Autor Thema: Unfall in Vorarlberg  (Gelesen 33109 mal)

Taurus1016

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #30 am: 20. Juni 2010, 10:06:44 »
@ alle:

Bremsen war also unöglich, gut, jetzt hab ichs überrissen. Auch gut zu wissen, dass die Federspeicherbremse nicht sehr stark zieht.

Letztens als ich am Taurus mitgefahren bin, hat unser lieber Lokführer eine Zwangsbremsung hingelegt, man muss sagen, dass ein Taurus nicht
wirklich stark zwangsbremst!

Also: Das Unglück hätte mit keiner Bremse verhindert werden können, seh ich das richtig?

Aja, wie schaut's denn mit den Sesseln aus, kann man die kaufen oder so was?

MfG
Taurus1016

(der sich entschuldigt, so einen "Mist", "Schwachsinn" oder "Blödsinn" geschrieben zu haben.
Egal, was passiert - ICH habe das da oben sicher NICHT geschrieben ;D

R15

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #31 am: 20. Juni 2010, 11:00:46 »
Mit einer funktionierenden E-Bremse hätte es vielleicht verhindert werden können, nur stand selbige aufgrund der österreichischen Vorschriften nicht zur Auswahl.

Hyglo

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #32 am: 20. Juni 2010, 11:05:41 »
Letztens als ich am Taurus mitgefahren bin, hat unser lieber Lokführer eine Zwangsbremsung hingelegt, man muss sagen, dass ein Taurus nicht
wirklich stark zwangsbremst!

Aja, wie schaut's denn mit den Sesseln aus, kann man die kaufen oder so was?

Hallo!
Was hing denn an dem Taurus dran? Wie schon ChrisD beschrieben hat, hängt es in erster Linie vom Zug ab, wie gut der bremst.
Fuhr der Taurus alleine, oder war ein Zug dran? Wenn das ein Güterzug war, dann ist mir klar, warum die Bremsung eher bescheiden ausfiel.
Bei einem EC oder Cityshuttle sollte die Bremsung schon etwas schärfer ausfallen.

Ich glaube, die ÖBB werden die Sessel sicher noch brauchen können, wenn sie nicht beschädigt sind.
Es ist ja gut möglich, dass die auch Verschleißerscheinungen haben, vor allem bei übergewichtigen Lokführern (ich weiß, die sollte es eigentlich gar nicht geben).
Ich selbst (allerdings ein Leichtgewicht) habe es immerhin zustandegebracht, mittlerweile den zweiten Schreibtischsessel zu ruinieren. Das liegt aber an meiner Neigung zum Schaukeln. Mögllicherweise würde da so ein Taurussessel vor'm Computer mehr aushalten.

lG

Hyglo

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #33 am: 20. Juni 2010, 11:44:12 »
Als Beispiel gleich die 1016: das E-Bremsgewicht macht nur 33-40t (P oder R) und trotzdem schafft man mit der elektrischen Bremse alleine theoretisch 300kN (nur ist sie immer je nach Zugkonfiguration auf andere Werte beschränkt).
Deine Angaben klingen etwas verwirrend. Mit den 40t E-Bremsgewicht (bei R) meinst du natürlich das Mehrgewicht gegenüber einer Bremsung ohne E-Bremse.
Bekannt ist allerdings, dass der Taurus (zumindest bei einer Betriebsbremsung) vorwiegend mit der E-Bremse bremst, und seine Scheibenbremsen unbeansprucht lässt, um den Verschleiß gering zu halten. Kommen dann die Scheibenbremsen hinzu, wird die E-Bremse heruntergeregelt um die maximale Bremskraft der Lok zu beschränken.

Bekannt ist auch, dass die Bremskraft der Lok auf 150kN beschränkt wird. Gibt es schon Möglichkeiten, diese Bremskraft zu überschreiten, d. h. die Beschränkung auf einen höheren Wert zu setzen? 300kN hätten theoretisch gereicht, um diesen Zug zu verzögern, nur wäre die Lok nie imstande gewesen, diese Kraft auch auf die Schiene zu bringen. Auf die allgemeine Wetterlage der Letzten Tage zu schließen, würde ich sagen, dass die Lok ohnehin (wenn überhaupt) kaum mehr als die 150kN Bremskraft auf die Schiene gebracht hätte.
« Letzte Änderung: 20. Juni 2010, 11:46:05 von Hyglo »

Taurus1016

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #34 am: 20. Juni 2010, 11:59:47 »
@ R15: In diesem Fall hätte ich glaub ich auf die Vorschriften gepfiffen und geschaut, dass ich meinen Zug heil zum stehen oder sogar ins Tal bringe.
Oder wird es für den Körper gefährlich wenn man diese Vorschrift missachtet, dann würd ich es nicht machen.

@ Hyglo: Gel, so ein Taurus-Sessel zum MSTS oder Loksim3d fahren wäre ganz was tolles :)
Noch besser wäre natürlich ein ganzer Taurus-Fst mit dem man oben genannte Programme spielen kann  ;D

MfG
Taurus1016
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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #35 am: 20. Juni 2010, 15:15:57 »
Es darf nur bei nur Drehgestellwagen im Zugverbannt die erhöhte E-Brems Kraft (240kn) genutzt werden.

Da es bei diesen Zug nicht der Fall war durfte der Tfzf nur mit der 150kn E-Bremse fahren. (240kn wären gar nicht möglich gewesen da das Tfz nur Dreimotorig war).
mfG

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R15

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #36 am: 21. Juni 2010, 15:10:25 »
Da er sich korrekter Weise in den Maschinenraum zurückzog, hätte spätestens die SIFA nach einigen Sekunden eine Zwangsbremsung ausgelöst.
Im "vorderen" Zugteil gab es einen Druckverlust, somit hatte der Tfzf vermutlich nicht einmal die Möglichkeit die E-Bremse zu nutzen.

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #37 am: 21. Juni 2010, 16:52:52 »
Da er sich korrekter Weise in den Maschinenraum zurückzog, hätte spätestens die SIFA nach einigen Sekunden eine Zwangsbremsung ausgelöst.
Im "vorderen" Zugteil gab es einen Druckverlust, somit hatte der Tfzf vermutlich nicht einmal die Möglichkeit die E-Bremse zu nutzen.


Schnellbremsung machen und E-Bremse in Stellung VB bringen.
mfG

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ChrisD

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #38 am: 21. Juni 2010, 17:15:32 »
Richtig, bei einer Schnellbremsung wird die E-Bremskraft auf 80kN beschränkt.
MfG.
ChrisD

Florian

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #39 am: 21. Juni 2010, 17:35:51 »
Und was er mit der 1142 gemeint hat ist doch auch logisch: Derzeit ist das Verfahren bei der ÖBB so, dass sogar bei kleinen Mängel bereits die 1142 ausgemustert werden, weil es genügend 1116 gibt. Ist jetzt eine 1116 weniger verfügbar sowie jetzt, dann überlegt man sich vielleicht doch noch eine 1142 mit leichten Mängel zu reperieren anstatt sie gleich zu verschrotten, weil sie einfach benötigt wrid.

Zurzeit ist es aber bei den 42er eh besser... Man flickt zurzeit fleißig wieder 42er, da man anscheinend Lokmangel hat.

Die 1116 173 kehrt zu 99% wieder zurück. In Linz befindet sich nämlich schon länger ein Reservekasten, denn man sicher hernimmt wenn der jetzige Kasten zu sehr beschädigt ist. Die anderen technischen Sachen werden sicherlich nicht zu sehr beschädigt sein.

R15

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #40 am: 21. Juni 2010, 18:08:48 »
Angeblich soll es im Maschinenraum doch recht heftig ausgesehen haben.

Taurus1016

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #41 am: 21. Juni 2010, 20:04:58 »
Ja, die Sessel können sie gleich nach Wien schicken  ;D

Das bringt den ÖBB wieder Minuspunkte bei mir, wenn sie die 42er wieder zamflicken!
So was versteh ich einfach nicht, wenn die alten Loks (nein, ich meine keine Taurüssel) schon ausgemustert sind dann baue ich sie doch nicht wieder zusammen, sondern
kaufe neue! Ich mein, als ob 475 Taurüssel genug wären.

Erfreulich, dass es 475 bleiben.
Dass beim Unfall die Wagen schuld waren und dass der Taurus zu 99% wiederhergestellt werden kann, zeigt doch einmal mehr, was für eine Meisterleistung
und wie robust die Taurüssel sind.

MfG
Taurus1016
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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #42 am: 21. Juni 2010, 20:55:12 »
Ja, die Sessel können sie gleich nach Wien schicken  ;D

Das bringt den ÖBB wieder Minuspunkte bei mir, wenn sie die 42er wieder zamflicken!
So was versteh ich einfach nicht, wenn die alten Loks (nein, ich meine keine Taurüssel) schon ausgemustert sind dann baue ich sie doch nicht wieder zusammen, sondern
kaufe neue! Ich mein, als ob 475 Taurüssel genug wären.

Erfreulich, dass es 475 bleiben.
Dass beim Unfall die Wagen schuld waren und dass der Taurus zu 99% wiederhergestellt werden kann, zeigt doch einmal mehr, was für eine Meisterleistung
und wie robust die Taurüssel sind.

MfG
Taurus1016


Schäm dich, die Mehrzahl von Taurus ist Tauri!!!  Ich hoffe die 42er wird wieder reperiert.
Nur so nebenbei, es gibt zurzeit, mit der 1116.173, 382 Taurus.
50 1016
282 1116
50 1216
mfG

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rk54

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #43 am: 21. Juni 2010, 21:04:23 »
@ 1116.250,
und ich dachte immer, die Mehrzahl von Taurus wäre "Taurusse" :P

Gruß Robert
ich hab keine Ahnung, aber davon jede Menge

R15

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Re: Unfall in Vorarlberg
« Antwort #44 am: 21. Juni 2010, 21:19:05 »
Zitat
Dass beim Unfall die Wagen schuld waren und dass der Taurus zu 99% wiederhergestellt werden kann, zeigt doch einmal mehr, was für eine Meisterleistung
und wie robust die Taurüssel sind.
Die Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, aber die Schuld bei den Wagen alleine zu suchen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der richtige Weg.
Habe zwar aus der HW noch nichts gehört, aber die letzten Detailbilder, welche mir gezeigt wurden, lassen nicht viel Hoffnung auf eine großartige Wiederverwendung.

Zitat
Das bringt den ÖBB wieder Minuspunkte bei mir, wenn sie die 42er wieder zamflicken!
So was versteh ich einfach nicht, wenn die alten Loks (nein, ich meine keine Taurüssel) schon ausgemustert sind dann baue ich sie doch nicht wieder zusammen, sondern
kaufe neue!
Alle mir bekannten 1142, waren nie ausgemustet, sondern konserviert. Es wurden auch keine großartig zusammengebaut, es waren meist nur 1-2 Teile größere Teile welche getauscht werden mussten, bzw. abgelaufene Revisionen. Eine Verschrottung dieser Fahrzeuge wäre eine reine Geldverschwendung.