Autor Thema: Wilder Westen 2017 - 5: Sonne & Dampf im Steptoe Valley (50 B.)  (Gelesen 4161 mal)

Roni

  • MstsForum.info
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 981
Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
Wilder Westen 2017 - 4: 350-jähriger Personenzug (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3827.0


Das Video zur Serie (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/W5HFQsdVA0o






Allgemeine Informationen zur Nevada Northern Railway:

Offizielle Seite, unter anderem mit Rollmaterial-Liste:
http://www.nnry.com


Historisches Archiv mit Geschichte, Karten, etc.:
http://nnry.com/history/httpdocs/index.html


Wikipedia-Seite mit Geschichte, Streckenkarte und -beschreibung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nevada_Northern_Railway


Wikipedia-Seite zum Museum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nevada_Northern_Railway_Museum


Buch mit Geschichte und historischen Fotos (Google Books Vorschau, nicht alle Seiten angezeigt):
https://books.google.at/books?id=rghpVbIBhhcC&printsec=frontcover





18. 2. 2017

In der Mittagspause hatte die Lok gewendet, und wir bekamen nun eine Garnitur hölzerner Boxcars an die Janney-Kupplung. Die Wagen 1021 und 1023-1025 waren allesamt 1912 von American Car & Foundry gebaut worden, größtenteils original für die NNRY.




Vor dem Bahnhofsgebäude von East Ely.




Danach wurden wir aus dem Bahnhof auf der ehemaligen Hauptstrecke ins Steptoe Valley hinausgeschoben. Einen großen Bahnübergang über den Highway 93, auf dem wir angekommen waren, bewachten zusätzlich Mitarbeiter der Station. Danach passierten wir diese Ranch mit typischer Postkastenreihe.




Die Hauptstrecke Richtung McGill und weiter ist heutzutage nicht befahrbar. Es müssten unter anderem neue Straßenübergänge errichtet werden. Der Chef erzählte uns von Erfahrungen mit der Highway-Behörde. Die Kosten der Errichtung eines Bahnüberganges hat sich aufgrund diverser Bestimmungen von 300000 Dollar auf das Dreifache erhöht.
Also nahmen wir die steigende "Hiline" Richtung Adverse, welche einst der Bedienung des Kupferwerkes in McGill diente. In einer Karte von 1940 ist die Strecke daher als "mill branch" betitelt.

Informative Streckenkarten findet man im historischen Archiv (allgemeiner Link siehe oben).
Ely - Hiline - McGill: http://nnry.com/history/httpdocs/trackplans/Hiline8.gif
Die einstigen Anlagen um McGill: http://nnry.com/history/httpdocs/trackplans/mcgillB.gif

Nachdem der Zug den Rand des Tales ein Stück erklommen hatte, stiegen wir für mehrere Fotoanfahrten aus.




Es herrschte eine faszinierende Stimmung auf der Seehöhe knapp unter der Wolkendecke. Die Sonne war immer leicht zu sehen, die Belichtungseinstellungen gar nicht nach bewölktem Wetter.









Wieder einmal begeisterte mich der bunte Pflanzenteppich, als hätte man absichtlich ein flauschiges Muster gewebt.




Während statischer Aufnahmen auf dem Bahndamm ging ich etwas hinunter, um die Weite des Steptoe Valley einzufangen.









Danach kletterten wir bergauf...









... zum Einschnitt, wo es allerdings schon unangenehm wehte.









Ich versteckte mich vor dem Wind in einer Mulde, was immerhin eine alternative Aufnahme vor der Felswand ermöglichte.




Auch wenn sich die Sonne ständig zeigte, es war Zeit den unwirtlichen Platz zu verlassen - am nächsten Tag würde das Wetter wesentlich besser sein.






19. 2. 2017

In der Nacht hatte es etwas Niederschlag gegeben, doch die Morgenstimmung entwickelte sich schon traumhaft. Am kurzen Fußweg vom Quartier zum Bahnhof passierte ich eine Sammlung alter Vehikel, im Hintergrund das Schulbusdepot der Region.




Wird Zeit, dass die Lok kommt!









Einsatzbesprechung vor dem Verschub.









Die Fotografengruppe erwartete die Sonne schon sehnlichst.




In der Nacht hatte es leicht geschneit - so dass am Bahnhof nur auf den kälteren eingegrabenen Schwellen etwas gesprenkeltes Weiß überblieb.




Für unseren Transport war wieder der mit einem Holzofen versehene Combine-Wagen #6 - ursprünglich aus dem Jahr 1872 - eingereiht.




Endlich Dampfaction.



















Ein wenig verzögerte sich der Verschub, ...




... doch dann war alles an seinem Platz, es konnte losgehen, ...




... und wir wurden hier abgesetzt. Neben den Bildern würde ich vorschlagen, sich einen Nadelwald vorzustellen - denn es roch am Talboden auch von den niedrigen Pflanzen derart frisch und intensiv, Balsam für meine Schnupfen-geplagte Nase.




Unser Bauwagen wurde abgestellt - wie es im normalen Betrieb üblich war - dann ging es gleich im wunderbaren Morgenlicht los.




Panoramen am "Creek" - oder was hier in der trockenen Gegend so als Bach durchgeht. Es pickte einem an manchen Stellen nur ein sehr tonhaltiger Schlamm an den Schuhen.




Mit einer Handvoll anderer Fotografen ging ich geduckt durch den Durchlass auf die andere Seite.




Schon wurde man mit Silhouetten belohnt - Panorama aus drei Bildern.




Monumentale Stimmung über den Bergen.




Ich entfernte mich weiter von der Strecke, es wurden ein paar Standaufnahmen durchgeführt.









Es benötigte ein paar Anläufe, doch letztendlich wurden meine Zurufe aus der Ferne erhört, und eine weitere Vorbeifahrt gewährt. Dies wurde gleich genutzt, um den Waggon wieder aufzunehmen. Die Sonne zeigte sich auch brav.














Anschließend blieb der Zug stehen, wir marschierten zu Fuß an den Rand des Tales. Davor riefen wir noch ein paar Mal in die Landschaft um sicherzugehen, dass wir niemanden zurückgelassen hatten. Mein in der Landschaft liegendes Mikrofon suchte ich etwas länger, doch mit etwas Glück als Wild-West-Fährtenleser musste ich es nicht in den Weiten Nevadas zurücklassen.



















Auf die nächste Anfahrt warteten wir eine Viertelstunde, damit sich die Sonne wieder voll zeigte.




Es zahlte sich aus, würde ich sagen. ;-)
Links das Steptoe Valley nach Süden, wohin wir später an diesem Nachmittag weiterfahren würden, rechts nach Norden, woher wir aus Wendover gekommen waren.




Die letzte Vorbeifahrt an der Stelle, wieder voll in der Sonne. Ganz "unamerikanischer" Fotostil übrigens, dass an dem Vormittag die Rauchkammer nach Norden zeigte, sonst ist man dort sehr auf Frontlicht fixiert. Mir gefiel es natürlich.














Anschließend wurde der Zug gesichert, und wir durften zu Standaufnahmen ran - weiter dampfen wir im nächsten Teil! :-)