Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
Rumänien 2015 - 13: Durch das Olttal (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3725.0Zum Video:
https://youtu.be/f2aVp_q6rT43. 4. 2015Wir waren unterwegs im Wagen des Museumskurators von Bujoreni Vâlcea entlang des gut ausgebauten DN7 nach Norden zu einer der wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten Olteniens. Nach ein paar philosophischen Betrachtungen, sowie Klage, dass das kleine Freiluftmuseum nicht über ein Budget verfügen würde wie beispielsweise das nationale Astra in Sibiu, erreichten wir das Kloster Cozia, gegründet vom Fürsten Mircea dem Alten im Jahr 1386 (oder 1388, da aus diesem Jahr die erste urkundliche Erwähnung stammt). Cozia (ein Name, den wir schon aus dem Wassertal gut kennen) stammt übrigens entweder aus den Turksprachen (der Kiptschak), wo die Bedeutung mit "Nüssen" zusammenhängt, oder bei slawischen Wurzeln mit "Ziegen". In dem Fall befand sich hier ein Walnusshain, also ist Ersteres wahrscheinlicher.
Mehr Information über das Kloster findet man hier (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/Cozia_MonasteryWir näherten uns der Hauptkirche des Klosters, dessen westlicher Gebäudekomplex entlang der Hauptstraße heutzutage nicht mehr vorhanden ist.
Wir waren nicht so allein wie das Bild vermuten lässt, hierher kommen doch einige Touristen.
Im Inneren des Hauptschiffes.
Der Narthex.
Der Portikus wurde 1707 im sogenannten Brâncoveanu-Stil hinzugefügt.
Im Klostergebäude befinden sich einige nicht öffentlich zugängliche Räume und kleinere Kapellen.
Man kann allerdings das Klostermuseum mit einigen Artefakten aus der Geschichte besichtigen. Vom Fenster bot sich dieser Blick auf einen der großen Olt-Staudämme, wo sich einige Brummis tummelten. Wie man am Gemäuer sieht, erfüllte das Kloster einst durchaus auch eine strategische Funktion an der wichtigen Verkehrsader..
Wir marschierten ein kurzes, aber recht gefährliches Stück den stark befahrenen DN7 bis zur Staumauer entlang. Hier war das römische Lager Arutela teilweise rekonstruiert worden.
Im Stausee hatte sich einiges angesammelt, im Hintergrund ist eine weitere Kirche zu sehen. Nun bogen wir auf die Nebenstraße Richtung Kloster Turnu ein, wo ein derartiger Wind wehte, dass sich Staubwirbel bildeten.
Durch ein paar kurze Straßentunnel wandert man am Stausee entlang.
An der Unterführung der Bahn wird man im Nationalpark Cozia willkommen geheißen, dieser erstreckt sich nach Norden bis Cornet.
Ich wartete in wechselhaften Bedingungen am Tunnelportal bei der Unterführung auf R 2072 aus Sibiu. Pünktlich um 14:51 fuhr er im perfekten Spotlight aus der Station Mânastirea Turnu aus.
60-0928 wurde vom Licht geradezu verfolgt.
Nachschuss durch den Tunnel.
Blick entlang der Straße Richtung Station.
Gleich nach R 2072 konnte ich auf das nächste Highlight warten. Ein Grummeln im Tunnel kündigte es an: Malaxa 77-0936 als "Kloster-Express" R 2437 auf kurzer Pendelfahrt Râmnicu Vâlcea - Lotru. Im Hintergrund das Kloster, das Schild an der Brücke warnt übrigens Besucher einerseits sich mit kurzen Hosen hineinzuwagen, andererseits sind in Rumänien noch schwer verbreitete Laster wie Rauchen verboten...
Als Panorama geht das Ganze auch, als Bonus sind bei den Malaxas oft die hinteren Stirnlampen eingeschaltet. Bequemere Besucher verließen das Kloster derweil im Dacia-Taxi.
Wir nahmen den Fußweg hin.
Das Kloster bietet keine historische Bausubstanz, die ursprüngliche Kirche ist leider abgebrannt, die aktuelle in den 1930ern gebaut worden. Dennoch sind die Fresken im Innenraum interessant anzusehen, es waren auch die Kirchenstifter verewigt worden.
Handyzeitalter: Hier hat man nur noch direkten Draht nach oben.
Wenig Bescheidenheit bei den Grabdenkmälern für ehemalige Äbte.
Im Areal befinden sich einst von Eremiten bewohnte Höhlen.
Das moderne Äquivalent zu den Höhlen passierte ich auf dem Weg zurück zur Staumauer, wo sich kleine, separierte Holzhäuschen befinden. In der Nähe wartete ich auf die Rückfahrt des Malaxa, auch ein Bahnfotograf aus Deutschland kam per Auto dazu. Drei Minuten vor dem Malaxa fuhr IR 1737, mit dem ich im Winter von Sibiu nach Cluj gelangt war, vorbei.
R 2438 an der freigeschnittenen Stelle, nur Oberleitungskabel musste ich entfernen.
Kurz überlegt und dann ans andere Ende der Straßenbrücke gesprintet, so war auch noch ein Blick mit Malaxa und Kloster Cozia möglich. Die für das enge Tal wahnwitzigen Hochhäuser im Hintergrund gehören zu einem Hotelkomplex...
Ich begab mich langsam zur Station Turnu, welche zu einer Haltestelle degradiert worden war - sogar mit extremer Einzäunung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes inklusive Sitzmöglichkeiten.
Hier kann man die Umstellung von î auf â gut nachvollziehen - "Eisenbahnsicherheitszone" war das Ganze wohl seit ... Zeiten nicht mehr.
R 2063 Richtung Sibiu näherte sich, wie schon bei der Hinfahrt gesichtet befand sich 82-0141 im Umlauf.
Bilder aus dem Olttal habe ich auch schon von der Rückfahrt im vorigen Teil gezeigt, bei Podu Olt gerieten wir wieder einmal in einen Schneeschauer.
Wunderbare Lichtstimmungen über der weiten Landschaft.
Pünktliche Ankunft in Sibiu um 18:57.
Jugendliche Pösewichte (an einem Bahnhof, an dem ich mir blöd vorkam beim ersten Mal die verwaiste Unterführung genutzt zu haben ;-)).
R 2415 nach Teius stand allabendlich mit Kutter bespannt am Hausbahnsteig da, an diesem Tag gab uns 62-1365 die Ehre.
82-0141 setzte um.
Ich wartete die pünktliche Ankunft von IR 346 "Dacia" Bukarest - Wien ab.
Das GM-Grollen bei der Ausfahrt lockte ein Fünkchen Sonne hervor.
Herrlicher Weg in die Altstadt an der Ursulinenkirche vorbei.
Der Turm der evangelischen Stadtpfarrkirche von der Strada Avram Iancu aus.
Vor dem abendlichen Billa-Besuch fing ich ein paar Impressionen in der schönen Stimmung ein, hier der Durchgang zum Kleinen Ring.
Katholische und evangelische Kirche.
Der Ratsturm befand sich genau im Schatten des Stadtpfarrkirchturms - eine Art Sonnenuhr in größtem Maßstab.
Nächstes Mal fahren wir Richtung Nordosten nach Medias und widmen uns der Kirchenburg Birthälm.