Hallo!
Link zum Video (bitte auf hohe Auflösung stellen):
https://youtu.be/8dKyesaN99kVorschau-Video-Screenshots:
Zum vorherigen Teil der Serie:
Mit dem Schnellzug durch die Hecke - 14: Suceava (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3969.010. 8. 2019Am ersten Ferien-Samstag fuhr ich gemütlich zu Mittag per RJ 133 "Gondoliere" und EC 213 "Mimara" von Wien nach Ljubljana. Bis Bled konnte bei 35 Grad draußen im Waggon mit Halbfenstern die Fahrt recht einsam genossen werden, doch dann obsiegte die Übermacht an Touristen aus Frankreich. In Ljubljana wurde man zunächst gebührend von GMs empfangen. Ich hatte auf booking.com ein Zimmer im Central Hotel gebucht - nur um zu entdecken, dass das Hotel komplett hip umgebaut worden war mit Rezeption in einer Bar am Dach und das "Zimmer" stellte sich als futuristisch anmutende "Kapsel" heraus, wie aus Japan bekannt. Vorsicht nur, denn das wird auf booking als Zimmer angezeigt.
Naja, für eine kurze Nacht war es eben ein Abenteuer, am
11. 8. 2019 ging es schon nach fünf auf Frühausflug mit Miško. Wir klapperten die Motive am Viadukt über die Autobahn bei Vrhnika ab. Drei internationale Züge verließen Ljubljana hintereinander in die Richtung Sonntag Früh: LP 1824 nach Triest und Udine, RG 1605 Maribor - Koper mit dem ersten Teil des "Istria" aus Budapest als Kurswagen gezogen von einer Brigitte und kurz nach sieben MV 481 "Opatija" mit den Kursnachtzugwagen des EuroNight "Lisinski" aus München und hinten dem zweiten Teil des "Istria" aus Budapest gezogen von einem Moped. Der einzige Morgen der Reise mit Bewölkung - besonders an klaren Wintertagen sieht man hier die Alpen bestens, nur fahren dann die Saisonzüge nicht. Nach Koper herrschte Schienenersatzverkehr, also wurde es ein Kurzausflug.
Ich verbrachte eine bahnlose Woche badend bei Opatija, am
17. 8. 2019 fuhren wir nach Zagreb. Den Samstagabend konnte ich diesen Blick auf den Trg bana Josipa Jelačića vom Hotel Dubrovnik erhaschen, bestieg später jedoch B 821 Richtung Split. Ich hatte für die kurze Nacht bis Knin einen Liegeplatz gebucht - Schlafwagen gab es, aber nicht online sichtbar.
Schön begann der Fototeil der Reise früh am
18. 8. 2019 unterhalb der Festung Knins mit dem B 1204 "Adria" Budapest - Split. Die Elektrifizierung Knins ist noch ein Relikt besserer Unabahn-Zeiten.
Am Nachmittag erklomm ich die Festung an der Krka mit einigen tollen Aussichten. Und sonntags fuhren sogar binnen kurzer Zeit zwei Güterzüge, einer mit diesem 2062er-HZ Cargo-Neulack-Doppel. Im Hintergrund am Lokschuppen Knin Maschinen, die schon bessere Zeiten gesehen haben.
Am
19. 8. 2019 konnte man nicht das gewünschte Beförderungsmittel für den Plan finden - so muss nächstes Mal wohl ein Mietwagen her. Aber das war eine Bahnreise (mit recht viel Busanteil), also fuhr ich weiter in die Gegend, die mir schon immer am besten lag. Fernverkehrs-Feeling kam im Pu 5501 Perković - Split bestehend aus Neigezug auf. Pu 5500 fährt an Werktagen zweiteilig, der zweite Teil kehrt mit Pu 5513 zurück - jeder Teil mit eigener Zugbegleiterin, die wohl mehr Glamour gewöhnt ist als Züge in Haltestellen wie Brdašce abzufertigen, ...
... wo ich ausstieg.
Zunächst hämmerte B 821 die Steigung hinauf (siehe Video bei Minute 4:36), dann kam der "Adria" schon verspätet, aber immerhin konnte er in dem Fahrplan auf der Likabahn meist gute 40 Minuten wieder aufholen, war also oft recht pünktlich.
Pu 5503 brachte mich nach Split, wo ich das Appartement Eldin in Bahnhofsnähe bezog. Es war groß, unten in einem Steinbau gelegen - also natürlich kühl - und in einer ruhigen Gasse dennoch nur zwei Minuten Gehweg vom immer geschäftigeren Bahnhof und Zentrum entfernt - kann man empfehlen.
Ich hatte im Gespür, dass es nötig sein könnte, also nahm ich schon Pu 5526 um 11:37 hinauf nach Kaštel Stari. Die Station ist zu einem internationalen Knotenpunkt des integrierten Verkehrs geworden. Hier hat man es tatsächlich geschafft, dass die Passagiere vom Flughafen per Bus zum nun häufiger verkehrenden Zug gekarrt werden und so dem Stau nach Split hinein entgehen. Manche Passagiere sind zwar ob des Anblicks skeptisch und fragen ob das wirklich der Zug sei, aber es scheint zu funktionieren und angenommen zu werden.
Einige Dinge ändern sich, so musste ich auch entsetzt feststellen, dass der praktische Konzum bei der Station nun weg ist - die nächsten kühlen Getränke und Eis bekommt man erst bei einem Tommy-Markt einige hundert Meter den Berg hinunter.
Also ging ich auch das in der Mittagshitze und setzte mich anschließend unter einen Sonnenschirm zum Vorsignal. Das Bauchgefühl trog nicht - der verlässliche Nachmittags-Güterzug fuhr nun früher (ein zwei Tagen hintereinander praktisch um Punkt 14:00 in Kaštel Stari), mit dem späteren Pu hätte ich den genau nicht erwischt. Dazu eine Neulack-2062, das war ein Ziel dieser Reise gewesen - Mission erfüllt!
Was allerdings auffiel: vor zehn Jahren konnte man hier vielleicht eine Handvoll Flugzeuge beobachten, nun starten und landen durchgehend welche. Im Panorama rechts sieht man die echte Situation von einem Easyjet im Landanflug und einem zweiten Jet weiter hinten. Der Flugverkehr ist also massiv gestiegen, da kann die Kapazität der Bahn nicht mithalten.
Der Sound zur Szene:
https://youtu.be/8dKyesaN99k?t=571Am Nachmittag gegen 17:30 stand der B 1205 "Adria" Split - Budapest schon zur Abfahrt um 18:30 bereit.
Es blieb also genügend Zeit eine horrible Erfahrung zu wiederholen - das Erklimmen des Campanile. 2009 tat ich das schon, damals im Badeurlaub nur mit Kompaktkamera ausgestattet. Man ging in der offenen Konstruktion außen entlang, das war eine der schlimmsten Turmbesteigungen, die ich jemals erlebt habe. Nun steigt man ein Baugerüst in der Mitte des Turms hinauf - auch keine wahnsinnig beruhigende Erfahrung. Ein bisschen musste man bei limitierter Anzahl der Leute oben arten, aber ich erreichte die Aussicht bald nach sechs - da blieb genug Zeit für Fotos in alle Richtungen und den Abstieg für ein Video der Ausfahrt am Bahnsteig. Im Hintergrund sieht man die Fähre zur Insel Brač. Davor das aktuelle Stauchaos, das bei der Straße am Busbahnhof vorbei herrscht. Abhilfe dagegen soll die "Split Metro" schaffen, hier in Form des 7023-001, der halbstündlich zwischen dem Hauptbahnhof und Predgrađe pendelte.
Das Motiv hatte ich auch noch nicht mit einem Nachtschnellzug: am
20. 8. 2019 kam B 1204 "Adria" pünktlich an.
Ich fuhr erneut zu Mittag nach Kaštel Stari, erneut kam der Güterzug - diesmal als Doppel - um 14:00. Ziel war der Bus der Linie 93, welcher nur um 15:30 vor der Kirche beim Bahnhof die Straße über den Malačka hinauf fährt. Kaum oben, kam auch schon ein Güterzug hinab, dessen Richtung ich für das Panorama hier leicht reversiert habe. Links ein Denkmal für die Kriegsgefallenen von Kaštela und ein Berggasthof (geschlossen zu der Zeit). An den Felsen befinden sich Kletterrouten.
Das Panorama in größerer Auflösung findet man hier:
http://raildata.info/heck/adria1918x.jpgBis jetzt fuhren die Neigezüge brav, ausgerechnet den Nachmittagszug entschied man jedoch leider auf Schwedentriebwagen und Bus-Ersatz Kaštel Stari - Perković umzustellen. So musste ich auf das Objekt der Begierde - den "Adria" - warten. Das Licht war Mitte August schon knapp kalkuliert, und er ließ mich mit ein paar Minuten Verspätung noch zappeln, dann tauchte jedoch die Erlösung auf...
Und eröffnete den ungeahnten Wahnsinnsblick mit Streiflicht bei der Haltestelle Sadine... im Hintergrund Trogir, die Insel Drvenik Veli und in der Ferne Sveti Andrija. Bei Plano hatte es wohl gerade erst zu brennen begonnen.
Ich wanderte hinab zum Bahnhof und kam eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang an. Dann hieß es zusätzlich warten, denn ICN 523 hatte vierzig Minuten Verspätung. Es kam davor etwas Außerplanmäßiges aus Split herauf - 7023-001 düste offenbar auf Überstellungsfahrt durch. Als der ICN eintraf, holte der Vorstand alle Flughafenreisenden aus dem wartenden 7122, und wir nahmen alle die schnellere Verbindung nach Split - das nennt sich Kundenservice!
Am Morgen des
21. 8. 2019 fotografierte ich den "Adria" noch einmal aus anderer Perspektive am Bahnhof, dann ging es am späteren Vormittag per Globtour Međugorje entlang der Makarska Riviera und über Ploče in die Herzegowina nach Mostar. Die Bahnstrecke nahe Ploče fiel mit ihrer Motivdichte besonders auf - sobald der Personenverkehr wieder regelmäßig aufgenommen wird, ist sie sicher einen Besuch wert - momentan muss der gelegentliche Güterzug kommen. Mostar ist als Hitzepol bekannt - ein paar Tage zuvor hatte es 42 Grad, nun nur noch kühle 38. Ich bezog eine nette Pension gleich quer gegenüber des Bahnhofs und östlichen Busbahnhofs. Am Nachmittag trotzte ich den Temperaturen auf Stadtspaziergang und sah ein paar Leuten beim Abkühlen in der Neretva zu. Neben den Springern von der wiedererrichteten Brücke hatte man noch harmlosere Gelegenheiten eingeführt. Aus meiner Kindheit kann ich mich bezüglich der Brücke nur an den Spruch erinnern: "Nix zahlen, nix gucken!". Nun kommt man problemlos gratis hin, aber nur durch ein beachtliches Touristengedränge und an einer Riesenauswahl bosnisch-herzegowinischer Kaffeeservicen vorbei.
Nächster Bahnfotopunkt: früh am
22. 8. 2019 nahm ich ein Taxi und fuhr 25 Kilometer nordwärts bis zur mangels Regionalverkehr nicht mehr vom Personenverkehr genutzten Bahnhaltestelle Drežnica Stara. Das kostete pro Richtung 15 Euro, so wie die Preise in Bosnien-Herzegowina überhaupt noch moderat sind. Zu der Jahreszeit war nicht mit Sonne für den ersten Zug in der Neretva-Schlucht zu rechnen, um 7:02 tauchte B 720 Čapljina - Sarajewo in Form eines ŽFBH Talgo ziemlich pünktlich auf.
Links das Fischrestaurant "Vidikovac" mit dem namensgebenden Aussichtsfelsen - mehr davon gleich - , rechts die Mündung der Drežanka in die hier aufgestaute Neretva. Es herrschte ziemlicher Wind, von der Talenge verstärkt.
Eine kleine Straße mit Zugang zum Ufer bietet einen Standpunkt abseits der stark befahrenen Magistrale. So konnte ich in Ruhe auf B 723 Sarajewo - Čapljina warten, der um 9:14 etwa eine halbe Stunde verspätet vorbeikam. 4x2 Breitformat-Panorama.
Die Bahnstrecke Sarajewo – Ploče entstand aus der Narentabahn in bosnischer Schmalspur, welche ab 1963 umgespurt und oft neu trassiert wurde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Narentabahnhttps://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Sarajevo%E2%80%93Plo%C4%8DeFast der selbe Blick schon mit Normalspurbrücke und Schienenbus vor dem Aufstauen des Flusses, unten die Schmalspurbrücke:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Sarajevo%E2%80%93Plo%C4%8De#/media/Datei:NERETVA_RIVER_GORGE_BRIDGES.jpgDas Fischrestaurant hatte nun schon offen, ich genehmigte mir einen Kaffee und rief das Taxi zurück nach Mostar. Dann fragte ich den Kellner, ob man den Aussichtsturm besteigen könnte. Der Wind verblies einen fast, ich hatte gerade die oberste der teils sehr hohen Stufen erklommen, da....
...
... kam 441-912 in TCDD-Lackvariante um 9:41 aus Richtung Sarajewo! Hier in einem iPhone-Panorama verbaut.
Wieder einmal effizient, möchte man sagen... ich wartete wieder unten auf das Taxi, da kam um 9:54... durch die Straße erst in letzter Sekunde zu hören. Die Güterzüge mussten wohl gleich hier im vier Kilometer entfernten Bahnhof Drežnica gekreuzt haben. Kurz danach wurde ich abgeholt und wieder in Mostar abgesetzt. Zur Mittagszeit bemerkte ich dort noch einen Güterzug Richtung Ploče - also drei innerhalb drei Stunden: tüchtig, tüchtig.
Da der Zug im Sommer erst um zehn Uhr abends nach Sarajewo kommt, musste man leider wieder den Bus nehmen. Ich wurde von meinen Verwandten mit einem guten Mahl willkommen geheißen, anschließend ging es ein bisschen durch die Stadt.
Feiern in den Sonnenuntergang mit der "Party Tram".
Frühstimmung an der Miljacka am
23. 8. 2019. Kürzlich wurden einige Wagen umnummeriert, 524 war früher 261.
Auch das berühmte Holiday Inn wurde nun als "Hotel Holiday" wiederbelebt.
Wiener Triebwagen waren bei meinem Besuch nur auf der Linie 4 vom Bahnhof stadtauswärts unterwegs.
Rechts trifft der ehemalige Wiener E 550 (bis 2018 Sarajewo 709, ex Wien 4423, Lohner Nr. 1A522 / Baujahr 1962) einen der originalen Sarajewoer Tatra K2YU (allerdings waren früher die Stromabnehmer hinten montiert).
Hier kann man die echten Straßenbahnen 1986 anschauen (mit mir ;0)):
https://youtu.be/FIZAdv-EW7w?t=74Links als Panorama dazu einen ebenfalls im Dienste der Stadtwerke GRAS verkehrenden klassischen TAM 80 (Tovarna avtomobilov Maribor), welcher fünf Minuten zuvor die Stelle passiert hatte. Die Fahrzeuge waren in jugoslawischen Zeiten omnipräsent und sind auch heute noch gelegentlich zu sichten.
Ich ging an der monströsen US-Botschaft vorbei zum Bahnhof, um Karten für den nächsten Tag zu besorgen. Um 8 Uhr wird der Verkauf für den Zug nach Bihać am Nachmittag eröffnet, und so wartete ich zwischen einigen Menschen aus Syrien und Pakistan, die von den Beamtinnen glücklicherweise nett behandelt wurden. Nur ist der Fahrkartenkauf bei den ŽFBH noch herzlich umständlich. Die Schalterdamen verfügen zwar über Computer, müssen dennoch alles per Hand schreiben. Zudem muss man noch Kleinigkeiten beachten, zum Beispiel werden Fahrkarten nur am Abfahrtsort ausgegeben. Als ich an die Reihe kam und eine Fahrkarte für den nächsten Tag nach Banja Luka wollte, wurde ich auf später verwiesen - jetzt würden nur Tickets nach Bihać verkauft... Ursprünglich hatte ich geplant, die Sonderfahrt auf der Unabahn zu besuchen, aber mich nun doch zu einem längeren Aufenthalt bei den Verwandten in Sarajewo entschlossen.
Am Nachmittag mussten natürlich Ćevapi in der Baščaršija her, zudem darf das klassische Vanilleeis beim "Egipat" nicht fehlen. Es ist irgendwie karamellisiert, sehr süß, und ich habe noch nie ein wirkliches Äquivalent dafür anderswo gefunden. Der Geschmack hat sich seit meiner Kindheit nicht verändert. Triebwagen 523 (ex 258) allerdings schon - man nimmt an Stromabnehmern, was man bekommen kann.
Nun konnte man hier fotografieren, am Abend zuvor ging hier im Verkehr gar nichts mehr, innerhalb einer Viertelstunde bewegte er sich keinen Meter weiter. Dies lag vielleicht auch am gerade stattfindenden Sarajevo Film Festival.
Die "tanzenden Derwische" sind mit den DÜWAGs aus Konya unterwegs (556, ex Köln 3624, ex Konya 128, Bj. 1963), auf der Seite mit Bemalung "Konya" und "Saraybosna" - der osmanische Name für Sarajewo, auch heute noch in Gebrauch.
Ich nutzte die tatsächlich vorhandene Online-Buchung der ŽFBH, daraufhin musste ich am nächsten Tag,
24. 8. 2019, nur noch die Fahrkarte am Informationsschalter abholen. Was man dort real bekommt, ist natürlich wieder ein handgeschriebenes Ticket.
B 720 aus Čapljina kam diesmal eine Stunde verspätet um 9:29 an.
Was erwartete einen als Talgo B 712 Sarajewo - Banja Luka? Tatsächlich, es kam ein "Olimpik Ekspres" mit voller 1. Klasse Einrichtung (bequeme, drehbare Sitze) aus dem Jahre Schnee! Ich fragte den Schaffner, ob das nicht ein Talgo sein sollte. Er meinte "das ist ein Talgo Service", davon war natürlich später bis auf den fahrenden Zug nichts zu bemerken. Ein paar BosnierInnen regten sich auf, was das für eine "Kiste" sei. Doch für mich war es natürlich ein herrliches Erlebnis - und man konnte bei recht heißen Temperaturen aus dem Fenster schauen. Die meiste Verspätung fingen wir uns gleich bei der Ausfahrt aus Sarajewo in Rajlovac ein, als uns um 10:43 mit ca. 25 Minuten Verspätung 441-913 vor B 715 Bihać - Sarajewo entgegen kam.
Wer erinnert sich noch an das Jahr 2010 und die "f***in' little green tank engines" - wie meine britischen Fotofreunde es ausdrückten - in Kakanj? Bald danach wurde auf andere grüne kleine Loks umgestellt: hier fährt die von CZ LOKO gelieferte 797.842 gerade aus dem Bahnhof Kakanj Richtung Čatići aus, die Mannschaft grüßte auch den Fotografen nett.
siehe:
Dampf in Bosnien 2010 - 2: Kakanj I - Hadzi, Welpen und die Amerikanerin (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=2750.0Dampf in Bosnien 2010 - 3: Kakanj II - Über Nacht (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=2755.0Dampf in Bosnien 2010 - 4: Kakanj III / Zenica I - Grillsamstag (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=2758.0Ein lustiges Plauscherl am Güterbahnhof von Zenica, in einem Zug hinter 441-912 wurden auch zwei 661er GMs Richtung Sarajewo transportiert.
Bis Doboj hatten wir fast 35 Minuten Verspätung, doch die Strecke in der Republika Srpska ist in wesentlich besserem Zustand. So konnte der "Olimpik Ekspres" zeigen, was noch in ihm steckte und holte bis Banja Luka fast zwanzig Minuten auf. Unterwegs düsten wir an einigen Fahrdienstleitern mit nostalgischem Blick vorbei. Auf der Bahnbrücke über den Vrbas kurz vor dem Endbahnhof stand unbeirrt ein Angler.
Rechts angekommen als Schnellzug in Banja Luka, 35 Jahre nach dem Einsatz im Schnellverkehr Belgrad - Sarajewo zu den Olympischen Spielen.
Hier eine filmische Erinnerung von 1984 mit mir als Fahrgast:
https://youtu.be/fBRG2-_n9c4Die Regionalzüge in beide Richtungen warteten den Anschluss ab, hier putnički voz 6405 Banja Luka - Doboj mit pünktlicher Abfahrt um 15:27 am
25. 8. 2019, im Hintergrund der Triebwagen.
Ausfahrt des B 713 nach Sarajewo um 15:49. Am Nachmittag gewitterte es hier, aber mein Hotel Cezar befand sich gleich in der Nähe, ebenso das Lokal "Obelix", wo es ganz gute Banja Luka Ćevapi (in Reihen) gibt. Das Zentrum befindet sich etwas weiter vom Bahnhof, die Stadt ist allgemein schön hergerichtet. Das Regierungshochhaus mit der serbischen Flaggenparade (zumindest eine EU-Fahne hat sich dazugeschwindelt) davor ist allerdings ziemlich heftig.
An diesem Sonntagmorgen hatte ich einen Frühausflug gemacht. PT 6401 brachte mich schon um 4:15 nach Čelinac in der Nähe. Die computerausgedruckte Fahrkarte bekam ich problemlos davor am Schalter. Ich wartete etwas am Bahnhof, bis die Dämmerung anbrach - ein Güterzug Richtung Doboj kam vorbei. Dann ging ich ein Stück an der Straße bis zu dieser Stelle bei einer Straßenbrücke über die Jošavka. Pünktlich um 5:49 vor Sonnenaufgang tauchte der ŽFBH Talgo als B 715 Bihać - Sarajewo auf. Die serbische Fahne ist natürlich ein harter Kontrast, aber immerhin ein Fortschritt dass das Antreffen einer ŽFBH-Garnitur hier überhaupt möglich ist.
Ebenso pünktlich erschien PT 6400 Doboj - Banja Luka um 6:11 mit doppelter 441-Bespannung.
Um 7:00 öffnete der lokale Roštilj, ich wurde freundlich empfangen und man lud mich sogar zum Kaffee ein. Wieder auf die Minute pünktlich kam PT 6403 nach Doboj um 7:49. Der Bahnübergang daneben werkte vollautomatisch mit Videoüberwachung - ein Kontrast zur Föderation, wo sie manchmal gar nicht funktionieren.
An der Einfahrt zur Station Čelinac wartete ich etwas - das Gefühl trog nicht: wieder ein oranges Klassikertreffen, und das alles Sonntag Früh. Anschließend holte mich PT 6402, welcher wieder eine zweite 441 mittransportierte, ab.
Über-drüber-Klassikertreffen in Banja Luka. Die ŽRS zeichnen sich durch die der JŽ originalgetreuesten Lok-Lackierungen aus, nur die ex-DR Waggons wurden fast alle umgemalt.
Am nächsten Morgen ging es per Bus nach Zagreb, dann weiter bis Budapest und Cluj - wo wir nächstes Mal die Serie der rumänischen Heckenschnellzüge fortsetzen. :-)