Autor Thema: Eritrea 2018 - 10: Religionen Asmaras III (50 B.)  (Gelesen 7581 mal)

Roni

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Eritrea 2018 - 10: Religionen Asmaras III (50 B.)
« am: 27. Januar 2019, 11:20:25 »
Hallo!



Zum vorherigen Teil der Serie:
Eritrea 2018 - 9: Werkstatt in Asmara II (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3939.0


Das Video zur Serie:
https://youtu.be/vBqI3qUHE2g




25. 10. 2018

Am Donnerstag Vormittag verfolgte uns stetig die riesige Spornschildkröte, während 202.008 rangierte.




Weihnachtssterne in der Natur, allerdings in Afrika als Zierpflanzen eingebracht.




Hinten stand nur noch die optisch gut wirkende 442.56, die beiden anderen 442er waren ja in Arbaroba gestrandet.




Mit der Drehscheibe sollten wir unsere Mühe haben.




Nach dem mittäglichen Stadtbesuch - siehe vorheriger Teil - kehrten wir um 15h zum Bahnhofsgelände mit Administrationsgebäude zurück.




Die Schildkröte verfügte über Ausdauer ohne Ende.




Die von den ersten Tagen bekannte 440.008 war angeheizt worden. Im Vordergrund hatte sich die Drehscheibe in einer ungünstigen Position verklemmt, was die Ausfahrt aus dem hinteren Schuppenteil blockierte.




Auch bei 440.008 musste mit Wasserkübeln nachgeholfen werden.




Die Sichel-Grasmäher waren fleißig bei der Sache.














Die Maschine setzte sich vor zwei der 1966 bestellten 34 Krupp-Güterwagen.




















28. 10. 2018

Wir setzen unsere Stadtbesichtigung Sonntag Vormittag nach dem Synagogenbesuch fort.




Die 1921–1923 im romanisch-lombardischen Baustil errichtete katholische Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, bis 1995 Kathedrale.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_Unserer_Lieben_Frau_vom_Rosenkranz_(Asmara)





Entlang der Harnet Avenue finden sich einige dieser Informationsboxen, manche enthielten aktuelle Plakate, andere sind nur noch Relikte.




Im Inneren der Kirche wurde gerade eine Messe gefeiert.




Auch Selfie-Sticks haben es nach Eritrea geschafft. Offensichtlich dürfte Dubai Duty-free eine der Hauptbezugsquellen für den Schwarzmarkt sein, wie ich schon am Herflug entdecken konnte.




Man ließ uns in den Innenhof des Klosters, wo auch eine Schule untergebracht ist.




Der 57m hohe Campanile ist noch immer das höchste Gebäude Asmaras, leider konnten wir ihn nicht erklimmen. Elemente der Architektur sind an den Turm des Big Ben angelehnt. Die Glocken wurden aus im 1. Weltkrieg von der k.u.k. Monarchie erbeuteten Kanonen gegossen.




In der Nähe befinden sich die Markthallen inklusive Fischmarkt.




Blick an der Markthalle vorbei Richtung Moschee.




Die Große Moschee von Asmara wurde 1938 auf Anheißen Mussolinis errichtet, um sich mit der Bevölkerung muslimischen Glaubens - welche ca. 50 Prozent der Bewohner ausmacht - gut zu stellen. Mehr darüber, auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Mosque_of_Asmara





Waschstellen am Vorplatz der Moschee.




Der Platz wird von Art déco-Gebäuden gesäumt.









Leider ließ sich hier der Schlüssel nicht auftreiben.




Erst später bemerkte ich, dass professionelle Autowäsche um die Markthalle herum betrieben wurde. Ein Bursche reinigte einige der geparkten Wagen, natürlich wieder einmal mit Hilfe gelber Kanister. Man bemerke auch den selbst gebastelten "Apple". ;-)




Immer wieder sah man an diesem Sonntag Hochzeitsgesellschaften, Braut und Bräutigam meist im Mercedes.




Wir bewegten uns weiter zum schon öfter im Vorbeifahren gesehenen Cinema Impero von 1937 - benannt nach dem fiktiven "neuen römischen Reich" Mussolinis.




Alte Opel sind beliebt.




Drinnen befinden sich ein aktives Kino und Café. Das 2018-er Propagandaplakat "Vision durch mühevolle Arbeit" klingt nicht besonders zukunftsfroh. Immerhin ist ein Bild der U-Bahn von Delhi inkludiert, aus welchem skurrilen Grund auch immer.




Kinosaal oder antiker Tempel?




Gegenüber des Kinos.




Blick die Harnet/"Freiheits" Avenue entlang westwärts.




Blick ostwärts Richtung Bahnhof.
Rechts das Verwaltungsgebäude der zentralen Ma'ekel Region rund um Asmara (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/Central_Region_(Eritrea)










Gelb sind die Briefkästen, auf denen in seltsamem Pseudo-Englisch "Posting Box" steht. Und gelbe Kanister dürfen in keiner Lebenslage fehlen.




Zu kaufen gibt es viel, doch leisten kann es sich kaum jemand.




Wir fuhren zum Platz, an den die eritreisch-orthodoxe Kathedrale aber auch die Hauptmoschee grenzt.




Alte Vehikel und bunte Damen.




Die Schirme sind mit Jesus-Bildern ausgestattet.




Eingang zur 1917-20 errichteten (E)Nda Mariam Kathedrale:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nda_Mariam





Von links nach rechts: katholische Kirche, Moschee und der Eingang zur koptischen Kathedrale, dazwischen nicht zu sehen Synagoge und griechisch-orthodoxe Kirche. Asmara ist definitiv ein Schmelztiegel der Weltreligionen. Allerdings darf man ob der Tatsache nicht vergessen, dass Mitglieder evangelikaler Kirchen beispielsweise vom Regime verfolgt werden.




Die Mosaike über dem Eingang wurden 1938 ergänzt, zeigen aber immerhin biblische Figuren mit afrikanischen Zügen. Christliche Kirchen befinden sich an der Stelle seit dem 7. Jahrhundert. Der Sage nach soll sogar die Bundeslade im 4. Jhdt. v. u. Z. hier Station gemacht haben.




Klangsteine.









Ruhen wir uns bis zum nächsten Teil ein wenig aus.



Nächstes Mal besuchen wir noch ein paar interessante Punkte in Asmara, danach wird am Lokschuppen eine Parade abgehalten. Anschließend geht es wieder zu zwei finalen Tagen Volldampf.