Autor Thema: Winter in Rumänien 2015 - 7: Kloster Moldovita (50 B.)  (Gelesen 6537 mal)

Roni

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Winter in Rumänien 2015 - 7: Kloster Moldovita (50 B.)
« am: 19. April 2015, 16:22:57 »
Hallo!



Zum vorherigen Teil der Serie:
Winter in Rumänien 2015 - 6: Moldovita - zum Wildschwein (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3702.0


Zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=7RcNqeNYQUo


Die Seite zur Strecke von Moldovita ("Moldoviza") mit einer Karte des derzeit betriebsfähigen Streckenabschnittes (die Broschüre muss dazu vergrößert werden) findet sich hier: http://www.cfi.ro/index.php?p=1_12



18. 2. 2015


Wir befinden uns nach dem opulenten Wildschweinessen mit einigem Hochprozentigem am Ortsanfang von Argel.




Die Mannschaft der 764-431 war gerade damit beschäftigt Holz nachzulegen, welches in Moldovita nicht auf einem Begleitwagen, sondern auf der Lok selbst transportiert wurde. Da die Strecke bis auf kurze Steigungen eher flach verläuft und kürzer ist, wird wohl nicht so viel wie im Wassertal benötigt.









Frischmachen nach getaner Arbeit.




Bei diesem Bild blieb ich mit meiner neuen Winterjacke hängen und riss mir einen Fetzen heraus - allerdings nicht an diesem Nagel, sondern an einem der Zäune mit Zierdächern, deren "Zähne" nach unten zeigen. Mittlerweile wurde die Jacke jedoch schon von einer gewieften Schneiderin in Wien repariert, mit einem Stück Stoff, das sich im Futter der Jacke fand.




An der S-Kurve hinter dem Restaurant drehten sich Straße und Strecke schon schön ins Nachmittagslicht.




Es ging weiter entlang des zugefrorenen Flusses Moldovita. Ebenfalls fotogen fand ich die von Hütten gespickten Hänge über den Dörfern.




764-404R in einer Lücke zwischen passierenden Autos. Da diese jedoch stets viel schneller fuhren, musste man meistens nur kurz warten und es ging doch noch etwas. Auch Gebrauchtwagen aus Österreich kamen vorbei.




An diesem schönen Baum warteten wir wieder beide Züge ab.




Der Güterzug tauchte aus dem Schatten auf.




Die nächste Kreativstelle für alle befand sich an diesem Walddurchblick mit kleinem Lichtspot nur für 764-431.




Bei der 764-404R testete ich diese Waldperspektive für eine echte Waldbahn.




Danach öffnete sich das Tal etwas, mit Blick auf diese Flussquerung. Die Spuren im Vordergrund stammen von Einheimischen.




Schattenspiele in der Nachmittagssonne.




Wir erklommen einen steilen verschneiten Hang mit Blick auf diese mühsam neu errichtete Brücke an einer der wenigen Stellen, wo die Bahn abseits der Straße verläuft. Nach Hochwasserschäden musste ein großer Teil der Strecke wiederaufgebaut werden, der hintere Teil ab Argel ist noch nicht befahrbar.




Nach Vorbeifahrt beider Züge rutschten wir schön lustig durch den Schnee bergab.




764-404R "Hutulca" ("Huzulka") im schönen Nachmittagslicht.




Das Innere eines der ehemaligen ÖBB-Waggons.




764-404R verfolgte uns mit dem Güterzug in einiger Entfernung.




Blick auf die Lok durch ein Gewirr aus Zäunen und Scheunen.




Die letzte Fotostelle der Bergfahrt mit 764-431, im Bild rechts die typischen Gestelle zum Heutrocknen.




Für den Güterzug wagte ich mich neben Georg Hocevar auf's Eis unter einer Holzbrücke. Auch hier sieht man die erneuerten Ufer nach der Überschwemmung, nicht so fotogen, aber notwendig.




Der vorläufige Endbahnhof Argel-Zigreva war erreicht.




Beladener Dacia mit einem der typischen Holztore.




Es musste umgekuppelt werden.




764-431 neben 764-404R im letzten Licht an der Stelle.




Noch war das Rangieren nicht beendet, denn für die Doppeltraktion zur Rückfahrt sollte die Lok in besserem Zustand - 764-431 "Bucovina" - vorne sein.




Fotohalt an beleuchteter Straßenkurve.




Wir engagierten den "Pferdeflüsterer" unserer Gruppe ein passierendes Fuhrwerk zum Fotovorbeitraben anzuheuern - gegen Entgelt natürlich.




Ein schwereres Gespann näherte sich in der Ferne.




Eine Langfuhre Holz wurde talwärts transportiert.




Die nächste Variante als Panorama, wieder einmal standen die Loks nicht gerade gerade da.




Mit Pferdeschmuck und -schatten.




Und ein letztes Mal.




Die letzten Holzscheite wurden aufgebraucht.




Erholung nach einem anstrengenden Tag auf der Heimfahrt.




Wir hatten jedoch noch einen Punkt auf der Liste, auch wenn schon die Dämmerung einsetzte - ein kulturhistorisches Highlight wie das Kloster Moldovita konnte man sich nicht entgehen lassen.




Innerhalb der burgähnlichen Befestigungen liegt das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kloster von Moldovita, das westlichste der bekannten Moldauklöster. Hauptattraktion ist die außen zur Hälfte und innen komplett bemalte Kirche aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Informationen bekommt man unter anderem hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Moldovi%C8%9Ba




Vereistes Kreuz und Brunnen.









In der rumänischen Orthodoxie wird ebenfalls Kirchenslawisch als Schriftsprache verwendet. Rechts zu sehen ist der äußere Narthex (Vorraum) der Kirche.




Fresken am Eingang.




Im Inneren der Klosterkirche sind die Fresken restauriert komplett erhalten - vor allem auch mit intakten Gesichtern, was selten ist - , hier im inneren Narthex.




Der Klosterfriedhof während der Abenddämmerung.




Typisch für rumänisch-orthodoxe Klöster sind die Kerzenkästen, geteilt in jene für Lebende und jene für Verstorbene. Offensichtlich waren letztere eher gefragt...




Im Inneren des umgebenden Klostergebäudes befindet sich eine kleinere Kirche, welche zumindest im unteren Bereich mit neueren Fresken ausgestattet ist. Im Hintergrund die Ikonostase.




Eine der prominentesten Fresken an der Außenwand der Hauptkirche stellt die Eroberung Konstantinopels dar. Auch interessant sind die diversen teils jahrhundertealten eingeritzten Namen.




Darstellung osmanischer Soldaten, in der Mitte rechts eine orthodoxe Engelsdarstellung.




Weitere interessante Funde an der Außenmauer.




Wir verabschiedeten uns vom Kloster...


... und traten unsere dreistündige Busfahrt nach Viseu an. Darüber hülle ich lieber den Mantel des Schweigens - ich hasse Busfahren schlicht und einfach. Gegen Ende der langen Stunden wurde es noch dazu derart eng, warm und stickig, dass es schon fast zur Folter verkam. Unser Busfahrer gab ohnehin sein Bestes und stieg ordentlich auf's Gas, auch wenn er kurz in einer Ortsdurchfahrt von der Polizei gestoppt wurde. Gegen 21 Uhr kamen wir dann endlich zu unserem täglichen Abendmenü in den Speisewagen, wir wurden schon sehnlichst erwartet.

Nächstes Mal gibt es eine andere Art Gefährt - und zwar sehr urig - back on the Vaser Valley Railway!