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Die "Echte Bahn" => Bilder und Fotoberichte => Thema gestartet von: Roni am 14. Juni 2020, 17:38:15

Titel: Heckenschnellzug südlich der Alpen - 21/14: Maestral I (50 B.)
Beitrag von: Roni am 14. Juni 2020, 17:38:15
Hallo!



Es ist Sommer - Heckenschnellzugzeit! :0)


Zu den vorherigen Teilen der Serien:

Südlich der Alpen - 13: Triest - Barcolana Spezial (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=4023.0

Mit dem Schnellzug durch die Hecke - 20: Voralpen-Express III (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3982.0


Das Video zu dem Teil:
https://youtu.be/ScW83dutdjc




1. 5. 2019

Zu Mittag nahm ich als nächste Verbindung IC 18 von Ljubljana, bestehend aus einem Desiro. Unterwegs hielten uns einige Gleisbaustellen auf, doch der Anschluss in Pragersko wartete, so kam ich mit LP 3858 vor vier Uhr nach Ormož. Dort empfing mich bereits ein prächtiger "Grüner Zug"...
711-003 & -004 (von WMD Donauwörth 1970 als braune "Bajadera" an die JŽ geliefert, ein modifizierter DB 624 / umgebaut von MBB Donauwörth 1978 mit Mercedes Benz OM 404 Motor zum "Grünen Zug", weiterer Spitzname "Mercedes") setzten mich da feiertags erst als LP 3836 um 16:49 in Obrež - eine Haltestelle vor der Grenzstation Središče - ab.
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Die erste Pendelfahrt des Nachmittags ging nur bis Središče, also konnte ich gemütlich meine Jause bei einem Rapsfeld genießen und auf LP 3835 Središče - Ormož warten.
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Um 18:05 holte mich der Triebwagen als MO 7806 Ormož - Čakovec zur grenzüberschreitenden Fahrt nach Kroatien ab.
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Das edle Innere des "Mercedes" - er verfügt sogar über einen Konferenzraum mit Chefsessel, wo nun der Zugbegleiter residierte.
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Mein erster Besuch in Središče ob Dravi in der Untersteiermark datiert auf den 18. 8. 2004. Damals machte sich Fiat 813-131 (umgebaut aus 813-025) um 10:18 auf den Weg zurück nach Ormož.
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Auch am 23. 4. 2008 standen noch die Formsignale.
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Am 20. 6. 2009 waren bereits die Ersatz-Lichtsignale errichtet worden.
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Auf der PTG-Tour "Slovenian Španka" mit SŽ 644-005 (GM-EMD G22U Lizenzbau von Material y Construcciones S.A. (MACOSA) #1438 / Baujahr 1973 / "Španka" = "Spanierin" nach dem Ort des Herstellers).
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Am 1. 5. 2019 angekommen in Čakovec. Auf kroatischer Seite gibt es dazwischen ebenfalls noch Haltestellen, welche von der HŽ bedient wurden - aber nicht bis Središče, natürlich.
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So sah es in Čakovec am heißen Sommertag 18. 8. 2004 zu Mittag aus. Damals war ich als Spontanbesuch noch ohne Fotogenehmigung unterwegs, also etwas verdeckter.
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HŽ 2043-002 (ex JŽ 661-021, GM-EMD G16, GM #26214 / Baujahr 1960, 1990 umgebaut zu 646-002 von TŽV Gredelj). Die Baureihe 646/2043 aus insgesamt sechs Lokomotiven entstand um die Achslast der Original-GM Baureihe 661/2061 zu reduzieren, da die meisten Hauptstrecken elektrifiziert waren. Mehr darüber:
https://hr.wikipedia.org/wiki/H%C5%BD_serija_2043

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Der Stellwerker hatte mich entdeckt, aber machte nix. 2044-005 (ex JŽ 645-008, Lizenzbau des GM-EMD Modells GT22HW-2, Đuro Đaković #1132 / Baujahr 1981, Spitzname "Mala Karavela" = "Kleine Karavelle", Baureihe 2063 (EMD GT26CW-2) sind die "großen Karavellen", ein anderer Spitzname für GMs generell ist lautmalerisch "James"/"Džems") fuhr Richtung Kotoriba aus.

Nun gehören 2044-005 sowie -003 Skinest Rail und sind seit 2016 für PPD Transport mit Güterzügen in Kroatien im Einsatz:
https://railcolornews.com/2016/09/09/hr-ppd-transport-is-testing-their-new-mainline-diesel-locomotives

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Aus Kotoriba näherte sich 7121-001 (ex JŽ 712-106, Đuro Đaković in Lizenz von MAN/MACOSA / Baujahr 1980, Spitzname "Macosa").
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Ich marschierte zur Strecke Richtung Varaždin. 2043-002 düste gerade alleine vorbei, kehrte später wieder zurück.
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In alle Richtungen von Čakovec gehen die Strecken wie Striche durch die ebene Landschaft. Links aus Varaždin, im Hintergrund das Hrvatsko Zagorje (Kroatisches Hochland), dem wir uns im nächsten Reportageteil widmen werden. Rechts aus Kotoriba und Ungarn, wobei das zweite Gleis links in Čakovec-Buzovec als Strecke nach Mursko Središće in Kroatien und Lendava in Slowenien abzweigt.
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Auf der PTG Tour am 20. 6. 2009 wendeten wir am slowenischen Grenz-Endbahnhof Lendava jenseits der Mur. Für dieses Teilstück nutzten wir die damals omnipräsente HŽ 2062-056 (ex JŽ 664-014, GM-EMD G26C in Lizenz bei Đuro Đaković gebaut, Spitzname "Ličanka" nach der Likabahn).
Nur zwei Kilometer weiter wäre Rédics in Ungarn erreicht, doch diese Bahnverbindung war nach dem 2. Weltkrieg abgebaut worden.
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Zurück in Čakovec wurde wieder auf SŽ 644-005 gewechselt.
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Nun endlich zum namensgebenden Zug der Reportageserie: G/B 204/205 "Maestral" Budapest - Zagreb - Budapest. In manchen Fahrplanjahren verkehrte er auf der Dieselstrecke über Varaždin, in anderen auf der Hauptstrecke über Koprivnica, letztmalig unter dem Namen im Dezember 2012. Oft liefen auch Waggons zum Beispiel aus Split oder Rijeka mit, wie hier MÁV-Nachtzugwagen am 8. 7. 2007 bei G 205 in Nagykanizsa. Ein Bahnknotenpunkt, der aus Wien kommend meist den Start zu Balkan-Sommertouren einläutete.
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Der letzte Wagen gehörte der RŽD: Zagreb - Moskau, daneben der übliche Sommertrubel in Balaton-Nähe.
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Am 23. 7. 2006 holte uns G 204 "Maestral" Budapest - Zagreb für die Fahrt nach Varaždin ab, mit UZ-Kurswagen Kiew - Zagreb hinter "Giganten" V63.036.
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Ein internationaler Güterzug mit 2044-004 stand am 23. 4. 2011 zur Abfahrt aus dem Grenzbahnhof Murakeresztúr bereit.
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Durch Grenzziehungen des 20. Jahrhunderts knickt die heutige Hauptstrecke seltsam südlich entlang der Mur bis zum nächsten Grenzbahnhof Gyékényes ab, von wo es über den Fluss nach Koprivnica geht. Während die heutzutage nicht mehr im Personenverkehr befahrene Strecke hier in Murakeresztúr an Formsignalen vorbei gerade über die Mur auf die Dieselpiste nach Kotoriba und Čakovec führt. Bild vom 20. 4. 2011.
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Güterverkehr in Čakovec am 23. 4. 2008.
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Am 3. 5. 2019 holte mich der "Grüne Zug" wieder in Čakovec ab. So ändern sich die Zeiten: laut Schild links von 2004 war Gehen und Aufenthalt auf den Gleisen nur verboten, wenn gerade ein Zug kommt...
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Ich hatte bei der Planung nicht so genau geschaut, und stellte fest, dass von 1. April - 1. November 2019 die Strecke Zaprešić - Zabok unter Komplettsperre mit Schienenersatzverkehr elektrifiziert werden sollte. Dadurch verkehrten fast alle Züge auf der "Bergstrecke" Varaždin - Zabok als Triebwagen, umgekehrt waren ungewohnte Leistungen im "Flachland" lokbespannt. So wie hier Pu 3307 Kotoriba - Varaždin. Die Garnituren führten teils Liegewagen mit.
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Pu 3090 Konjščina - Kotoriba war als einziger GM-bespannt am "Berg" unterwegs, das bot die Möglichkeit ihn bei Sonnenaufgang um 5:25 auf der Draubrücke in Varaždin zu erwischen. Den Rest des Tages regnete es meist durch, darum fuhr ich über Ormož und Maribor heim, inklusive Schienenersatzverkehr Maribor - Spielfeld. Die S-Bahn nach Graz wartete den Anschluss ab.
Hinter der Flussschlinge verbirgt sich der Dubrava-Stausee.
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Ausfahrt einer klassischen Garnitur aus Varaždin Richtung Zagreb am 23. 4. 2008, als der Bahnhof gerade renoviert wurde.
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In gutem Zustand elf Jahr später, am 2. 5. 2019, bei der Einfahrt von Pu 3307.
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Auf den Stumpfgleisen stehen Triebwagen nach Golubovec und Koprivnica bereit.
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Es lohnt sich in Varaždin den Bahnhof zu verlassen, Bild vom 8. 7. 2007.
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Mehr über die barocke Altstadt hier:
https://hr.wikipedia.org/wiki/Vara%C5%BEdin

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Morgens um halb sieben am 24. 7. 2006, als der Bahnhof noch nicht modernisiert war.
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Aus Richtung Čakovec näherte sich der Star der Reportagereihe, 2044.007 in originalem Farbkleid.
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Die alten Fahrtrichtungshinweise noch grenzenlos...
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Am Morgen des 23. 4. 2008.
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Arbeitspause für die Verschieber, dahinter wartet sehnsuchtserweckend Dubrovnik.
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Am 24. 7. 2006 gab es mittags genug zu tun, mit 2062-055 und Schotterzug Richtung Zagreb, welcher zweiteilig über den "Berg" gebracht werden sollte. Wir werden ihm in einem späteren Reportageteil wieder begegnen.
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Am 2. 5. 2019 sah dieselbe im Depot leider herzzerbrechend aus.
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Güterverkehr auch am 2. 7. 2008, diesmal gezogen von 2044-016.
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Hausbahnsteigs-Abendstimmung am 2. 5. 2019 mit Pu 3618 Koprivnica - Kotoriba. Ich finde es super, dass mit der letzten Modernisierung wieder die American-style Leuchtnummern aktiviert wurden. Die Zierlinien entsprechen ebenfalls mehr dem originalen JŽ-Design.
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Inklusive Liegewagen.
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Am 23. 7. 2006 waren wir um 21 Uhr per B 204 "Maestral" mit ukrainischem Schlafwagen in Varaždin angekommen. Das bedeutet natürlich, dass der Zug die weitere Strecke Richtung Zagreb kaum bei Licht sieht.
Kaum abgelichtet, näherte sich ein Sicherheitsheini, der uns das Fotografieren verbieten wollte. Überrascht war er, als wir die Fotogenehmigung hervorzogen, und er unverrichteter Dinge abziehen musste. Somit hatte sich die Genehmigung schon ausgezahlt, obwohl ich seither dort nie wieder kontrolliert wurde.

Die Ausfahrt inklusive Ton kann man hier dazuschalten:
https://youtu.be/ymd3I-46_-U

Mehr Abenteuer mit dem "Maestral" nächstes Mal! :-)
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