Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
Kuba 2003 VII... Von Camagüey Ostwärts (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3560.024. 2. 2003Wie immer schliefen meine Verwandten noch, als ich am Morgen unsere Privatpension auf Streifzug durch Santiago de Cuba, mit einer halben Million Einwohner die zweitgrößte Stadt der Insel, verließ. Mehr Informationen findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Santiago_de_CubaDie Stadt ist sehr hügelig an einer einen natürlichen Hafen bildenden Bucht gelegen, sie war auch zu Beginn der Kolonialisierung kurz Hauptstadt Kubas und Haupthafen der spanischen Armada in der Karibik.
Kinder befanden sich gerade am steilen Weg zur Schule.
Ein gebräuchliches Verkehrsmittel zur Rushhour von Santiago.
Ich ging einfach der Nase folgend bergab, bis ich den Hafen erreicht hatte. Fidel weilte zu der Zeit in China, ebenso fand gerade ein Warenaustausch mit einem chinesischen Schiff statt.
Vermutlich Teil des alten Bahnhofs von Santiago.
Nun standen hier nur Personenwagen abgestellt, dahinter gleich die Bahía de Santiago de Cuba.
Der neue architektonisch interessante Kopfbahnhof wurde 1997 fertiggestellt und läuft unter dem vollen Namen eines Revolutionärs, "General de División Senén Casas Regueiro". Mehr über die Station lässt sich hier erfahren (auf Spanisch):
http://www.ecured.cu/index.php/Estaci%C3%B3n_Ferroviaria_%28Santiago_de_Cuba%29Juhuuu, endlich einmal ein Hauptstrecken-Zug! Und zwar nicht irgendeiner, sondern der Premiumzug Kubas, Zug #1 Havanna - Santiago de Cuba, auch genannt "Tren Francés" oder "Tren Especial". Weniger Grund zum Jubeln bestand wieder einmal in der kompletten Absperrung der Bahnsteige, sowieso gab es keine idealen Fotografierverhältnisse in der neuen Bahnhofshalle.
Warum "Tren Francés" - also "französischer Zug"? Nun, er wurde aus ehemaligen SNCF Inox-Wagen gebildet.
Durch den Maschendrahtzaun entlang der Gleise konnte ich mehr schlecht als recht fotografieren, als Vorteil der Kompaktkamera passte zumindest das Objektiv durch die Drahtlücken. #52401 und #52421 schoben den Zug gleich nach meiner Ankunft aus dem Bahnhof, es handelte sich um MLW MX-624, 50 Stück waren 1975-76 aus Kanada geliefert worden.
Da der Zug nun weg war, erkundete ich das Gebäude näher.
Moderne, flughafenähnliche Anlagen und kein Durchkommen zu den Bahnsteigen.
An diesen stand ein Sammelsurium kubanischer Personenwagen abgestellt, von konvertierten Güterwaggons bis zu wohlbekannten Silberlingen.
Ich folgte dem Paseo de Marti entlang der Hauptstrecke, vielleicht würde sich ja was zeigen. Im Hintergrund lagen schon Ausläufer der Sierra Maestra, wo sich einst die Revolutionäre versteckten.
Doch was war das? Da stand ja noch ein Züglein in der Pampa herum!
Die Lokführer begrüßten mich freundlich und meinten, hier zu fotografieren wäre OK, aber nach hinten in die Abstellanlage sollte ich nicht gehen.
Kurz darauf kam ich erstmals in den Genuss des herrlichen ALCO-Sounds mit begleitender Rauchwolke.
Zug #1 vor Sierra Maestra - was will man mehr? :-)
Glücklich ging ich zum Bahnhof zurück, an diese Lacke würde ich eigentlich kein Lebewesen heranlassen. Im Hintergrund wieder Altbekanntes.
Ein Fiat-Schienenbus wurde an den Bahnsteig verschoben.
Hinter dem Bahnhof fanden sich auch einige Gleise.
Blick Richtung Hafen.
Fahrrad- und Fuhrwerkspur, diese wurde durchaus benötigt!
#50913 kreischte um die enge Kurve, im Hintergrund wieder einmal eine TEM2-K.
Es handelte sich um eine EMD G8 aus den 1950ern, dies ist also das Schienen-Äquivalent zu den Ami-Straßenkreuzern.
Vor dem Güterterminal warteten einige Lastwagen entlang der Avenida Jesus Menendez.
Wieder einmal geniales 1950er-Design.
Rote Traktoren bei den letzten Umladearbeiten am chinesischen Schiff.
Gleich neben dem Hafen fand sich dieser weitläufige Park. Im Hintergrund ein Andenken an den Untergrund-Revolutionär Frank País aus Santiago, ebenfalls eine der verehrten Gestalten des Regimes (
http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Pa%C3%ADs ).
Im Park wurde organisierte Morgengymnastik betrieben.
Während andere lieber einsam Trompete übten.
Blick in die spiegelglatte, wohlgeschützte Bahía.
Nun rief das Frühstück, ich wanderte steil bergauf.
Stimmung in den hügeligen Gassen der Stadt.
Ich traf auf Überreste des ehemaligen Straßenbahnnetzes. Bei dem Zustand der Gleise möchte man kaum glauben, dass es bereits 1952 eingestellt worden war. Mehr Information findet man wie immer auf dieser hilfreichen Webseite (auf Englisch):
http://www.tramz.com/cu/sc/sc.htmlSzenen wie vor ? Jahren...
Zurück in der Privatunterkunft gab es wieder einmal reichlich Frühstück. Wir konnten ein wenig Wäsche am Dach trocknen, hier hatte man bereits einen Ausblick auf die Kathedrale.
Wir starteten unsere Sightseeing-Tour, gleich zu Beginn entlang einiger eher martialischer Propagandabilder.
"Für mein Volk"...
Wohl eine der bekanntesten Stellen mit Straßenbahngleisen in Santiago, die engen Kurven der Altstadtgassen machten interessante Trassenführungen nötig.
Bis zum nächsten Mal im touristischen Teil Santiagos! :-)