Autor Thema: Wilder Westen 2017 - 3: Nevada Northern, Szene 1 (50 B.)  (Gelesen 4412 mal)

Roni

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Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
US Roadtrip 2017 - 2: In den Wilden Westen (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3824.0


Das Video zur Serie (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/W5HFQsdVA0o




Allgemeine Informationen zur Nevada Northern Railway:

Offizielle Seite, unter anderem mit Rollmaterial-Liste:
http://www.nnry.com


Historisches Archiv mit Geschichte, Karten, etc.:
http://nnry.com/history/httpdocs/index.html


Wikipedia-Seite mit Geschichte, Streckenkarte und -beschreibung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nevada_Northern_Railway


Wikipedia-Seite zum Museum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nevada_Northern_Railway_Museum


Buch mit Geschichte und historischen Fotos (Google Books Vorschau, nicht alle Seiten angezeigt):
https://books.google.at/books?id=rghpVbIBhhcC&printsec=frontcover




16. 2. 2017

Vor dem Einchecken in unser "All Aboard Inn" statteten wir dem Bahnhof der Nevada Northern Railway Museumsbahn einen ersten Besuch ab. Das East Ely Depot beherbergt das Büro und den Shop der Bahn.
Noch wusste man nicht den genauen Zeitplan für die Fotoveranstaltung der kommenden Tage, doch wir durften uns natürlich schon einmal das Areal des Museums inklusive Lokschuppens anschauen.




Dem Bahnhofsgelände in East Ely wurde die Ehre zuteil, als "National Historic Landmark" eingestuft zu werden, aufgrund des nahezu unberührten Ensembles aus der Dampflokzeit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_National_Historic_Landmarks_in_Nevada

Gesehen vom schönen und großen hölzernen Güterschuppen, von dessen Dach gerade das Tauwasser tropfte.




Die Erzwagen rechts nutzten wir am nächsten Tag für Fotofahrten. Waggons müssen auch für die Strecke der Museumsbahn zugelassen werden, was ein aufwändiger und kostspieliger Vorgang ist, daher dürfen diese Wagen zur Zeit den Bahnhofsbereich nicht verlassen.









In der Werkstätte erwartete uns Lok #93, die bis letztes Jahr im Einsatz gewesen war - nun ist die 15-jährige Kesselfrist abgelaufen.









Stattdessen erlebten wir zum ersten Mal seit Längerem wieder beim Winter Photo Shoot ALCo-Dieselloks RS-3 #109 (gebaut 1950) und RS-2 #105 (1945) im Einsatz.




Personal-Einsatztafel.




Um 1950 erfolgte die Umstellung von Dampf- auf Dieselbetrieb. Die Kennecott Copper Corporation führte die Erzzüge auf der Nevada Northern unter anderem mit diesen ALCos.




Hinter dem Schuppen: die Anweisung sollte man nicht außerhalb des Kontexts wiedergeben... ;-)




U.S. Army ALCo-GE MRS-1 #B2080 und #B2081, sowie San Manuel Arizona Railway Company ALCo RS-3 #13 stehen abgestellt.




Nur durch gleich wieder zu verschließende Schiebetüren gelangt man von der Werkstätte in den beheizten Lokschuppen.




Eigentlich ist Nevada ja der "Silver State", aber gut, hier ging es um Kupfer - oder doch Gold?




Neben der zweiten aktiven ALCo, RS-2 #105 - der Star der Fotozüge: Nevada Northern #40 (Baldwin, Philadelphia #34942 / gebaut 1910).
Der Slogan "Safety First" stammt original aus der Betriebszeit und wurde erst seit Kurzem wieder angebracht, siehe historisches Vergleichsfoto:
http://www.nnry.com/images/40.pdf





EMD SD9 #204, ex-Southern Pacific #4426, gebaut 1956.




Ein Wahnsinns-Sonnenuntergang kündigte pünktlich das Eventwetter an.
Es waren jene stärksten Winterstürme des Jahres, die im westlich liegenden Kalifornien für Überschwemmungen gesorgt hatten. Am Freitag war es am schlechtesten - doch da standen nur Aktivitäten am Bahnhof und im Lokschuppen auf dem Programm. Wie auch am ersten Eventwochenende zuvor würde das Wetter am zweiten Tag mittelprächtig, am dritten Tag schön werden, aber diesmal stets bei (Celsius-)Plusgraden. Insgesamt hatten wir also doch noch Glück, denn natürlich kann es dort auf 2000 m Seehöhe auch drei Tage lang furchtbar sein.




Blick Richtung Bahnhof, im Vordergrund wurden alte Straßenfahrzeuge gesammelt.







17. 2. 2017

Zum Auftakt der Fotozüge zogen Freitag Mittag die ALCos Erzwagen durch das Stationsareal von East Ely. Rechts sieht man die Räder einer Caboose. Im Bild ist keine Regenlacke, sondern geschmolzener Schnee. An dem Nachmittag herrschte starker Wind mit einzelnen Tropfen - richtig nass wurde man dadurch nicht, aber angenehm ist anders.









Die Mannschaft versammelte sich im Lokschuppen, doch #40 durfte für heute noch im Warmen bleiben.














Nach einem Willkommen und einer Sicherheitseinweisung durch Mark Bassett, den Direktor der Bahn, gingen wir für die ersten Fotovorbeifahrten durch das ALCo RS-3- und RS-2-Doppel in den Gleisbereich hinaus.
Im Vortrag wurde man auf das richtige Verhalten aufmerksam gemacht - zum Beispiel, dass alle nur auf einer Seite des Zuges aussteigen, dass man Gleise nur in Abstand zu stehenden Fahrzeugen überquert, etc.
Aber es wurde ebenfalls über andere Gefahren gesprochen, unter anderem haben Leute hier schon Höhenkrankheit bekommen. Der Talboden befindet sich auf 2000 m Seehöhe, die Strecken steigen noch höher. Das Mittel dagegen ist Wasser zu trinken - und wenn man glaubt, genug zu haben, noch mehr zu trinken.









ALCo-Rauch über der doch leicht sonnigen Landschaft - hier ist man den Wolken sehr nahe, und die Sonne blitzt manchmal durch.




Das komplette Ensemble mit Dampfkran aus dem Jahr 1907.














Nur im Schatten des Güterschuppens hatte sich etwas Schnee gehalten - und man stand angenehm windgeschützt an der Wand.




Von Hut bis Stiefel in Jeans.




Zimperlich ist man nicht mit der Ausrüstung - Aufgleisen eines Waggons zur Demonstration des 110 Jahre alten Kranes.














Danach stand nichts Akutes mehr am Programm, ich ging mich zwei Stunden im Zimmer aufwärmen und kehrte zur Dämmerung kurz vor fünf Uhr zurück.




Freitag Abend ist die spezielle Nachtfotosession angesagt. Zunächst machte ich ein paar Bilder, als noch hergerichtet wurde. Aufgrund der Witterung fand das Shooting im Lokschuppen statt, wofür ich sehr dankbar war.









Auch noch vor der Session.




Nun begann die speziell amerikanische Beleuchtungsmethode. Das Programm wurde von einem Herrn mit Studiobeleuchtungserfahrung geführt, es waren Studioblitze aufgestellt. Während des Fotografierens herrschte im Lokschuppen Dunkelheit, die Auslösungen wurden immer angesagt. Die Beleuchtung wurde nur dazwischen zum neuerlichen Einrichten wieder eingeschaltet.
Ich bin natürlich nicht der Herden-Konformist - also machte ich ein paar Bilder wie angesagt, aber wartete sonst auf die Zeitintervalle zwischen den Blitzen, um die in meinen Augen wesentlich interessanteren Nacht-Lichtstimmungen einzufangen. Klarerweise wurde mir dann in einige Bilder perfekt reingeblitzt... ;-)
Dazu versuchte ich, Langzeitbelichtungen und hohe ISO-Werte zwecks Fluffigkeit des Dampfes zu variieren.

Ohne Blitz.




Ohne Blitz, der tolle Lichtstrahl verschwand mit Blitz komplett.




Hohe ISO, bei normaler Schuppenbeleuchtung.









Hier einmal ein Bild mit Blitz. So wie ich kein sonderlicher Fan von O. Winston Link bin, so bin ich auch kein Fan davon. Da kann man auch gleich Bilder bei Tageslicht machen.




Hier zwei Alternativen bei teilweise aktivierter Deckenbeleuchtung. Die Lampen flackerten in einem Zyklus mit unterschiedlichen Farben, daher der Effekt.




Nun gesellten sich zwei Burschen als Statisten dazu. Manchmal nutzte ich auch nur das partielle Anscheinen, mit dessen Hilfe man den Fokus neu einstellen sollte, für eine Auslösung.




Links mit Blitz gefiel mir sogar, bei den Darstellern ergab es mehr Sinn, da sie sonst lange ruhig stehen müssten.




High ISO mit voller Beleuchtung, ein bisschen viel Russ haben sie abbekommen.




Einmal noch mit Blitz und Dampfablassen...




... aber gegen das...











18. 2. 2017

Im nächsten Teil fahren wir ein erstes Mal auf die Strecke - zunächst mit originalgetreuem Personenzug! :-)
« Letzte Änderung: 04. April 2017, 11:59:43 von Roni »