Autor Thema: Indien 2012 - 3: Gwalior - Staub und Silber auf schmaler Spur (50 B.)  (Gelesen 10857 mal)

Roni

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Hallo!



Der vorherige Teil der Reportagen:
Indien 2012 - 2: Gwalior - Zug ebener Erd und erster Stock (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3178.0


Das Video zum Bericht:
http://www.youtube.com/watch?v=Ln9ntoVBVts&hd=1




5. 2. 2012

Wir befinden uns auf der morgendlichen Zugverfolgung an der längsten 610 mm Schmalspurbahn der Welt, Gwalior - Sheopur Kalan, auf dem Weg zurück nach Gwalior.  Wir mussten uns nun wieder abseits der Bahn an den National Highway 3 zurückkämpfen, was aber problemlos gelang, zur Ausfahrt von Bamour Gaon kam ich bequem vor dem Zug.  Wenn man auf eine mehrspurige Straße mit durch Barrieren getrennten Fahrbahnen gelangt, fährt man hier übrigens nicht ein Stück in die Gegenrichtung, wenn es keinen genehmen Durchlass gibt, nein, man nimmt den rechten Rand gegen den (Links-)Verkehr!

Kleiner Bub, großes Rad.




Zurück am NH3.




Einfahrt von NDM-5 802 mit dem 52174 Sabalgarh - Gwalior Passenger in den Bahnhof Bamour Gaon.




Am Schranken von Bamour Gaon traf ich wieder auf ein paar coole Jungs, die unbedingt vor der Kamera posieren mussten, und sich dann selber mit meiner laufenden Videokamera vergnügten, indem immer einer das Model spielte, und der andere das Ergebnis am Bildschirm überprüfte. Doch bald kam der Zug, und nun entdeckte bei der Vorbeifahrt auch jeder, von den Lokführern bis zum „Guard“ im letzten Wagen, dass hier fotografiert wurde. Ab jetzt wurde mir bei jedem Fotopunkt vom ganzen Zug zugejubelt.






NDM-5, schon mit LED-Lämpchen ausgerüstet. Schrankenwärter, alle "Guards" auf Loks, letzten Wagen und in Stationen zeigen in Indien grüne oder rote Flaggensignale bei der Zugvorbeifahrt, in der Nacht werden farbige Lampen verwendet.














Weiter entlang des NH3.




Fahrt gleich hinter dem Auspuff der Lok.




Hier gibt es air-conditioned rooms - *hust*!




Allerdings schlug jetzt auch die bittere Realität des ab hier nur zweispurigen NH 3 nach Gwalior durch. Es ist einfach ein entsetzliches Chaos aus Staub, Verkehr und Menschen, die an dessen Rand leben und arbeiten müssen. Selbstverständlich ist es fotografisch ein Wahnsinn, aber auch nur, wenn man weiß, dass man hier sofort wieder wegkommt.






Kühe - überall...




Ein Sadhu (hinduistischer Mönch), und irgendwo mittendrin: der Zug.




Bei beiden Schranken über den NH 3 blieben wir an vorderster Front stehen, das heißt beim zweiten eigentlich nicht, denn hier fuhren wir in den Übergang hinein, als der eine Schranken noch offen war, der andere schon geschlossen. Es handelt sich immer um Tore, automatische Schrankbäume würden hier einfach nicht funktionieren. Aber machte ja nichts, wir blieben auf der anderen Seite des zweiten Schranken stehen, Platz genug zur Bahn war da. Nur beim Öffnen der Tore entstand das Problem, dass wieder der eine zuerst geöffnet wurde und der durchdrängende Verkehr das Öffnen des anderen verhinderte.






Begegnung mit dem zweiten Zug des Tages von dreien ab Gwalior, 52175 GWO SBL Passenger, im Bahnhof Motijheel. Die Verspätung beider Züge betrug nun 35 Minuten. Bei dem spärlichen Verkehr ist die Besetzung der Züge kein Wunder, in Europa würden die Einwohner einer Millionenstadt auf einer Strecke mit drei Zugpaaren auch auf dem Dach sitzen - oder eher mit dem Auto fahren. Den Fahrpreis bezahlt übrigens fast niemand, die Strecke ist schwer defizitär.




Dank Poleposition hatten wir die Schlange wartender LKWs hinter uns gelassen und befanden uns wieder auf heißer Verfolgung.




Diese Minibus-Dreiräder sind hier die einzigen anderen öffentlichen Verkehrsmittel - die Nummer bezeichnet die Linie - , wie man sieht ebenso komplett überfüllt.




Warten im Schatten am nächsten Bahnübergang.




Ein paar Leute schwindelten sich noch vorbei.



Als letzten Standpunkt wählte ich die dem Zentrum nähere Seite der Bahnübergangsschlucht, der Schuss in die andere Richtung zeigte einen tollen Blick auf das Fort.

Durch die Schlucht.




Wahlplakate vielerorts.




Vorbei an einem Tempel passierte der Zug den Schranken, wieder war es egal, auf welcher Seite man sich mit den Fahrzeugen befand.




Das mächtige Fort, als solches wird ein befestigter Hügel bezeichnet. Die Befestigungen verlaufen meist ganz herum, im Inneren können sich verschiedene Paläste, Tempel, aber auch andere Stadtanlagen und Gärten befinden.









Nachdem das letzte Bild auch gelungen war, Nachschuss auf das Fort mit herbeigeeilten Jungen bei einem Steinbruch, die alle fotografiert werden wollten, brachte mich Salim durch das Gwalior abgewandte Urwahi-Tor ins Fort und setzte mich oben ab. Nun war endlich Zeit für etwas Ruhe, und ein schattiger Einschnitt mit heraussickerndem Wasser bei den hier im Urwahi-Tal befindlichen Jain-Statuen aus dem 15. Jhdt. brachte den erwünschten Gegensatz zu den staubigen Straßen. Diese erwiesen sich als sehr interessant, von ganz winzig bis monströs wurden hier Skulpturen aus dem Stein gehauen. Angeblich sind diese Statuen von der Größe her bedeutend, von der Kunstfertigkeit her soll es laut vor Ort erstandenem Büchlein zum Fort anderswo besser gefertigte geben.

Detaillierte Informationen über die Geschichte des Forts findet man unter anderem hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Gwalior_Fort






Bei meinem Aufstieg machte ich nun die Bekanntschaft eines Allein-Sightseers, der in Gwalior bei einer Energiegesellschaft  in der Finanz arbeitete. Am Anfang ist man natürlich immer etwas misstrauisch, auch als Europäer mehr Distanz gewohnt, aber wenn man dann auf die kompromisslose indische Gastfreundschaft trifft, ist man schon sehr beeindruckt. Er hatte keine Ahnung, was es hier so alles gab, aber wir marschierten auf gut Glück Richtung Hauptattraktion auf dem Fort, dem Man Mandir Palast. Beim Kaufen von Wassernachschub und Eintrittskarten konnte ich kaum so schnell schauen, hatte mein neuer Begleiter schon alles bezahlt, erst bei einer späteren Gelegenheit konnte ich dann Dank schneller Reaktion auch etwas bezahlen. Man muss bedenken, dass die Sehenswürdigkeiten für Inder sehr billig sind, Touristen von auswärts bezahlen oft das Vielfache. Darüber ließ sich mein indischer Begleiter gleich aus, und meinte, dass das die reine Abzocke sei, und Touristen gleich viel wie Einheimische zahlen sollten. Immerhin bekam ich ein goldenes 100-Rupien-Eintrittsticket.






Die Fassade des Man Mandir Palastes, erbaut ab dem frühen 16. Jhdt. und im späten 17. noch einmal neu ausgestattet. Andere Teile wurden höchst abschreckend durch gelbe Entlein verziert.




Der Palast war äußerlich beeindruckend, auch die Lage hoch über der Stadt, im Inneren gab es jedoch nicht viel Sehenswertes, abgesehen von Einblicken in die Psyche der Herrscher. Man findet nur extrem enge Auf- und Abgänge vor, die in ein paar wenige kleine Höfe und unterirdische Hallen führen. Durch die Türen des Harems passen nur Menschen mit einer Körperhöhe unter 1,50 Metern. Mein Kumpel entdeckte, dass in moderner Zeit zur Abschirmung der spärlichen Glühbirnen Rattenfallen verwendet wurden. Außerdem sah ich den ersten Europäer seit dem Hotel in Mumbai.

Der Weg aus der Stadt zum Haupttor Hathi Pul ("Elefantentor") - hier passten auch Elefanten hindurch.




Im Harem - Männer kamen kaum hinein, Frauen nie hinaus...




Wunderbare Verzierungen in einem der Innenhöfe.









Nach diesem Abenteuer machten wir uns auf dem Weg zur zweiten Sehenswürdigkeit Gwaliors, dem Palast des Maharadschageschlechts Scindia. Adelstitel wurden in Indien vor über 40 Jahren abgeschafft, Monarchie noch früher nach der Unabhängigkeit, dennoch sind die Familien noch einflussreich.
Wir gingen die steile Straße in die Stadt hinunter und bestiegen – mein erstes Mal – ein Tuk-Tuk. Diese Dreiräder dominieren den öffentlichen Verkehr in den meisten Städten Indiens, Autos als Taxis gibt es vor allem in den Metropolen. Die Autorikschas sind vom Typ Piaggio Apé, hier hat wohl ein italienischer Konzern gut verdient. Mein Begleiter handelte einen Preis von 40 Rupien aus, und schon ging es los, hinein ins Verkehrschaos. Unterwegs stießen wir auf ein Hindernis, ein muslimisches Festival, und mussten deshalb eine Umleitung nehmen. Schon tönte der Fahrer, dass unser Geld jetzt abgelaufen sei, doch er stieß auf Granit und bekam nur 40.

Eines der Tore zur Stadt am Fuß des Hügels.




Meine erste Tuk-Tuk-Fahrt, ebenso zu sehen im Video.




Der Jai Vilas Palast ist eine Sehenswürdigkeit der kitschigeren Art, erbaut im frühen 19. Jahrhundert in italienischen Stilrichtungen, ein Museum mit den ehemaligen Wohnräumen der Maharadschas. Die andere Hälfte des Palastes besteht aus den derzeitigen Wohnräumen der Maharadschas. Doch ein paar Kuriositäten sind schon dabei, auch interessante für mich, denn der ehemalige Maharadscha Madhavrao Scindia war war von 1986 bis 1989 Eisenbahnminister gewesen und unter anderem federführend bei der Computerisierung der Indischen Eisenbahnen. So ist schon im Park beim Eingang ein persönliches Schienenvehikel aufgestellt, mehr folgten drinnen, leider in Käfigen und kaum fotografierbar. Diesmal war ich beim Zahlen schneller und legte die schon sehr teuren 300 Rupien (fast 5 Euro) für mich, 60 Rupien für die Kamera und 40 Rupien für einen Inder aus. Beim Kartencheck wurde mein Begleiter aufgefordert, sein Handy beim Eingang zu deponieren, sonst müsste er 60 Rupien extra für die Kamera zahlen. Er ging kurz hinaus und kam dann zurück, doch hatte er das Handy listigerweise einfach in die Jacke eingesteckt. Der anfängliche Teil des Museums war ganz interessant, im Swimmingpool für Frauen – natürlich komplett abgeschirmt – sind am Fort entdeckte Steinskulpturen ausgestellt, meist um das 10. Jhdt. herum, aber auch bis ins 2. Jhdt. v. u. Z. zurück datierend. Dann ging es schnell durch die ehemaligen Wohnquartiere, in denen das eine oder andere exzessiv luxuriöse Prunkstück zu sehen war. Mein Freund regte sich über die Verschwendung von Steuergeldern auf, während die Armut der Bevölkerung überhand genommen hatte. Auch bei reicheren Indern ist die Sensibilität gegenüber den Armen hoch, rücksichtslos sah ich niemanden agieren. Ebenso werden örtliche Verhältnisse offen kritisiert, von der Einstellung her erinnert doch einiges an die Briten.






In einer Vitrine wurden dem Minister präsentierte Eisenbahnmodelle indischer Baureihen ausgestellt – von WAP-4 bis zur Dampflok WP – und lustigerweise im untersten Regal zwei Packungen Wiener Silberpfeile!
Da in dem Bericht nicht mehr Platz ist, habe ich ein paar weitere Eisenbahnbilder, inklusive Wiener U-Bahn, aus dem Palast unter folgendem Link gepostet:
http://forum.irfca.org/showthread.php/16095-My-trip-to-India-2012-Addendum-All-the-Maharaja-s-(Model-amp-Real)-Trains-(10-p.)






Doch der eisenbahnerische Höhepunkt ist auch manchen außerhalb Indiens bekannt. Im großen Dinnerraum ist auf dem Tisch eine Modelleisenbahn aufgebaut, davor in der Vitrine stand der dazu passende Zug. Es handelt sich um eine silberne Dampflokomotive, die Wagen mit Flaschen und Schüsseln transportiert, genau sieben an der Zahl mit den Lettern des Familiennamens S-C-I-N-D-I-A. Sobald ein Gast eine Flasche nimmt, wird der Zug gestoppt, stellt er sie wieder zurück, fährt der Zug weiter.











Die Bahn mit Stromschiene in der Mitte.




Gleich nebenan befand sich der indische Dinnerraum mit Pölstern am Boden, hier erwartet man, durch Popkultur indoktriniert, jeden Moment ein frisches Affenhirn serviert zu bekommen. Auch einen ausgestopften Tiger konnte ich fotografieren, immerhin kann mir nun niemand sagen, dass ich in Indien keinen gesehen hätte - erstes Tier der Liste: Check! Anschließend ging es noch einen Stock höher in den beeindruckendsten Raum des Palastes, eine Halle, die ohne Stützen 7 Tonnen schwere Luster trägt.

Zwei der weltgrößten Luster.




Zurück in die Realität draußen, wo Kühe brennenden Müll fressen.









Nun wollte mein Freund mich noch zum Essen einladen, bei der Outdoor-Version eines Fastfoodcourts. Auf dem Weg dorthin mussten wir am Moslem-Festival vorbei, viele trugen grüne Fahnen, und ein paar Jungs führten mitten in der Menge Kunststücke mit ihren Motorrädern vor. Beim Essen war ich noch etwas vorsichtig, es gab Chinesisch, doch es tat sich später nichts Außergewöhnliches in meinem Magen.











Nach dem Essen ging es wieder Richtung Hotel, auf der Bahnbrücke brauchte ich im Nachmittagsverkehr nur kurz warten und erwischte schon Erode Shed WAP-4 22360 mit dem ein halbe Stunde verspäteten 16787 Tirunelveli - Jammu Tawi Express, also mit einem Laufweg praktisch von der Südspitze Indiens bis in den hohen Norden. Der am weitesten geführte Zug Indiens fährt nur zweihundert Kilometer weiter, dieser hier legt von Tirunelveli, Abfahrt 15:45, bis Jammu Tawi, Ankunft an Tag 4 um 13:10, 3561 Kilometer in 69:25 Stunden zurück. Gwalior liegt bei Kilometer 2655 der Fahrt.




Bei der Einfahrt in Bahnhöfe verlangsamen indische Züge auf Kriechtempo, um keine Menschenleben zu gefährden. Hier wird schon früher ab- und später aufgesprungen.




Blick Richtung Bahnhof, leider durch zu viele Quertragewerke der Oberleitung verbaut.




An der Straßenecke auf dem Weg zum Hotel.




Nun musste ich mich aber in der Hotellobby ausruhen, mein Begleiter ging vor zur Bahnstation, dort würde er später einen Kollegen aus dem Shatabdi abholen, mit dem ich abfahren würde, durch Zufall sogar aus demselben Waggon. Nach sechs brachte mich der Hotelier gratis zum Bahnhof, der Zug würde erst nach sieben fahren. Ich entdeckte sofort meinen Freund auf einer Bank am Bahnsteig vier, und wir verbrachten die Zeit noch ein bisschen plaudernd.

Kein Bahnsteig ist hier unbelebt, aber doch meist sauber und mit guten Einrichtungen versehen. Die LED-Anzeigen werden bei der Einfahrt des Zuges die Wagennummern anzeigen, momentan nur "GWL", den Stationscode des Bahnhofs.




Auf der anderen Seite desselben Bahnsteiges begann die Schmalspurbahn, der 15:40-Zug stand noch immer dort und würde erst mit drei Stunden Verspätung um 18:30 abfahren. Von IRFCA-Freunden erfuhr ich später, dass eine Lok auf der Strecke an dem Tag mit einem Traktor kollidiert war.

Der Schmalspurzug 52173 Gwalior - Sabalgarh auf Bahnsteig 5, neben der Lok NDM-5 801 Schotter- und Sandvorräte.




Nahversorgung gibt es hier überall, man kann jede Reise vorratlos starten. Im Hintergrund sorgte eine NDM-5 auch im Leerlauf für viel Rauch.



Nun war es aber Zeit für meine Weiterfahrt mit dem schnellsten Zug Indiens, dem 12002/12001 Neu Delhi - Bhopal - Neu Delhi Shatabdi, der die Fahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 93,05 km/h bewältigt und zwischen Mathura und Delhi Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreicht. Shatabdi bedeutet "Jahrhundert", diese schnelle Tageszuggattung wurde von unserem guten Freund, dem Maharadscha Scindia, 1988 eingeführt. Der Name bezieht sich auf das hundertste Jubiläum des Geburtstags des ersten indischen Premierministers.

Ich fuhr nur zwei Stationen von Gwalior nach Agra Cantonment:
12001 NDLS SHATABDI Express

1 BPL Bhopal Jn First S 14:40 WCR 0 1
2 JHS Jhansi Jn 17:47 17:55 8 NCR 291 1
3 GWL Gwalior Jn 19:00 19:05 5 NCR 389 1
4 MRA Morena 19:27 19:29 2 NCR 427 1
5 AGC Agra Cantt 20:25 20:30 5 NCR 507 1
6 MTJ Mathura Jn 21:03 21:04 1 NCR 561 1
7 NDLS New Delhi 22:30 Last Stn NR 701 1


Eine WAP-5 - eine äußerlich unterschiedliche Verwandte der SBB Re 460, allerdings war meine Lok bereits in Indien gebaut, die Vorserie in der Schweiz - brachte die LHB-Wagengarnitur deutschen Designs pünktlich zum Stehen. Ich verabschiedete mich und setzte mich auf meinen Platz in der Mitte des Dreiers einer 2-3 Aufteilung. Die Sitze waren mit Stoff bezogen, alles fühlte sich weitgehend europäisch an. Nur das Service war besser, binnen kurzer Zeit – von Gwalior nach Agra benötigt der Zug nur 1:20 – wurden Wasser, Grissini und ein Abendessen serviert. Alles inkludiert im Preis des AC Chair Cars, der unteren Klasse dieses Zuges, die neben Indern auch mit asiatischen und europäischen Touristen gut gefüllt war. Als höhere Klasse existiert noch ein Executive Chair Car. Die Fahrt nach Agra verging wie um Flug, ich schrieb Tagebuch, war jedoch aufgrund des Jetlags hundemüde und nickte ein paar Mal ein. Darum ging ich in Agra Cantt auch gleich dem ersten Typen mit Tuk-Tuk nach, obwohl man das eigentlich nicht tun sollte. Aber der Preis passte halbwegs, und die Fahrt durch die schon ziemlich kalte Nacht weckte mich wieder auf. Ich wurde vor dem grauen Agra schon gewarnt, doch die Realität war dann schon noch ein kleiner Schock. Tatsächlich sind viele Straßen, außer ein paar Prunk-Abschnitte zwischen den Hauptsehenswürdigkeiten, von Straßenhändlern und Leuten, die im oder neben Dreck hausen, gesäumt. Mein Hotel lag gleich neben der Agra Fort Station in genau solcher Umgebung, doch das Innere war schon in Ordnung. Müde legte ich mich hin und hoffte, endlich auch Durchschlafen zu können.


Das nächste Ma(ha)l gehen wir auf Eisenbahn- und allgemeine Besichtigungs-Tour in Agra!  :)

messermoser

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Hallo Roni

Super Bericht.

Tischbahn mit Mittelschine...... Maerklin India. hahahaha
Schoenen Gruss aus Bali
Peterle


e-blue

  • blinder Passagier
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  • Nur (Air)busfahren ist schöner
Schöne Fortsetzung der Reportage, mit wiederum beeindruckenden Bildern. Vielen Dank.  :D

lG
e-blue




Enrico

  • Weichenreiniger
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  • Beiträge: 37
Hallo!
Bin von allen 3 Teilen sehr begeistert
Danke fürs zeigen
Grüße
Enrico