Autor Thema: The Great Britain II - 4: North Yorkshire Moors - Crewe (50 B.)  (Gelesen 7381 mal)

Roni

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Hallo!



Unser Reiseplan für diesen Teil:
NYMR = North Yorkshire Moors Railway
TP = First TransPennine

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9. 4. 2009


York Rail Bus Station Stop C ab 8:18 Bus 840 -> Whitby

Goathland an 10:16


Goathland ab 12:50 NYMR Southern S15 #825 -> Whitby

Whitby an 13:35


Whitby ab 16:05 Northern 156 -> Middlesbrough

Middlesbrough an 17:35
Middlesbrough ab 17:50 TP 185 -> Manchester Airport

Manchester Piccadilly an 20:33
Manchester Piccadilly ab 21:04 Northern 323 -> Crewe

Crewe an 22:01
Crewe ab 23:54 First ScotRail DBS 90/67 -> Inverness

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Die Videos zu dem Teil:
http://www.youtube.com/watch?v=rRTD0wKnTkM&fmt=18

http://www.youtube.com/watch?v=JZoYHSAoRUU&fmt=18



Nach einem herzhaften Frühstück, bei dem wir persönlich bekocht wurden, ging es mit frischen Kräften den kurzen Weg zur Bahnstation zurück. Diesmal nahmen wir allerdings den Yorkshire Coastliner Bus Richtung Küste, denn mit der Bahn hätte man zu unserem heutigen Ziel von York aus einen ziemlichen Umweg fahren müssen. Im Doppeldecker machten wir uns durch die engen, manchmal steilen (zum Teil steiler als in den Alpen) und kurvigen Strassen von Yorkshire auf zur North Yorkshire Moors Museumsbahn Pickering - Grosmont (- Whitby):

http://www.nymr.co.uk

Im oberen Stock des Busses wurden die Bewegungen natürlich noch verstärkt, ein paar actionreiche Momente kann man im Video miterleben. Unter anderem überquerten wir eine Brücke, auf der sich die Fahrbahn plötzlich auf eine Spur verengte - das erweckte in mir irgendwie Erinnerungen an eine gewisse Nachtfahrt im Leihauto auf Kuba. In der zweiten Hälfte der 1 1/2 stündigen Fahrt nach Goathland erreicht man den North Yorkshire Moors Nationalpark und die Gegend wird schlagartig rauher, dies wurde verstärkt durch zeitweise dichten Nebel und stürmische Böhen. Neben anderen Autos auf der Strasse begegnete man sonst nur einzelnen freilaufenden Schafen. Nach einer Runde auf unglaublich engen und hügeligen Strassen durch das liebliche Örtchen Goathland, das mit seinem Bahnhof auch oft als Filmkulisse dient, stiegen wir aus unserem Bus aus.
Unser North Yorkshire Coastliner Volvo Doppeldecker macht sich weiter auf den mühsamen Weg Richtung Whitby an die Nordseeküste


In einem kleinen Ort muss eben kombiniert werden...


Nun besuchten wir zunächst die Station, um unsere Rucksäcke unterzubringen. Was nur an den größten Bahnhöfen Großbritanniens und schwer umständlich möglich ist (mit Gepäckdurchleuchtung, etc.), geht an Museumsbahnen problemlos. So konnten wir uns endlich einmal unbeschwert bewegen, und kamen uns vor wie Astronauten, die gerade am Mond gelandet waren.
Als erstes Plätzchen hatten wir uns einen Blick von oben ins Tal ausgesucht, deswegen gingen wir die steile Strasse, auf der wir gekommen waren, ein Stückchen zurück. Und da schau her, die Sonne durchdrang den Nebel zum ersten Mal!
Eines der verstreut herumlaufenden Schafe am Strassenrand


Ein Panorama mit dem 10:50 Zug nach Pickering x2 und der herrlichen Stimmung des sich hebenden Nebels


Der erste Zug wurde gezogen von der 825 - SR Class S15 4-6-0, mit der wir später nach Whitby fahren würden


Nun kehrten wir zur Stationsausfahrt zurück und machten uns auf eine kleine Pause gefasst.
Hatten wir aber nicht, denn Black 5 45212 - LMS Class 5MT 4-6-0 (Armstrong Witworth & Co. Works No. 1253, gebaut 1935) kam als Lokzug und setzte sich vor die abgestellten Güterwagen!
Offensichtlich wurden die Bremsen der Wagen getestet, zusätzlich gesellte sich noch ein Weichenschmiererteam dazu, von denen ich einen nun bereits per YouTube kennengelernt habe


Aus dem geplanten Treffen von zwei Dampfloks um 11:50 wurde nun eines von drei, aus der Ferne näherte sich 63395 - NER Class Q6 0-8-0 (Darlington, gebaut 1918) mit dem Zug nach Grosmont.


Pünktlich kam ein bisschen die Sonne hervor


6619 - GWR Class 5600 0-6-2T (Swindon, gebaut 1928), deren Schwesterlok wir schon auf der South Devon Railway erlebt hatten, legte eine spektakuläre Einfahrt auf der Steigung von Grosmont kommend hin


Noch immer die Einfahrt...


Jetzt die Ausfahrt, als Mitzieher


Ab Richtung Pickering


Nun ist Platz in der Station für die Black 5








Das herrliche Ensemble von Goathland, das unter anderem auch schon als "Hogsmeade" posierte. Wie viel besser kann eine Dampfwolke noch das Bild umrahmen?  ;)


In der Station musste gewartet werden, bis der davor abgefahrene Zug Grosmont erreicht hatte, dann ging es mit "Token" weiter. Mittlerweile hatte es angefangen zu schütten





Die Black 5 verlässt Goathland


Sagen wir halt, um der Geschichte Willen, der Lord mit seinem Jagdhund schaut ihr hinterher


Um 12:50 wollten wir nun selbst weiterfahren, da sich jedoch wieder zwei Züge trafen, hatten wir noch eine Einfahrt zu erledigen. Wir hatten Glück, der Zug aus Grosmont kam zuerst, und wie! Im noch immer strömenden Regen (wir waren unter dem Regenschirm gut geschützt) plagte sich die über 90-jährige 63395 auf der steilen Rampe bis zum letzten Meter am Bahnsteig


Durch den Regen herrschte auch ein tolle, fast gemäldeartige Stimmung


Es sollte übrigens der einzige starke Regen der Reise sein, bei dem wir draussen waren, und das auch nur kurz


Nun traf auch unser Zug mit der 825er ein, und wir machten es uns in einem der bequemen britischen Museumsabteile gemütlich. Wir hatten es zwar für uns allein, aber dennoch war die Bahn gut besucht.
Kurz vor Grosmont kamen wir noch an dieser abgestellten Diesellok vorbei


Danach ging es bis Whitby weiter auf der noch regulär befahrenen Esk Valley Railway, die einzige Schienenverbindung der NYMR zum restlichen Netz. Wir fuhren entlang des Flusses Esk bis zu seiner Mündung und sahen noch einige liebliche Stellen, der Fluss wird auch etwa fünf Mal auf dem kurzen Stück überquert. Für Whitby hatte ich allerdings schon im Vorhinein eine spektakuläre Panoramastelle ausgekundschaftet.
Noch regnete es im Endbahnhof des kleinen, aber schwer von Touristen überlaufenen Ortes











OK, ich weiß, die Lok hat mit der Gegend nichts zu tun, aber Southern und Palmen hat schon was!  ;D


Und es kam: die Sonne!
Der lokale Bahnhofsumbau sorgte für harte Kontraste und teils surreale Szenen


Der Brennschneidinator kämpft für Königin und Vaterland!


Draussen im netten Städtchen: wie so oft das Railway Station Hotel


Nun kletterten wir im warmen Sonnenschein bergan, bis wir unser Plätzchen auf einer Strassenbrücke über die Esk-Mündung erreicht hatten. Manchmal war es in der darauffolgenden Wartezeit zwar dunkel, aber es regnete nie und die Sonne kam immer wieder hervor.
Gorilla-Stativ, Marke Eigenbau


Ein interessantes Segelboot, Marke Eigenbau


Na, wenn die Szenerie nicht einlädt zu einem "historischen" Foto... der Leuchtturm hinten ist übrigens schief. 825 mit dem 14:45 nach Pickering


Und voilà: der grosse Blick auf Whitby (dänisch: "Weisse Stadt"), kein Wunder, liegt es doch mit seinem Kloster da wie ein Entrée auf einer Wikingerspeisekarte, garniert von blühendem Ginster








In die andere Richtung, zum Esk Tal, gibt es auch einen netten Blick


Nun war genug Zeit, die berühmten Fisch&Chips des Ortes zu testen. Wir begaben uns angenehm bergab in den Hafen, vorbei an einer Drehbrücke


Blick Richtung Kloster


Ich sag's ja, der Leuchturm ist schief!


Wir erreichten das empfohlene Café, hier musste man sich sogar anstellen, um einen Platz zu bekommen. Aber es war gut organisiert und letzendlich ging alles schnell. Den tollen, fangfrischen Schellfisch mit Chips spülten wir mit einem lokalen dunklen Bierchen runter.

Die Masten, die wir schon im Hintergrund gesehen haben, gehören zu der "Grand Turk", dem zehn Jahre alten Nachbau einer Fregatte aus dem 18. Jahrhundert. Im selben Jahrhundert machte sich James Cook von Whitby auf der in Whitby gebauten "Endeavour" zu seiner Ozeanienreise auf.
Wir mussten nun ebenfalls aufbrechen, wenn auch unser Weg dagegen nur ein Katzensprung war


Der recht volle Triebwagen der Northern brachte uns über die landschaftlich schöne Strecke der Esk Valley Bahn, die nur durch eine Bürgerinitiative am Leben erhalten wurde, in langsamer Fahrt nach Middlesbrough (der Heimat von "Mad Dog" Pogatetz ;)).
Weiter ging es in zweieinhalb Stunden Fahrt und ab York auf bekannter Strecke nach Manchester im TransPennine 185er


Nach einer kurzen Shoppingtour in Manchester nahmen wir den ersten Regionalzug nach Crewe, wieder einmal Northern, und wer kontrolliert die Tickets am Bahnsteig? Unser "special friend"! Er erkannte uns allerdings nicht. War uns auch recht, denn die Stunde Schlaf im 323er musste genutzt werden. Die letzte Station vor Crewe heisst übrigens "Sandbach", allerdings wurde der Name aus dem Angelsächsischen hergeleitet.
Wieder einmal für kurze Zeit an einer Station, wieder einmal etwas nettes gesehen. Eine urige Freightliner 86er macht kurz Pause


Ein Desiro nach Liverpool


Es regnete stark, leider blies auch der Wind, so dass der Regen unter das Bahnhofsdach auf die Linsen der Kameras geweht wurde





Eine Virgin Pendolino-Echse kriecht aus der Dunkelheit heran





Nun wurde es uns zu kalt und wir waren dankbar für die noch geöffnete "Upper Crust Lounge", ein Service für die Passagiere der ScotRail Nachtzüge nach Schottland. Dort schliefen und warteten schon ein paar Leute, während eine Putzfrau den Dreck am Boden mit dem Fetzen schön verteilte. Eine Viertelstunde vor Abfahrt wollten wir wieder raus, doch leider kam just in dem Moment schon unser Zug gezogen von einer DB Schenker Class 90 an, deshalb gibt es davon kein Foto. Wir fragten einen Schaffner, und siehe da, unser Ruhesesselwagen Richtung Inverness war der letzte des aus drei Teilen bestehenden (Aberdeen, Fort William und Inverness) langen Zuges. Wir fanden gleich unsere reservierten Plätze, First ScotRail Schlafmasken gab es wie schon im Dezember auch, also konnten wir uns die acht Stunden im Zug bequem ausruhen.
« Letzte Änderung: 02. Mai 2009, 12:18:12 von Roni »

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Re: The Great Britain II - 4: North Yorkshire Moors - Crewe (50 B.)
« Antwort #1 am: 01. Mai 2009, 21:58:39 »

Wie immer tolle Bilder  :) :) :)

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