Autor Thema: Markttag im Osten '16 - 10: Irschawa - Wynohradiw (50 B.)  (Gelesen 6099 mal)

Roni

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Markttag im Osten '16 - 10: Irschawa - Wynohradiw (50 B.)
« am: 31. August 2016, 14:16:54 »
Hallo!



Zum vorherigen Teil der Serie:
Schmalspuriger Osten '16 - 9: Berehowe - Irschawa (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3794.0


Das Video zu dem Teil (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/WmYCDzD87uc


Überblick über das Schmalspurnetz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schmalspurnetz_Berehowe




30. 7. 2016


Wir haben Irschawa, den heutigen Endpunkt der im Volksmund "Anzya Kuschnyzka" genannten Borschawatalbahn erreicht - das ehemalige Ziel Kuschnyzja liegt allerdings noch 30 Kilometer weiter.




Der Rest des Bahnhofs, einst gab es hier einen überdachten Bahnsteig mit Empfangsgebäude: http://goo.gl/NteGDQ
Die Zisterne links ist typisch für die Gegend.




Im Hintergrund thront die orthodoxe Elias-Kirche, wie viele in der Ukraine erst neu ab 1992 erbaut.




Anschließend begab sich TU2-034 zum Umsetzen - auf einer Wiese mit Gehweg.




Auch wenn man es nach den bisherigen Bildern nicht glauben mag, gleich daneben herrschte enormer Trubel - belebte Busstation, Markt, überall Menschen...

Rüschenvorhang to Heaven.




An mehreren Bussteigen hielten die Vehikel im Minutentakt und wurden sofort von Menschentrauben gestürmt. Das schräg hängende Ding auf dem Weg nach Mukatschewe...




... gehört übrigens dem (máximo?) "Lider" des ukrainischen Tourismus.




Am Taxistand.




Bei derartiger Beladung fällt Ausparken schwer - eine Ausrede braucht man ja... ;-)




Ich erkundete kurz den Obst- und Gemüsemarkt.




Melonen-Aufstellung.









Ein orthodoxer Mönch ertrug die Mittagshitze stoisch in voller Montur - wer entdeckt die Geldscheine?




Bescheidenere Stände.




An einem der allgegenwärtigen Fastfood-Kioske holte ich mir einen enormösen Hotdog als Mittagessen, inklusive aufgehäuftem Kraut und Majonäse, danach mussten wir bald wieder einsteigen.

Was tut sich bei den himmlischen Rüschen?




Die Ausfahrt von Irschawa bietet eine komplette Auswahl der potentiell anzubetenden Götzen: Kommerz, Nation oder doch Religion?




Zwischen den Dörfern Kamianske und Chmilnyk führt die Strecke durch offene Landschaft - Motive in dieser setzten wir erst jetzt, auf der Rückfahrt, um. In der Ferne lassen sich bereits höhere Karpatenzüge erahnen.




Wir warteten auf Spotlight.









Nur zwei Kurven weiter am Haltepunkt Chmilnyk (gaaaanz rechts) und Dorf Chmilnyk (gaaaanz links).




Eine Dame war wohl gerade auf dem Weg von Ersterer zu Letzterem.




Mit exotischerem Vordergrund.




Im Hintergrund die Kirche von Boharewytsja und die Karpaten.




Wir sind zurück in Chmilnyk, nun gibt uns die Fahrdienstleiterin den Abfahrauftrag für die an Montagen, Donnerstagen und Sonntagen vom Personenplanverkehr befahrene Strecke Richtung Wynohradiw.
Links abgestellt sind von Pafawag in Wroclaw 1957-1960 hergestellte Wagen, die heute noch genutzten vom Typ Waggon PW40 stammen von der Maschinenfabrik Demichowo nahe Moskau.




Zu Fuß gingen wir vor über die Brücke - endlich sehen wir zum ersten (und einzigen) Mal die Borschawa-Suppe! Das dunkelgrüne Wasser der Irschawa mengt sich hier zum hellgrünen der Borschawa.




Der Zug folgte kurz darauf.




Das proklamierte Top-Bahninfrastrukturmotiv der Strecke.




Angeblich gab es laut ukrainischem Veranstalter nun keine Zeit für Fotohalte mehr, wir passierten die Ortsdurchfahrt Schalanky - doch an der idyllischen Haltestelle Tschorny Potik ("Schwarzer Bach") der Lemberger Eisenbahn blieben wir plötzlich doch stehen. Die Bewohner wunderten sich sicher, denn am Samstag fahren ja sonst keine Züge.




Der süßeste Wachwelpe rannte leider vor der Fotografenmeute gleich ins Haus davon.




Haltestelle (links im Bild).





31. 7. 2016

Natürlich war das nicht alles - die Geschichte wird im nächsten Reportageteil erzählt - und so kam es, dass ich Sonntagfrüh wieder an die Strecke gelangte. Aber halt - da ist ja Planverkehr! :0)

Die Station Oleschnyk befindet sich zwischen Tschorny Potik und Wynohradiw - davor und danach muss man noch jeweils fünf Kilometer endlos lange über weite Felder schaukeln.
Wenige Bewohner warteten schon...




Andere nutzten modernere Beförderungsmittel.




Doch immer mehr trudelten an der Bahnhaltestelle ein.




Vier Minuten nach dem ersten Foto traf Regionalzug 6603 Chmilnyk (6:20) - Wynohradiw (7:40) eine Minute vor Planankunft um 7:14 ein. Auf der 20 km langen Strecke wird praktisch den ganzen Tag über in vier Zugpaaren hin- und hergependelt, von der Frühabfahrt in Chmilnyk bis zur letzten Ankunft um 21:35.




Wohin wohl all die Fahrgäste mit ihrem Gepäck so früh am Sonntag wollen?





30. 7. 2016

Zurück am Samstag hatten wir gegen drei Uhr den Einzugsbereich der Großstadt Wynohradiw erreicht - dann hieß es: umsetzen am Bahnhofsvorplatz.




Zwischen Baumarkt und Bahnhofswirtschaft, rechts des Bildes befindet sich der Durchgang zum Hauptstreckenbahnsteig.




Auch einmal Gelegenheit, die TU2 seitlich unter die Lupe zu nehmen. Sie wirkt ja wie eine Miniaturversion der üblichen Breitspurverdächtigen.




Links am Rand verläuft die Vierschienengleis-Hauptstrecke.
Man möge die Weite des Himmels ...




... und die Leere des Platzes genießen, denn...












31. 7. 2016

... nur 16 Stunden später sah es hier so aus!




Rechts am Bahnhof Wynohradiw wummerte eine TschME3 vor sich hin, die sich jedoch bald darauf verzog.




Der Markt bot alles - vom Alltäglichen bis zum Unheimlichen.




"Echte" Markenware kam fein säuberlich auf den Tisch...




... der Rest wurde auf Grabbeltücher an den Gleisen geworfen.









Der Zug. Der Zug? Der Zug!




Kein Grund zur Unruhe.




Dieses Piratenhemd mit Kordel muss ich mir einmal genauer anschauen... die passende Hose lassen wir zunächst liegen.




Quiiiiiiieeeeeeeeeeeeeetsch.



Nächstes Mal setzen wir die Reise wieder chronologisch ab Samstag Nachmittag fort. :-)