Autor Thema: Zum Balaton 1/2 (50 B.)  (Gelesen 13479 mal)

Roni

  • MstsForum.info
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 990
Zum Balaton 1/2 (50 B.)
« am: 17. Juli 2013, 13:55:38 »
Hallo!


Da die Sommerzeit nun hoffentlich stabil bleibt, möchte ich eine kleine Reportage zu einer populären Feriendestination in der Nähe einschieben - dem Plattensee.
Mehr über den Balaton ist hier zu erfahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Balaton

Rund um den See findet man einige Bahnstrecken, welche zur An- und Abreise genutzt werden können. Ein paar wurden in den letzten Jahren besucht, ihnen möchte ich den ersten Teil widmen.
Streckenkarten findet man natürlich auf bekannten Seiten, wie zum Beispiel hier: http://www.bueker.net/trainspotting/map.php?file=maps/hungary/hungary.gif

Vor dem Eintauchen in den Sommer folgt allerdings eine Abkühlung, am schönen 5. 11. 2011 war ich auf der Strecke von Györ nach Veszprém durch den Bakonywald unterwegs, eine der landschaftlich schönsten Bahnlinien Ungarns. Die damals noch alt beschriftete M41 2126 legte gerade eine Kreuzungspause in Bakonyszentlászló ein.




Auf der Rückfahrt nach Györ ebendort setzte im November schon die Dunkelheit ein.




In Tarjánpuszta wurde gekreuzt.




Am 19. 11. 2011 besuchten wir die "Ungarische Krauselklause" im Bakonywald nahe Vinye, ab der Haltestelle muss man einem Tal entlang eines Bächleins folgen und gelangt recht bald an diese Stelle.




Richtung Veszprém war die frisch beschriftete 418 108 unterwegs.




Zwei Wochen davor konnte ich in Veszprém das menschliche Stellwerk in Action erleben, schon seltsam für einen derart großen Bahnhof. IC "Citadella" nach Ljubljana wartete gerade auf Ausfahrt.




Von Veszprém hinauf quert man eine sehr seltsame Steppe mit leicht an Dalmatien erinnernden Einschlägen. Es handelt sich jedoch um ein Panzerübungsgelände, darum haben wir uns noch nie fotografisch hingetraut.




Der größte Ort im Bakonywald ist Zirc, hier wird wieder gekreuzt.




Zwei Wochen später hatte ein Zug die Hügelkette überquert, an dem Tag kam zwar die Sonne nie durch den Nebel, es herrschten dennoch tolle Stimmungen.




418 108 hatte gerade das mächtige Kloster von Zirc hinter sich gelassen.




Auf der anderen Seite des Bakonywaldes erfolgte die Ausfahrt aus Bakonyszentlászló.




Und zehn Minuten später aus Veszprémvarsány.




An der Haltestelle Ravazd befindet sich das Einfahrtsvorsignal von Pannonhalma.




Angekommen in Györ, schon in kompletter Finsternis.




Wechseln wir nun ostwärts zu der nächsten Dieselstrecke nach Süden: Komárom - Székesfehérvár, auf der planmäßig im Sommer nur drei Personenzugpaare verkehren.
Am Samstag, 6. 7. 2013, erlebten wir im ersten angesteuerten Bahnhof, Nagyigmánd-Bábolna, gleich eine schöne Überraschung: ein Floyd-Kutter mit Güterzug!




Erster Grund unseres Tagesausflugs an den Balaton: der Bäderschnellzug 1987 Györ - Siófok, gezogen von 408 235 (M40). Hier stiegen ein paar ungarische Eisenbahnfotografen zu, der Lokführer drehte auch bei der Einfahrt brav auf.




Der Zug ist auf der Strecke nicht leicht zu überholen, doch bei der Einfahrt Moha erwischten wir ihn wieder.




Für uns und ein paar einheimische Bahnfreunde wurde wieder ein bisschen Feinstaub produziert. Das Bild ist übrigens gerade gerichtet... ;-)




Zurück ging es auf dieser Strecke erst spät am Abend.




Noch dazu kam Schnellzug 1988 mit fast einer halben Stunde Verspätung in Moha vorbei, wir blieben nur so lange, da auch der Signalwärter im Stellwerk ausharrte.




Die M40 donnerte lautstark nach 21 Uhr in die Dämmerung.




Was fallen uns noch für Methoden ein, an den Balaton zu gelangen? Nun, von Budapest-Keleti zum Beispiel konnte man einst den heute nicht mehr existenten EuroNight "Venezia" besteigen, hier ein Blick aus dem Fenster meines MÁV-Schlafwagens am 17. 6. 2009.




Der Lokschuppen von Székesfehérvár am selben Tag, auch M28 1003 harrte der Dinge.




Auf der Hauptstrecke nach Budapest-Déli rauschte am 6. 7. 2013 431 177 (V43) mit S 18503 aus Nagykanizsa in Dinnyés vorbei.




Kurz darauf folgte die NOHAB M61 017 in Plandiensten mit Schnellzug 971 vom Balaton.




An der Westseite des Sees, etwas entfernt, stellt Nagykanizsa einen wichtigen Knotenpunkt dar. Am 8. 7. 2007 konnte hier noch der legendäre "Maestral" mit russischem Kurswagen Zagreb - Moskau festgehalten werden. Direkt von Moskau an die Plattensee-Südstrecke gelangt heutzutage der Kurswagen des "Adria" nach Split.




Vom 1. bis 2. 8. 2012 verbrachten wir zwei volle Tage am und um den See.

Zunächst gilt es ein paar alternative Transportmöglichkeiten zu präsentieren, Tesco-Sackerl inklusive... ;-)




Man kann am Balaton praktisch jederzeit fotografieren, leider bedeutet dies hier auch ständig zu fahren.









Eine Abkürzungsmöglichkeit in Form der Fährverbindung von Szántód auf die einst vulkanische Halbinsel von Tihany besteht.














Nun begeben wir uns an die Westuferstrecke, welche in Tapolca abzweigt und über die Stadt Keszthely, wo die Elektrifizierung beginnt, bei Balatonszentgyörgyi in die Südufer-Hauptstrecke mündet.




Bei Becehegy hatten wir unser Quartier, deshalb beschlossen wir vom Feldherrenhügel am Golfplatz nicht den Sonnenaufgang, sondern den Mondaufgang zu bewundern.




Nachdem eine Brotbüchsenkombo als Regionalzug 9618 Balatonszentgyörgyi - Tapolca gegen 9 Uhr Abends vorbeigekommen war, genossen wir noch ein gutes Abendessen.




Am nächsten Morgen erwischten wir den Langstrecken-Eilzug S 8807 Szombathely - Kaposvár mit GySEV-Material an der mächtig gelegenen Burg Sümeg nördlich von Tapolca.




Nahe der Haltestelle Becehegy lässt sich dieses Panorama anfertigen.




Als nächstes wurde Keszthely per Umfahrung umrundet, in Balatonfenyves erwischten wir den Zug auf der Südstrecke wieder. Daneben war gerade eine Lok des lokalen Schmalspurnetzes am Umsetzen.




Ab Fonyód biegt der Zug wieder auf eine Diesel-Nebenstrecke Richtung Kaposvár ab, gleich beim Ort befand sich diese Stelle.




In Lengyeltóti wurde auf eine Zugkreuzung gewartet.




Der Schranken- und Weichenwärter kurbelte kräftig.




Aus der anderen Richtung kam der zweite Langläufer der Strecke, S 8802 Pécs - Celldömölk, 418 185 hatte einen ex-DB-Steuerwagen mit entsprechender Garnitur am Haken.




Anschließend konnte 418 120 ihren Weg fortsetzen, der Schrankenwärter hatte sich nun mit Kapperl vollständig herausgeputzt.




Am Abend wiederholte sich der Vorgang in die andere Richtung, S 8801 Celldömölk - Pécs kehrte mit 418 112 und der bereits bekannten Garnitur bei Becehegy zurück.









Danach warteten wir an der bekannten Hafenstelle von Fonyód.




S 8806 Kaposvár - Szombathely auf der Süduferstrecke und ein Polizeiboot kamen genau richtig zur gleichen Zeit.




Kurz vor Tapolca, in Balatonederics - mit bereits außer Dienst gestellten Formsignalen - , wurde der Zug wieder eingefangen.




Ein letztes Mal erwischten wir ihn in der Dämmerung nördlich von Tapolca mit Formvorsignal.




Die M41 dieselte in den Sonnenuntergang Richtung Szombathely, wir nahmen die 84er-Bundestraße nach Sopron, welche zu empfehlen ist, da schnurgerade und bis vor Sopron fast ohne Ortsdurchfahrten.



Im nächsten Teil widmen wir uns der Hauptattraktion am Balaton, der von vielerlei Großdieselloks stark befahrenen Norduferstrecke! :-)

messermoser

  • Globaler Moderator
  • *****
  • Beiträge: 721
  • Tauchen macht bloed und gleichgueltig. Mir is egal
    • Oebb-Lokschuppen
Re: Zum Balaton 1/2 (50 B.)
« Antwort #1 am: 18. Juli 2013, 13:20:51 »
Hallo Roni

Super Bildr wie immer. danke.

War Top Gear auf der Faehre? Der Ferrari.  ;D
Schoenen Gruss aus Bali
Peterle


e-blue

  • blinder Passagier
  • ******
  • Beiträge: 2.027
  • Nur (Air)busfahren ist schöner
Re: Zum Balaton 1/2 (50 B.)
« Antwort #2 am: 18. Juli 2013, 22:22:20 »

Eine sehr schöne Reportage, mit z.T. ungewöhnlichen Perspektiven. Danke!

lG


e-blue