Autor Thema: Mittelmeerkreuzfahrt Osterweiterung (2 V.)  (Gelesen 4105 mal)

Roni

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Mittelmeerkreuzfahrt Osterweiterung (2 V.)
« am: 10. November 2008, 19:13:46 »
Hallo!

Von 2. - 8. November gab es eine kleine Fortsetzung der Mittelmeerkreuzfahrt nach Istanbul und Thessaloniki. Diesmal nicht im Regionalzug, sondern nur im Schlafwagen.


1) Mit dem Schlafwagen auf der Strecke Wien - Beograd - Nis - Sofia - Istanbul. Nach Überqueren der Donau in Novi Sad und Sava in Belgrad am Morgen im ÖBB Schlafwagen des D 347/341 verschafften wir uns um ein paar Euro ein luxuriöses Doppelabteil im ex-DR BDZ Schlafwagen nach Sofia (es gab sogar eine "offizielle" Fahrkarte dafür, inklusive ausgehandeltem Preis...  ;)), mit dem wir dann auch noch eine Verschubrunde drehen konnten. Erst später bemerkten wir, dass der TCDD-Wagen nach Istanbul nicht der vorhergesagte Liegewagen, sondern sogar ein Schlafwagen war. Weiter ging's im D 491 "Balkan Express" nach Nis mit einigen 10/20 km/h Langsamfahrstellen, die insgesamt aber nur eine Verspätung von 25 Minuten verursachten. In Nis übernahm die GM Diesellok 661-152, und bei pünktlicher Abfahrt begann die spektakuläre Fahrt durch die Nisava Schlucht. Auch hier gab es wieder nur eine halbe Stunde Verspätung bis zur serbischen Grenzstation Dimitrovgrad, die von Bulgarien aus elektrifiziert ist. Auf BDZ Territorium standen wir dann allerdings nur noch herum und kamen zur Abfahrtszeit in Sofia an. Das machte aber nichts, denn der selbe Zug (OK, der selbe TCDD Wagen) fährt nach Istanbul weiter, wir mussten nur in einen anderen BDZ-Schlafwagen wechseln. Mit einer halben Stunde Verspätung fuhren wir ab, der Halbmond lag verheissungsvoll deutlich über dem Land. Stress mit der Grenze gab es allerdings nicht, denn in der Nacht rissen wir zwei Stunden Verspätung in Bulgarien auf. Über die Grenze brachte uns eine BDZ-Ludmilla, in Kapikule, wo man zur Grenzkontrolle aussteigen muss, wurde TCDD E 52 518 angekuppelt. Bis Istanbul hielten wir nun wieder die Verspätung, was auch daran lag, dass bei der TCDD über Stellen, die andernorts 10-20 km/h Langsamfahrstellen sind (siehe Serbien), mit vollem Karacho drübergefahren wird. Jedenfalls konnte man gemütlich lange schlafen (solange man es schaffte sich bei dem Rodeo im Bett zu halten  ;)), in Cerkezköy konnte ich DE 33 060 fotografieren, dann war bis Halkali eher nichts los. Die Vorortstrecke bis Sirkeci war dann wieder schön ergiebig.

Videolink (klick auf "watch in high quality")
http://www.youtube.com/watch?v=dZ93gBTEKuM


2) Den 4. November verbrachten wir in Istanbul: zunächst fuhren wir von der Bahnendstation Sirkeci mit der modernen, in Wien gebauten Strassenbahn nach Sultanahmet zur Reiseagentur, die die Reservierung für die Weiterreise buchen sollte. Wie sich herausstellte waren auch Fahrkarten dabei, die wir allerdings nicht brauchten. Später konnten wir diese aber mit nur 6% Stornogebühr am Schalter in Sirkeci zurückgeben. Wir schlenderten entlang der Strassenbahnstrecke zurück zum Bahnhof und konnten die Triebwagen vor einigen Sehenswürdigkeiten ablichten, ebenso vor einem "Bim" Schild...  ;) Als nächstes fuhren wir per Fähre nach Asien, den Ablegeplatz mussten wir aber erst eine Zeit lang suchen, denn der liegt in Karaköy auf der anderen Seite des Goldenen Horns. Die Überfahrt war herrlich, auch wenn man kaum Bilder machen konnte ohne eine Möwe zu erwischen. In Asien begegneten uns gleich ein paar ÖBB-Güterwagen, sowohl am Hafen als auch auf der Güterwagenfähre bei der asiatischen Endstation Haydarpasa. Zuerst fotografierten wir ein bisschen in der Station, dort wurden wir von Polizisten angesprochen, die auch fotografiert werden wollten  ;), danach ging es auf die Brücke über der Einfahrt, in der Zwischenzeit verließ der "Bogazici Treni" nach Ankara die Station. Als nächstes widmeten wir uns noch den Gothaer Strassenbahnen auf der nostalgischen Ringlinie durch Kadiköy. Am Abend gingen wir bei Sirkeci essen und fotografierten moderne Strassenbahnen und Vorortzüge bis zur Abfahrt unseres Zuges. Der "Freundschafts Express" D 445 Istanbul - Thessaloniki bestand diesmal aus der griechischen Garnitur, wir bezogen eine "obere" Kabine im ehemaligen SNCF-Schlafwagen. In der Türkei waren wir pünktlich und überquerten die türkisch-griechische Grenze hinter der TCDD Alsthom Diesellok DE 24 136. Aussteigen muss man hier nicht, es werden nur die Pässe eingesammelt. An der Grenze ergibt sich eine sehr skurrile Szenerie, denn auf beiden Seiten des Grenzflusses stehen die Soldaten aufgereiht. Besonders surreal ist es in Griechenland, denn dort ist irgendein Freizeitbereich mit Baldachin, Gartenmöbeln, gedecktem Kaffeetisch, daneben ein Volleyballplatz, und dazwischen die Soldaten. Verspätung sammelten wir erst in der griechischen Grenzstation Pythio an, wo unsere OSE 220er ADtranz-Lok mit dem Gegenzug bestehend aus TCDD-Wagen erst 40 Minuten nach der geplanten Abfahrt ankam. Bis Thessaloniki bekamen wir wieder 40 Minuten, insgesamt also 80. Unterwegs ab Strimon wird fleißig zweigleisig ausgebaut, wenn auch manchmal etwas seltsam, denn wo kein Platz war wird das zweite Gleis in einer S-Kurve einfach abseits des alten geführt. Im Bauzugeinsatz waren auch zwei CD-Loks zu sehen, davon eine 742er.

Videolink (klick auf "watch in high quality")
http://www.youtube.com/watch?v=aOl09S2eFBk


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Silvio-Christian M.

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Re: Mittelmeerkreuzfahrt Osterweiterung (2 V.)
« Antwort #1 am: 10. November 2008, 23:44:01 »
Super Videos Wieder mal!


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