Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
Maiwetter 2013 östlich Wiens 1/2 (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3486.0Wir fahren mit unserem Bericht am
So, 26. 5. 2013, fort, ÖGEG 2050.05 war noch einmal mit einem Zug des Vereins Pro Kaltenleutgebenerbahn unterwegs, diesmal von Wien über den Wechsel bis Oberwart. Hier hat die GM-Henschel Diesellok soeben die Steigung hinter Aspang in Angriff genommen, von unserem Aussichtspunkt bei einem Bauernhof war sie gleich drei Mal im Ort zu sehen: im Bahnhof und auf zwei Brücken, im Vordergrund das große Murtalviadukt.
Kurz darauf, nach Überwinden der ersten Schleifen der Wechselbahn, erreichte der Zug unsere Position. Hier war die Strecke übrigens gerade ziemlich gerodet worden, wie auch an anderen Teilen des Wechsels, Telegrafenmasten standen nur hier noch.
Wir verfolgten den Zug bis Oberwart, hier in der langen Geraden kurz davor - die Berge zeigten sich teils schneebedeckt, am Nachmittag des selben Tages war kaum mehr etwas davon übrig geblieben.
Nun, was macht man mit einer Mittagspause bei Oberwart? - Die Antwort ist offensichtlich: hinüber zur Ludmilla!
So schafften wir es in nur 45 Minuten an die Strecke Csorna - Szombathely bei Porpác, zunächst sahen wir von der Hügelkuppe einen Containerzug mit Metrans-Eurorunner, der mir schon von der Strecke um Pápa bekannt war. Dann zeigte sich ein GySEV ex-5047er, anschließend war es Zeit für den Schnellzug. Es rauschte - und es kam um die Kurve... 628 307 als Lokzug - bald darauf rauschte es wieder... und da war sie endlich, die Ludmilla (für manche im 4. Anlauf, für mich im ersten ;-)), mit IC 922 "Savaria" Budapest - Szombathely! Eine Kurve mit Mai-Blütenschmuck kann man wohl als Topmotiv an dieser höchst abwechslungsreichen Strecke bezeichnen...
Der Gegenzug fuhr vor Ankunft der Ludmilla in Szombathely ab, daher wurde IC 915 "Répce" nach Budapest von 418 301 bespannt. Wir erwischten ihn am einzigen anderen Motiv, dem Bahnhof Porpác, der auf der Straße nur über viele Ecken erreichbar ist. So hatten wir einen guten Teil der bedeutenden Großdiesel dieser Region binnen kürzester Zeit gesehen - 2050er und Ludmillas, das erinnerte ja auch an gute alte Zeiten am Marchegger Ast!
Wir düsten zurück nach Szombathely, auf dem Stück befindet sich die Autobahn Richtung Csorna gerade im Bau. In einem Schauer warteten wir noch einen Zug an der E-Strecke im Bereich von Szombathely ab, Schnellzug 904 aus Budapest-Déli kam natürlich genau wieder in der Sonne.
Im modernen Industrieviertel stand zuerst der obligate Tesco-Besuch an, dann erwischten wir noch den vertraxxten 9003 nach Budapest.
Anschließend war es Zeit nach Oberwart zurückzukehren, die 2050er hatte offenbar währenddessen eine Pendelfahrt zurück nach Friedberg unternommen, doch wir hatten definitiv die abwechslungsreichere Mittagspause erlebt. An der Westausfahrt der Station befinden sich noch zwei funktionierende Formsignale, hier standen wir auf der Strecke Richtung Oberschützen. Wir erwischten den Zug anschließend noch öfters, auch auf einem Viadukt am Wechsel, wo der Wald gerade gerodet worden war, an anderen Stellen zahlt es sich sicher aus in nächster Zeit nachzuschauen, ob sie schon frei sind.
Doch nun kommen wir zum
Di, 28. 5. 2013, ich hatte ab Nachmittag den Rest der Woche frei und wollte die letzten schönen Tage bis zum Eintreffen der katastrophalen Regenfront nutzen. Kurzentschlossen wurde ein Interrail-Ticket für die Slowakei gekauft, um ein paar Klassiker in der Nähe zu erkunden, an denen ich zu meiner Schande bis jetzt noch nie gewesen war. Aus der Wiener Innenstadt fuhr ich mit dem D-Wagen zur neuen Endstation Hauptbahnhof. Gemütlich stieg ich in REX 2522 nach Bratislava um. Auch dort fand ich einen "REX" vor, allerdings noch mit gutem, altem DDR-Material. Zug 735 mit dem klingenden Namen "Karpaty" brachte mich bis Nové Mesto nad Váhom, welches ich schon von der Dampftour im Winter kannte. Kurz hinter mir folgte der leicht verspätete R 611 "Povazan", mit dem ich eigentlich hatte fahren wollen. Doch so ging sich noch das eine oder andere Foto mehr aus, der Zug traf auf den zehn Minuten verspäteten R 608 "Spisan" im heftig modernisierten Bahnhof von Nové Mesto.
Ich stieg auf Os 3319 Richtung Zilina um und wurde sofort zum "CityElefant"(-auch-wenn-er-dort-nicht-so-heisst)-Fan - so ein Luxus, anderswo muss man im Talent herumdümpeln!
In Zlatovce, eine Station vor Trencín noch auf der anderen Flussseite des Váh, verließ ich den Zug wieder. Hier gibt es durchaus einige Varianten, wie man Stadt und Burg mit Fluss umsetzen kann. Zunächst wartete ich auf der Autobrücke, unter anderem kam ein Autozug vorbei - ansonsten herrscht auf dieser Strecke eher Güterzug-Flaute, nur auf den Transitrouten Richtung Tschechien und Ungarn rollt es ordentlich. Dann erwischte ich auch ein Brotbüchsen-Doppel auf der Strecke von Chynorany, dort gibt es ebenfalls ein schönes Motiv mit Burg. Etwa gegen 19 Uhr hörte ich hier auch einen Güterzug Richtung Trencin, sah ihn aber nur vom anderen Ufer aus durch die Bäume blitzen.
Anschließend folgte der Klassiker, ich befand mich genau an der Grenze bombastischer Gewitterwolken. Innerhalb zwei Wochen, in denen ich die Stelle noch einmal besuchte, rückten hier Bulldozer an und machten Häuschen nebenan platt. Die Strecke wird hier neugeführt, eine neue Brücke gebaut, daher ist dies eine der letzten Chancen auf das Motiv - allerdings könnten sich auch einige neue ergeben.
Leider findet man ab 18:40 eine Zuglücke Richtung Westen bis 20:40 vor, nur sonntags gäbe es zwei zusätzliche Schnellzüge nach Bratislava. Einen kurzen, aber heftigen Schauer wartete ich in einer Unterführung ab und begab mich anschließend zum Bahnhof. Altlack-"Laminatka" 240.076 fuhr um 20:15 mit REX 741 "Koliba" aus Bratislava ein - nur ein paar Tage später nach dem kleinen Fahrplanwechsel gab es in dort nicht mehr, der Zuglauf war bis Nové Mesto verkürzt worden.
In der darauffolgenden Pause setzte ich mich gemütlich in den Elefanten-Os 3322, der sich hier vom fünf Minuten verspäteten R 612 "Ruzin" aus Kosice überholen ließ, welcher mich nach Bratislava brachte. Diesen Zug nutzte ich mehrmals in den folgenden Wochen, er war zwar immer gut besetzt, aber für das Stückchen ließ sich immer ein Platz bekommen.
Die Fahrt nach Bratislava diente nur dem Zeitvertreib, wie schon gewohnt gibt es am Hauptbahnhof kaum ein gemütliches Plätzchen - nun aber schon, denn man kann immer in die oft eine dreiviertel Stunde vor der Abfahrt bereitgestellten Elefanten einsteigen und währenddessen noch bequem seine Akkus aufladen. Eine halbe Stunde nach meiner Ankunft trudelte übrigens der 45 Minuten verspätete EC 177 aus Berlin ein.
Gegen 23 Uhr wurde mein R 615 "Zemplin" nach Humenné bereitgestellt, ein freundlicher junger Schlafwagenschaffner wies mich in Abteil 1 des WLAB 70-40 016 ein, welches ich trotz 3er-Belegung und Reservation am Tag davor für mich behalten sollte. Meine Reservation hatte ich bis Kosice, wollte aber schon in Ruzemberok aussteigen, also blieben mir etwa vier Stunden Schlaf, die es zu nutzen galt, Kosice wäre mit Ankunft um 5:17 auch nicht viel verlockender gewesen. Der Schaffner brachte mir am
Mi, 29. 5. 2013, eine halbe Stunde vor der Ankunft die Karte zurück, wir fuhren mit fast 20 Minuten Verspätung durch die Nacht - doch auf dieser kurzen Strecke ist man für jede Minute Verspätung dankbar. Ich stieg als einziger aus, der Schaffner verabschiedete sich. Nach der Abfahrt des langen Nachtzuges merkte ich noch ein grünes Ausfahrtssignal und stellte mich kurz auf der anderen Bahnhofsseite auf. So erwischte ich meine erste 183er mit westfahrendem Güterzug der Tour im Licht des Bahnhofes. Grund für meinen Ausstieg war der ab hier verkehrende Os 7830 zurück Richtung Zilina, welcher schon am äußersten Gleis bereitgestellt war. Dank Verspätung hatte ich nicht einmal eine Stunde zu warten, welche ich im gut ausgestatteten Warteraum mit ein paar anderen Gestalten verbrachte. Mein Frühstück mit Kaffee und Margot-Riegel vom Automaten hätte auch jeden slowakischen Holzfäller wieder aufgerichtet. Etwa eine Viertelstunde vor Abfahrt tauchte das Zugpersonal auf, die Waggons wurden aufgesperrt, 163.113 in Betrieb genommen. Der Mond schien prominent vom Himmel und beleuchtete auch die dampfende Industrieanlage im Hintergrund.
Ich rastete mich im Zug noch ein bisschen aus, doch die Stimmung war um die Zeit schon herrlich, Nebelschwaden und Morgenröte sorgten unter anderem für dieses Bild mit wartenden Arbeitspferden kurz vor Vrútky.
Mein Ziel war - wie es manche vielleicht vermutet haben - Strecno, gleich nach meiner Ankunft holte Os 7505 ein paar Pendler Richtung Zvolen ab.
Nun erkundete ich die Gegend und ging zuerst entlang der Gleise Richtung Vrútky, bald kam eine Doppel-Cargo-Brille mit Güterzug eben dorthin vorbeigedüst. Ich stellte fest, dass man von hier unten auch sehr gut fotografieren konnte, doch zuerst wollte ich auf den klassischen Aussichtshügel und marschierte über einen steilen Feldweg zwischen ein paar Häusern des Dörfchens durch. Den Aussichtspunkt fand ich allerdings in einem privaten Areal, wo gerade Bauarbeiten begonnen hatten, dort wollte ich nicht unbedingt hin. Doch fand ich ein ebenso schönes Plätzchen ein bisschen weiter vorne, man musste nur eine Stromleitung entfernen. Also harrte ich der Dinge, die da kamen. Und die waren absolut nicht übel. Bald kämpfte sich die Sonne an die Gleise, gleich nachdem diese um 6:10 komplett beleuchtet waren, rauschte eine 131er-Doppellok mit Güterzug Richtung Zilina heran.
Es entwickelte sich eine tolle Stimmung, es drang Nebel aus dem Tal hinter der nächsten Váh-Schlinge herüber, wurde jedoch die gesamte Zeit, die ich dort war, zurückgehalten. So war die Stelle genau im herrlichsten Sonnenloch, das praktisch nie schattig wurde. Darüber noch der untergehende Mond und die tolle Festung Strecno. Ich blieb bis um 6:57, als Zr 1840 "Turiec" Zvolen - Zilina vorbeikam, hier in einem Panorama mit dem CD-Nachtzug R 441 "Excelsior" Cheb - Prag - Kosice.
Nun hieß es schnell hinuntereilen, denn schon um 7:05 war es Zeit für Zr 1843 "Sturec", welcher den Kursschlafwagen nach Banská Bystrica übernommen hatte.
Die Strecke vor der Burg war hier perfekt freigeschnitten, so erwischte ich zunächst eine schöne 183er von etwas weiter weg.
Während R 600 "Váh" Kosice - Bratislava aus dynamischer Perspektive aufgenommen wurde.
Monduntergang über der Burgruine Strecno.
Nach 8 wollte ich weiter, sonst würde ich festsitzen. Die InterCities, die sich hier begegnen, erwischte ich nur aus dem Fenster von Os 7839 nach Vrútky. Wie vermutet hatte es sich gleich um die nächste Talbiegung nebelig eingetrübt, und so ruhte ich mich ein bisschen im Warteraum aus. Zr 1845 "Strecno" brachte mich nach Horná Stubna obec, der Haltestelle an der Strecke Richtung Banská Bystrica. Ein Blümchenfotografierer (tatsächlich! ;-)) stieg ebenfalls aus, und unterhielt sich kurz mit mir über mein Hobby, bevor er den Bahndamm entlang davonlief. Hier befand sich ein wunderbares Sonnenloch, welches bald darauf von Ex 220 "Detvan" Zvolen - Praha genutzt wurde, auf den ich in herrlich blühender Natur wartete.
Ein kleiner Zwischensprint, und ich erwischte den Zug auch beim Aufenthalt in der Haltestelle und noch einmal von der Straße aus in einem Sonnenspot auf der vollkommen freien zweigleisigen Strecke Richtung Vrútky vor grandioser Landschaftskulisse.
Nun wanderte ich durch das Dörflein Horná Stubna an der Haltestelle des anderen Astes vorbei bis zur Abzweigung Dolná Stubna, wo gleich darauf ein 736er-Pärchen einen Güterzug Richtung Horná Stubna Bahnhof bergwärts zog. Der später folgende Zr 1847 nach Zvolen wurde wieder einmal mit der weinroten 754.054 bespannt, Os 7526 auf der anderen Strecke nach Vrútky von 754.034. Nun wartete ich auf meinen Regionalzug nach Horná Stubna, doch nichts kam... sollte das ein Zugausfall sein, so weit war der Zug doch nicht unterwegs und bis jetzt war fast alles auf die Minute pünktlich gewesen? Letztendlich tauchte Os 7507 mit 12 Minuten Verspätung doch noch auf.
Die zwei Minuten Umsteigezeit auf Os 5606 nach Prievidza erwiesen sich als null Problem, hier in der Slowakei wird noch brav gewartet, und es strömten Massen hinüber in den Schienenbus. Aus dem sich mit Schülern füllenden Triebwagen sah ich eine mit gemischtem Güterzug stehende Bardotka, doch das Wetter im Bergland um Mittag sollte nicht so toll sein und ich wollte doch weiter, also stieg ich nicht wieder aus. Im leichten Regen kamen wir nach schöner, aber rumpeliger Fahrt im gut genutzten Zug in Prievidza an, wieder wartete der Anschluss-Os 5530. Dieser nahm noch neun Minuten Verspätung mit, in Nováky wurde mit R 723 "Vtacnik" gekreuzt, hier sprang ich während des kurzen Aufenthalts schnell hinaus und machte drei Bilder, auch eine einzelne Bardotka war abgestellt. Ich schaffte es wieder in den Zug, doch in Zemianske Kostoľany verließ ich ihn endgültig, denn plötzlich stand da an einem Mittwochnachmittag der Kohlebunkerzug zum hiesigen Kohlekraftwerk Nováky mit einer Bardotka in Richtung Prievidza. Ich sah mich zunächst um, abgestellt war ebenfalls ER 20-009 auf einem Nebengleis. Doch mit dem Güterzug musste bald etwas geschehen, und wirklich wurden die Schranken bald heruntergekurbelt und sämtliche Weichen wie überall an dieser Strecke manuell gestellt. Gleich darauf donnerte 751.196 los, allerdings auf der Hauptstrecke, nicht am Kraftwerksanschlussgleis.
Um halb drei holte mich ein Diesel-Minifant - Einrichtung ähnlich wie die E-Brüder, aber ohne Steckdosen - als Os 5002 Prievidza - Nitra - Nové Zámky ab, unterwegs notierte ich mir Oslany als mögliche Stelle für die Zukunft. Doch nun stieg ich in der Sonne wieder aus, im Bahnhof Chynorany herrschte Full House, denn hier fuhr sogleich auch Os 5405 auf der Nebenstrecke nach Trencín aus. Zudem hatte ich noch nie einen derart schön von Mohnblumen überwucherten Bahnhof erlebt, hier mit Blick durch einen A-Telegrafenmasten auf Os 5535 Topolcany - Prievidza.
Das i-Tüpfelchen war aber die fast überbordend vorhandene alte Infrastruktur, hier mit dem um 15:50 aus Trencín angekommenen Os 5404. Die Zweigstrecke geht hier nach links weg, ebenfalls mit Form-Einfahrtssignal. Im Hintergrund ist schon das Einfahrtssignal der nächsten Station Richtung Prievidza, Zabokreky nad Nitrou, zu sehen.
Der Zug aus Trencín wurde auf seiner Strecke jenseits des Bahnübergangs abgestellt, dort sollte in der Zwischenzeit ohnehin nichts anderes verkehren. Mein Os 5068 aus Prievidza kreuzte den mit 736.104 bespannten Os 5063 aus Nitra. Ich fuhr nun eine Station weiter nach Bosany und erwischte zunächst R 725 "Remata" Bratislava - Prievidza, im Hintergrund der weiten Fläche waren schon die Plattenbauten von Topolcany zu erkennen.
Als nächstes Schmankerl fotografierte ich R 726 "Zobor" mit der schönen blauen 750.183 vor der Kulisse des Berglandes.
Nun wurde es wieder schön sonnig am Abend, da aber keine besonderen Züge mehr anstanden und ich schon müde war, ging es Richtung Hotel in Topolcany. Nachdem ich mich im danebenliegenden Tesco eingedeckt hatte, machte ich es mir im großen Zimmer gemütlich, das Bett lag genau unter einem Dachfenster. Ich hatte geplant bei Schönwetter schon um 4 eine Sonnenaufgangs-Session in Bosany einzulegen, doch das Schlechtwetter sollte schon über Nacht kommen. Trotzdem wurde ich etwa um 4 geweckt, denn draußen herrschte ein extrem schweres Gewitter, besonders imposant direkt unter der Dachschräge. Heilfroh, nicht rausgegangen zu sein, begab ich mich am Morgen des
Do, 30. 5. 2013, gemütlich nach neun zu R 722 "Vtacnik" Richtung Bratislava. Kurz davor war 736.103 mit Os 5013 aus Surany angekommen.
In der nächsten Station Zbehy am von mir "Nitraer Dieseldreieck" betitelten Abschnitt, welcher aus dem Gleisdreieck Zbehy - Luzianky - Jelsovce besteht, stieg ich aus, und tatsächlich, es regnete nicht mehr. Ich nahm Os 5106 Richtung Leopoldov (nach Zbehy waren nur noch Lichtsignale zu finden, aber immer noch Telegrafenmasten) und wählte Risnovce als Plätzchen für die nächsten Stunden. Hier fand ich viele nette Stellen mit dem Örtchen, es begann zwar später wieder zu regnen, war aber draußen geschützt und mit Regenschirm stehend trotzdem angenehm. Vergeblich wartete ich allerdings auf den Kohlebunkerzug, welcher am Donnerstag Vormittag verkehren sollte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob an diesem Donnerstag, in Österreich kirchlicher Feiertag, in der Slowakei aber zumindest im Personenverkehr regulärer Werktag, tatsächlich normaler Güterverkehr herrschte. Die Regenstimmung sorgte dennoch für gute Bilder, doch ich möchte mich auf dieses langsame Exemplar beschränken, denn...
... das Maiwetter wird auf Juni ausgeweitet! :-)
Am frühen Morgen des
Do, 13. 6. 2013, bestieg ich vor dem Hauptbahnhof von Bratislava einen O-Bus der Linie 201.
Nach wenigen Stationen wechselte ich am Racianske Mýto auf die Tramway und fuhr bis zum Bahnhof Vinohrady.
Doch mein Interesse galt zunächst nicht den Hauptstrecken, sondern jener über die Donau, welche hier von Petrzalka über Bratislava-Nové Mesto durch den Bahnhof Predmestie zum großen Eisenbahnknoten führte, der gerade generalrenoviert wurde. Es herrschte extremer Laminatka-Verkehr, innerhalb von fünf Minuten erwischte ich sechs Examplare - davon fünf im Altlack - darunter auch 240.027, welche den Aufgrund des Hochwassers auf der ungarischen Hauptstrecke bei Komárno umgeleiteten "Kálmán Imre" München - Budapest am Haken hatte und es um 8:15, eine Stunde nach Ankunft in Petrzalka, endlich bis zu meinem Standpunkt schaffte.
In die Gegenrichtung fuhr kurz vor 9 kam der "Dacia" Bukarest -Wien klassisch mit V43 014 bespannt vorbei. Die Strecke im Hintergrund ist jene aus Ungarn und Nové Zamky, weiter hinten die Ost-West Hauptstrecke aus Trnava. In der ummauerten Anlage links war ein Schienenstaubsauger (keine 1044er ;-)) abgestellt.
Kaum zurück in Vinohrady donnerte 770.602 der Prvá Slovenská zeleznicná mit Güterzug vorbei, besser hätte man es wohl kaum arrangieren können.
Nach 10 mit etwas Verspätung düste an der Einfahrt in den Bahnhof 350.020 mit dem "Avala" nach Belgrad heran, zeitlich so nah sind sich "Dacia" und "Avala" wohl schon lange nicht mehr gekommen...
Als nächstes brachte mich R 723 "Vtacnik" direkt ins Dieseldreieck, hier hätte ich eigentlich schon in der Früh herwollen, aber durch die Umleiter wurden die Pläne geändert - und das definitiv nicht zur Enttäuschung. Vor der Ankunft genoss ich die Fahrt direkt hinter der alten Brille ab Leopoldov im einzigen Wagen mit Halbfenstern - und siehe da, der Kohlebunkerzug fuhr ja doch auch am Donnerstag Vormittag, und das genau zu der Zeit, die ich damals erwartet hatte!
Nun musste ich in den Regionalzug Richtung Nitra umsteigen, die Passagiere sammelten sich vor den beiden Bardotkas. In Luzianky, wo sich bereits Lichtsignale befinden, wartete schon Os 5061, mit dem ich an das dritte Eck Jelsovce gelangte, ein herrlicher alter Bahnhof. Hier werden die Strecken nach Luzianky und Zbehy ein Stück weit parallel geführt, links verkehren an Personenzügen nur die Schnellzüge Bratislava - Prievidza - Bratislava, hier R 724 "Remata" nach Bratislava.
Nun wanderte ich etwa vier Kilometer bis zur Haltestelle Zbehy obec am gegenüberliegenden Schenkel des Dreiecks. Ich hatte vorher nicht in Fahrplänen nachgeschaut, aber es überholte mich mindestens ein halbes Dutzend öffentlicher Busse, selbst auf den kleinsten Nebenstraßen. Doch die Station war bald erreicht, das Signal sprang etwas früh auf Grün, und kurz darauf wollte 742.246 mit ihrem Güterzug Richtung Leopoldov auf den Chip gebannt werden, genau wie die örtlichen Schulkinder.
Den Abend verbrachte ich in Trencín, hier hatte ich noch einige Motive offen. IC 504 "Rysy" nach Bratislava kam mit der schön blauen 350.004 vorbei, hier sollte man noch einmal an einem Sonntag im Sommer hinschauen, denn nur dann verkehren zwei zusätzliche Schnellzüge nach Westen später am Abend noch im Licht. Fast alle Züge aus Kosice hatten an dem Tag eine Viertelstunde Verspätung, doch R 612 brachte mich rechtzeitig zum letzten Zug Richtung Wien nach Bratislava, welcher auch erst mit 25 Minuten Verspätung nach 23 Uhr abfuhr, offensichtlich wurde auf weitere Anschlüsse gewartet. Durch die Streckenneuführung wird diese S-Kurve bald Geschichte sein.
Am
So, 16. 6. 2013, hatte ich Lust auf einen kleinen Abendausflug - wohin es wohl gehen könnte? ;-)
Ich hatte gar nichts vorgeplant, da kam mir bei Bratislava Lamac vom Heizhausfest eine Parade von Nostalgiezügen entgegen, bei der Rückfahrt erwischte ich aus dem Fenster meines noch am Hauptbahnhof stehenden R 611 "Povazan" einen Dampfzug mit 464.102 und 475.179 am Ende, sowie einen Fotogüterzug mit T678.0012 und T458.1142, welcher leider von einer Seite durch einen verbeifahrenden Kohlezug mit MÁV V43er verdeckt wurde, aber ein Nachschuss gelang.
Auf der Fahrt sah ich die Züge wieder beim Heizhaus nahe Raca, doch ich widmete mich lieber dem Dieseldreieck. Dieses ist aus Wien leicht zu erreichen, wirklich praktisch die nächste Dieselstrecke (bis auf die langweilige, Talent-verseuchte hinunter nach Komárno), und noch dazu eine der schönsten. Es ist lediglich ziemlich nah an Leopoldov und damit dem AKW Bohunice gelegen, wem das angenehm ist.
Es waren bis zur Stunde meiner Ankunft in Zbehy auf WeatherPro Gewitterwolken angesagt, doch die sollten sich danach auflösen - und das taten sie in den folgenden Minuten auch komplett, meine Lieblings-App hat eben fast immer recht, und das überall auf der Welt! :-)
Der Vorstand von Zbehy kannte mich noch von der Umsteigeaktion mit den Bardotkas drei Tage davor, bei der ich natürlich ein wenig fotografiert hatte. Ich marschierte die eingestellte Nebenstrecke nach Radosina entlang, vorbei am Auto eines durch die Ankunft meines Schienenbusses gestörten Liebespärchens, welches seine Aktivitäten aufgrund zu vieler Passanten nun komplett eingestellt hatte. Danach ging es an der Grenze eines Maisfelds auf den Bahndamm der Strecke Richtung Leopoldov, wo man auf dem Fundament einer abgerissenen Feldwegbrücke stehen konnte. Erwartet wurde R 726 "Zobor" Prievidza - Bratislava, welcher - Juhuu! - wieder mit 750.183 die Steigung herauf dieselte! Im Hintergrund befindet sich an dieser Stelle die schöne Kulisse des Hausbergs von Nitra.
Nun waren 1 1/2 Stunden Zugpause angesagt, ich wollte es mir schon gemütlich machen... da grummelte es typisch in der Ferne... es würde doch nicht, an einem Sonntagabend?
... doch da war schon am Gleisdreieck in der Ferne die lange, braune Schlange zu sehen, kurz darauf rauschte der Zug ohne Halt durch den Bahnhof und 751.035 und .084 beschleunigten voll unter herrlichem Sound direkt vor meiner Nase im Blockabstand hinter dem Schnellzug!
Links kann man das Einfahrtssignal der aufgelassenen Strecke erkennen.
Ich wartete oben noch auf den Regionalzug aus Leopoldov und bewegte mich anschließend hinunter, um das nur am Sonntag stattfindende Schnellzugtreffen nach 8 aus einer anderen Perspektive einzufangen. Doch das Einfahrtssignal wurde für meinen Geschmack etwas früh gezogen... und um 19:50 rauschte der nächste Kohlebunker aus Leopoldov kommend in die andere Richtung vorbei... ich nutzte die Gelegenheit zu einem Silhouetten-Panorama mit beiden Formsignalen. Was soll man sagen - go, Sonntagabend! ;-)
Nun war R 727 "Zobor" aus Bratislava angesagt, doch der Bahnhof war nun derart voll mit Zügen aus allen Richtungen, dass die Weichensteller-Mäxchen nicht nachkamen - so blieb das Einfahrtssignal geschlossen und der Zug kam zu einem kurzen Halt - was mir natürlich eine herrliche Fotoanfahrt von 750.183 (die Farbe ist hier wohl egal) bescherte! :-)
Kurz darauf beschleunigte 750.131 mit dem nur sonntags verkehrenden R 1520 "Tribec" ins letzte Abendlicht...