gefunden, als ich dachte: da müsste ja was gehen... https://maps.app.goo.gl/mVX2J5xTcB2JUkQv9

Zunächst kam etwas verspätet um 18:24 B 483 "Ljubljana" nach Rijeka vor der Kulisse der istrischen Halbinsel (Planankunft Rijeka 18:27). Schon die zweite HŽPP 1141 der Serie im herrlichen Blau auf den besten Zügen - 1141-386!

S/W Version des Bildes:
https://www.fotocommunity.de/photo/mit-dem-schnellzug-zur-lagune-lxx-roni-raildatainfo/49222143

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Nun fing das Zittern an - es war doch schon spät im Sommer, die Sonne stand wesentlich tiefer als zur Sonnwende - wie lange würde das Ding zum Wenden benötigen? Planmäßig waren nur zwanzig Minuten in Rijeka angesetzt...






Laufende Updates der Echtzeit-Abfrage setzten die Abfahrtszeit immer weiter nach hinten, doch letztendlich schien er sich gegen sieben in Bewegung zu setzen...





Um 19:16 rauschte es endlich - jawoll!


B 480 "Opatija" Rijeka - Ljubljana mit Kurswagen des MV 1247 "Retro Istria" weiter nach Zalaegerszeg -> IC 959 "Göcsej" nach Budapest-Déli. Rechts im Hintergrund die Brücke auf die Insel Krk.
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Im Panorama erkennt man, wie knapp das mit dem Bergschatten war. Nur eine Minute später hatte er die Stelle erreicht. Zufrieden rief ich den Taxifahrer und konnte die restlichen Tage am Meer genießen.
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25. 8. 2023

Zur Abreise nahmen wir eine kurze Flixbusfahrt nach Triest in Kauf. Die Atmosphäre in der sehr heißen Hafenstadt lohnte es. Die "MSC Splendida" legte vor unserer Nase um 19:08 ab.
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26. 8. 2023

Am letzten Reisetag genossen wir das Frühstück in einem Café - ich wollte kurz zum Bahnhof für die Ankunft des ICN 774 aus Rom über Venezia SL (also auch durch die Lagune ;-)). Er war mit etwas Verspätung angezeigt, holte aber am letzten Abschnitt offensichtlich auf und stand plötzlich schon vor neun Uhr verfrüht da... Ich wartete auf den Verschub - welcher bei einem Top & Tail mit E 403 bespannten Zug tatsächlich mit einer urigen D 245 durchgeführt wurde.
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So hätte die Einfahrt ausgesehen, also nichts verpasst.

Die Dieselszene mit Sound und eine unerwartete Nostalgieszene in Udine am Nachmittag findet man hier:
https://youtu.be/iO7YClDHVV0?si=7imnq7VmwlWVuvbF&t=793

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Nach Hause ging es am Abend per Railjet 130 "San Marco" von Udine nach Wien. Leider entschied sich ein etwas seltsam hüstelnder Kärntner mitzufahren und verpasste uns allen als Abschluss der Sommerferien Covid, wodurch wir auch nicht zur Hochzeit meiner Tante eine Woche später in London fahren konnten.


Nächstes Mal in der Serie geht es dennoch nördlicher weiter. :0)