Hallo,
nach längerer Pause möchte ich mich auch wieder mal melden, da ich gesehen habe, dass die Diskussion über den OR hier im Forum an Dynamik gewinnt und auch "Fans" gewinnt.
Auch ich habe den OR in den letzten Monaten schätzen gelernt. Er läuft ohne Probleme von einer externen Festplatte, keine Laderuckler, gute Frame Rates, gute Grafik, die "Nachteile" die Herma beschrieben hat habe ich auch erfahren und nehme sie hin. Das englischsprachige Forum ist auch hilfreich, wie auch der Zugriff auf den Sourcecode, da kann man sich auch manches zusammenreimen.
Zur Physik möchte ich folgendes sagen: Es ist möglich, Zugkraftkurven zu vergeben, da hier aber eine gewisser Aufwand nötig ist z. B. bei 34 Fahrstufen jeweils 10 Werte ergibt zusammen 340 Werte, habe ich das noch nicht versucht. Man könnte dann aber das Verhalten von älteren E-Loks vorbildgetreu abbilden.
Manches ist auch noch nicht ganz ausgereift:
Die dynamische Bremse geht noch nicht richtig, Besserung ist aber versprochen (laut Fehler- und Feature-Liste)
Der OR errechnet auch einen Losbrechwiderstand: Sehen die Friction-Parameter so aus wie wenn sie mit Fcalc berechnet wurden, dann übernimmt er die Parameter und rechnet sich dann Koeffizienten für die Davis-Gleichung aus, macht also die Rechnung des Fcalc rückwärts, aber man bekommt im OR ein vernünftiges Verhalten.
Aus den MSTS Friction-Parametern C1 und E1 bestimmt der OR in diesem Fall den Losbrechwiderstand mit Wlosbrech=C1*(0.0025*0.44704)**E1. Je nach E1 kommen dann vielleicht zu hohe Werte raus, die beim Anfahren eines Güterzuges (vor allem in der Steigung) keinen Spass machen, hier kann man ggf. den E1-Parameter anpassen. Es gibt aber in den neuesten Experimental-Releases OR spezifische Parameter mit denen man das auch dimensionieren kann (Definition von Lagertypen: Gleitlager, Rollenlager mit verschiedenen Losbrechwiderständen)
Die Verwendung von OR spezifischen Parametern in den .eng oder .wag bedeuten aber, dass die Kompatibilität mit dem MSTS vorbei ist.
Bei E-Loks ist auch die Charakteristik des Fahrschalters eigenartig (sieht man auch im Sourcecode): die maximale Zugkraft folgt der Fahrschalterstellung 50% = 50 % der maximalen Zugkraft, aber die Leistung folgt dem Quadrat der Fahrschalterstellung: 50% = 50%*50%= 25 % der maximalen Leistung. Es ergibt sich aber dabei eine schöne Anfahrcharakteristik und eine gute "Empfindlichkeit" im unteren Leistungsbereich. Für ältere (= nicht-Drehstromloks) passt das allerdings nicht gut.
Beim Sound teile ich Hyglos Meinung, das die Mischungen unausgewogen sind z.B. beim Cabsound sind die Laufgeräusche gegenüber den Motorgeräuschen zu dominant. Bei Fahrschaltergeräuschen, die nicht auf Oneshot, sondern auf der Fahrschalterstellung beruhen hat sich in den letzten Experimental-Releases ein Fehler eingeschlichen. Sie werden beim Auf- oder Abschalten schier endlos wiederholt.
Auch die Zeitabläufe in den Act sind anders man müsste zumindest einige Acts anfassen
(lt. OR Entwicklern im OR-Forum gibt's hier keinen Königsweg).
Mein persönliches Resumee ist. Ich warte auf die V1.0, schaue mir an wie sie mir gefällt und entscheide dann ob ich den MSTS entgültig ad ad acta schiebe und die .eng ggf. umstelle oder nicht.
Eine Frage an die Soundspezialisten: Wie groß ist der Aufwand die Files "nochmal" abzumischen, das begeistert im Moment noch nicht?
Laut Aussage der OR-Entwickler rühren manche der Sound- Probleme daher, das der MSTS bei manchen Sound-Parametern Grenzen setzt, die angewendet werden wenn der Soundentwickler diesen Parameter außerhalb dieser Grenzen gesetzt hat. OR soll das dann 1:1 umsetzen. Bin aber kein Experte auf dem Thema.
Gruß
Gehe