Hallo!
Zur Multimedia-Diashow mit Videos der Tour (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/zpsEDEYAHIkZum vorherigen Teil der Serie:
Ost... Alpentour? - 1: O Romeo! (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3801.015. 9. 2016Die Nacht hatte ich im "Hotel Center Ljubljana" verbracht, nicht zu verwechseln mit dem größeren "Central Hotel" nur eine Straße weiter, wo ich ein Jahr zuvor übernachtet hatte. Hier handelt es sich um ein eher auf Jugendliche ausgerichtetes Etablissement, allerdings nicht ganz billig. Der Eingang führt einen durch einen Hinterhof zur Rezeption in einer Bar. Die Räume sind aber gut ausgestattete, moderne Hotelzimmer, der Service sehr freundlich. Vor der Tür tauchte ich sogleich in den Früh-Pendlerverkehr auf der Slovenska cesta ein, im Hintergrund die Bahnüberführung.
Vorbei an gerade angekommenen Fernbussen betrat ich den Hauptbahnhof. Der moderne Teil der Bahnsteige wurde in Ljubljana etwas seltsam gestaltet, zur Unterführung muss man vom alten Gebäude mit Kassen ans andere Ende des Hausbahnsteigs wandern.
GM-EMD "Kennedy" 661-032 - gebaut 1960 in La Grange, Illinois - ist noch immer aktiv.
EN 415 nach Belgrad diente der Überführung von 541ern aus Jesenice, die "Almdudler"-Werbelok hatten wir am Nachmittag zuvor schon dort abgestellt gesehen.
Auf der anderen Seite der Station traf ich mich mit Misko, wir fuhren zum Eisenbahnmuseum / Dampflokschuppen. Durch die neu gebaute Moschee im Hintergrund und deutsche Lok im Vordergrund könnte man sich fast zu Dampflokzeiten in der Türkei wähnen... ;-)
Im Schuppen wurde die alte Dame für ihren mittäglichen Einsatz vorbereitet.
Ei, Borsig, was hast du für große Ohren!
Eisenbahnen jeden Maßstabs faszinierten auch große Kinder im Eisenbahnmuseum Ljubljana.
Die Werkstatt erinnerte mich sehr an jene noch nicht musealen in Bosnien - minus der zwischen Pausen zumindest gelegentlich arbeitenden Menschen.
Die Stellwerksausstellung beherbergt einige Schaustücke verschiedener Perioden aus dem ganzen Land.
Selbstportrait *x
Anschließend erkundete ich die Innenstadt: hier die Tromostovje ("Drei Brücken"), das Wahrzeichen über die Ljubljanica.
Marktszenen - leider herrschte nicht voller Betrieb, der Bauernmarkt fand an dem Tag nicht statt.
Die Altstadt ist schön hergerichtet, aber in Seitengassen findet man ein bisschen raueres Flair. Immer wieder schaffte es jemand, weiße Lieferwagen genau im Motiv zu parken.
Die Standseilbahn zur Burg.
Dazu ist ein Stativ auch gut: als Handtaschenständer.
Nach dem desaströsen Erdbeben von 1895 wurde die Stadt zu großem Teile neu gestaltet, es entstanden dutzende interessante Jugendstil-Bauten.
Die slowenische Eisenbahn - von den Julischen Alpen an die Adria.
Zwei klassische deutsche Exporte nebeneinander am Hauptbahnhof: links 711-020 "Grüner Zug" oder "Mercedes", gebaut 1970 von MBB Donauwörth basierend auf dem DB 624 mit Fernverkehrseinrichtung für den Schnellverkehr Ljubljana - Belgrad. Rechts 06-018, 1930 geliefert von Borsig, Berlin.
Vorbereitung auf die Fahrt nach Maribor.
Wir verabschieden uns aus der Stadt mit zwei Möglichkeiten der Namensherkunft:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ljubljana#Name_der_StadtDas erste Mal lauerten wir dem Zug an einer S-Kurve außerhalb des Rangierbahnhofs Zalog auf.
Die nun nicht mehr ganz gesund klingende Maschine hatte soeben eine Save-Schlinge bei Renke passiert und würde bald Zagorje erreichen. Die Stelle ist leider wieder am Zuwachsen.
Gerade schauten wir noch einem Containerzug mit "Brigitte" hinterher (siehe Video bei Minute 22:00), da tauchte 06-018 im perfekten Spotlight an der Einfahrt von Zidani Most auf.
Zidani Most (Steinbrück) ist der klassische Knotenpunkt auf dem Weg zum Balkan. Nach hinten geht es Richtung Ljubljana, links der Save entlang nach Zagreb und Belgrad, rechts an der Savinja Richtung Maribor und Österreich.
Auf einer der namensgebenden steinernen Brücken könnte sich gerade ein klassischer Balkanschnellzug befinden. Unterstützt durch den Qualm entstand ein natürlicher historischer Farbfotofiltereffekt.
Die Lok überquerte den Savinja-Zufluss Lahomnica an der Südbahnreisenden wohlbekannten Kirche von Marija Gradec vorbei. Nur wenige hundert Meter weiter wird die Brauerei Lasko passiert, die man an diesem letzten heißen Sommertag des Jahres gut hätte brauchen können.
Der Dampfzug strebte Celje zu, leider liegt hier die Hauptstraße mit einer Betonsperre am Rand direkt am Ufer, daher konnte man dieses Bild nur aus dem fahrenden Auto aufnehmen.
Nach der Ankunft in Celje war's das auch wieder für die 06-018... aufgrund eines heißgelaufenen Lagers wurde der Rest der Fahrt über Maribor bis nach Spielfeld wieder von einer "Reagan" übernommen.
Doch auch Dampf-Enthusiasten ließen sich für GM-Diesel begeistern.
Am mittleren Bahnsteig herrschte unterdessen enormer Passagierandrang.
Wir erledigten noch Besorgungen in der Stadt, dann düsten wir wieder dem Zug nach.
An Ranca vorbei bewegte sich der Sonderzug dank Dieselpower verfrüht auf dem Abschnitt Maribor - Spielfeld der Grenze zu.
Wo 52.1227 für den Schlussspurt nach Graz bereits wartete.
R 4190 der S 51 aus Bad Radkersburg kam auf der fotogenen Brückenkurve in Spielfeld-Straß an.
Drei Traktionsarten versammelt.
Der Dampfzug fuhr lautstark und eine Stunde zu früh Richtung Graz von Fans gefilmt aus.
Meine erste 541-Sichtung in Spielfeld.
Inklusive Cityjet trafen sich anschließend drei Desiro-Varianten im Grenzbahnhof.
Misko verabschiedete sich, und ich wartete auf den "Emona" nach Hause. Unterdessen tauchten zwei italienische Fotografen auf, denen ich erklären musste, dass der Dampfzug aufgrund der zeitweiligen Dieselbespannung schon eine Stunde früher gefahren war.
Am Abend kam ich pünktlich in Wien an, doch schon am nächsten Tag sollte es weiter gehen...