Autor Thema: ScanRail Tour 2004 - 5: Jamtli - Nördliche Inlandsbahn (50 B.)  (Gelesen 5191 mal)

Roni

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Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
ScanRail Tour 2004 - 4: Stockholm - Östersund (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3635.0


ScanRail-Karte mit dem bisherigen und aktuellen Reiseverlauf:
http://raildata.info/sca04/sca0405k.jpg


8. 7. 2004

Gegen Mittag spazierten wir von Östersund an der Promenade des Storsjön entlang. Die Bahn verlief parallel und ist hier bereits zweigleisig, das rechte, unelektrifizierte Gleis ist jenes der Inlandsbahn. Auf diesem sahen wir den Tag über öfters Rangierfahrten. Beim Bahnübergang zur Köpmangatan begegnete uns NSB BM92 04 aus Trondheim.




Über den Bahnübergang erreichte man den Eingang der Attraktion des Tages, des Freilichtmuseums "Jamtli", mehr darüber: http://en.wikipedia.org/wiki/Jamtli




Auch hier gibt es ambitionierte Laiendarsteller, die über die Saison die alten Gebäude bewohnen und vergangene Zeiten wieder aufleben lassen.




Schwarzer Untertitel: "Wo sind die restlichen vier?" ;-)
Im Hintergrund ist die Bahnlinie zu erkennen.









Schnauze weg von meiner Waffel!









Auch so kann es im hohen Norden aussehen...




Am Gelände befindet sich ebenfalls die Station Jamtli der Inlandsbahn, sowie ein Abstellgleis für historische Fahrzeuge.




Hier stand Dampflok E2 905 - im Besitz der Inlandbahn - eingemottet, die 1907 von Motala als Baureihe E mit Achsfolge D h2 produziert, 1937 dann zur E2 mit Achsfolge 1'D h2 umgebaut worden war.




Auch Draisinenfahrten wurden angeboten.




Am Abend ging ich die Promenade entlang, als gerade ein Tagkompaniet-Regionalzug aus Osten Östersund C ansteuerte.




Abendstimmung am Storsjön, Heimat der schwedischen Nessie "Storsjöodjuret".





9. 7. 2004

Früh ging es mit vollem Gepäck am nächsten Tag los, denn eine große Fahrt stand an: fast 750 km sollten in 14 Stunden bewältigt werden. Kurz vor sieben kam das Inlandsbahn Y1-Tripel Richtung Norden in Östersund C angedieselt. Den gesamten Streckenverlauf findet man hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Inlandsbahn




Wieder strömten die Reisegruppen-Horden erst in Östersund V heran. Die Triebwagen befanden sich noch im Design der alten Besitzer, auch Plakate waren im Innenraum zu finden.




An vielen Bahnhöfen wurde Pause gemacht, Mahlzeiten konnte man sich im Zug vorbestellen. Ulriksfors, nach etwas mehr als 100 Kilometern, diente kurz vor 9 als Frühstückshalt.

Vom südlichen Teil der Reise habe ich auch einige Bilder, aber natürlich gleichen sie sich an den meisten Stationen. Die Landschaft ruft hervor, was wir einst auf einer Kanada-Reise "Mischwald-Seen-Koller" getauft hatten... ;-)




Zu Mittag hatten wir die Grenze von Jämtland/Angermanland nach Lappland überschritten und legten in Storuman eine längere Pause mit Spaziergang ein. An einigen Bahnhöfen waren Rangierlokomotiven zu finden, Streckengüterzüge sah man allerdings den ganzen Tag nicht.




Eine Stunde später, in Sorsele, war das Inlandsbahnmuseum zu besuchen.














Die meisten Passagiere befanden sich eher im Pensionistenalter, doch das Personal glich das wieder etwas aus. Unsere Waggonbegleiterin war eine deutsche Studentin, und der Jüngling mit Brille, Jacke und Birkenstocksandalen die ganze Fahrt Triebfahrzeugführer - hier in Sorsele.




Betriebsmittelpunkt der Inlandsbahn im Norden ist Arvidsjaur, wo wir um 3 Uhr Aufenthalt hatten.




E2 1241, gebaut 1915 von Atlas, umgebaut 1937, wurde gerade angeheizt.




Auch diverse Altbau-Triebwagen waren zu finden.




Ebenso drei von MaK und ASJ-F in den 1950ern produzierte T21 Verschubdiesel mit der Achsfolge D.




Hier trafen wir den Zug aus Norden, unserer wurde für die restliche Fahrt auf zwei Triebwagen verkürzt.




Altbau-Neulack.









Unser Y1 "Onkel Adam" hatte sich ziemlich geleert, zudem stand der hintere Führerstand offen, so konnte man die Fahrt aus der Führerstandsperspektive genießen.









Signale, Verkehr, alles kein Problem - doch auf eines muss der Tfzf achten: Rentierwechsel! Zwei Mal mussten wir deshalb kurz anhalten - wie beim Skansen-Teil versprochen, ein Tierbild aus der Natur: :-)




Die Stationen wurden immer idyllischer.









Auch in Moskosel fand sich ein kleiner Schauraum.




Ein Highlight der Fahrt ist die Piteälvsbron, eine kombinierte Bahn/Straßenbrücke, die man als Passagier zu Fuß vor dem Zug überqueren durfte. Das Wetter war in der Zeit davor - neben Schneeschmelze - alles andere als gut gewesen, davon zeugten Überschwemmungen und reißende Flüsse.









Was macht man, wenn gerade kein Zug vorbeikommt (also fast immer)? Angeln, natürlich!




Blick zurück auf den typischen Oberbau des nördlichen Teils der Strecke, wir fuhren hier mit bis zu 80 km/h.




Um halb sieben war er endlich erreicht, der nördliche Polarkreis - direkt dort fand sich nur ein kurzer Holzbahnsteig, von wo aus man den Hügel erklimmen konnte.




Über dem Polarkreis ist es nur eine kurze Fahrt durch den Inlandsbahn-Busserltunnel bis man Jokkmokk erreicht - wer wollte nicht schon immer seit dem Geographieunterricht in der Schule einmal im Leben hierher?




Es folgte eine Pause am Vaujkijaure-See.









Entspannung im Norden.









Porjus wurde um acht Uhr erreicht.




Die Station befindet sich direkt am aufgestauten Store Lulevatten.









Die absoluten Höhepunkte des nördlichsten Inlandsbahn-Teils: der nackte Geiger an der Stromschnelle im Muddus-Nationalpark, das Beste aber: eine halbe Stunde vor Ende der Reise, die letzte Station: das Mückenmuseum an Schwedens mückenreichster Stelle!




Um Punkt neun am Abend trafen wir im noch immer geschäftigen Gällivare (sprich "G" wie "J") an der Erzbahn ein.




Geschafft, nach dem vollen Tag auf Achse.


Wir gingen durch den schon sehr leeren Ort, der bereits ziemlich an einen Außenposten der Zivilisation erinnerte. Ein Freund von mir hatte hier einst als Arzt gearbeitet. Nun begegneten wir auf dem Weg zum Hotel allerdings nur einer betrunkenen deutschen Touristin, sonst keiner Menschenseele.

messermoser

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Re: ScanRail Tour 2004 - 5: Jamtli - Nördliche Inlandsbahn (50 B.)
« Antwort #1 am: 02. September 2014, 15:10:38 »
Danke fuer die Super Bilder
Schoenen Gruss aus Bali
Peterle