Autor Thema: US Roadtrip 2017 - 11: Monumentaler Zephyr (50 B.)  (Gelesen 7346 mal)

Roni

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US Roadtrip 2017 - 11: Monumentaler Zephyr (50 B.)
« am: 13. Juni 2017, 19:09:47 »
Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
US Roadtrip 2017 - 10: Kojoten heulen in der Nacht (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3841.0


Das Video zur Serie (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/W5HFQsdVA0o

Wild-West-Galerie:
http://raildata.info/nnry17

Multimedia Diashow:
https://youtu.be/3Zw2d6o1lmk




24. 2. 2017

Den Sonnenaufgang über dem Monument Valley konnten wir bequem vom Balkon unseres Zimmers in der "Goulding's Lodge" verfolgen. Während der Morgendämmerung kamen die Cartoon-haften Umrisse der Felsen gut zur Geltung.









Nach einem echten "Meep-Meep"-Morgen machten wir uns auf den Weg.




In der Ferne waren die fast 3500 m hohen Abajo Mountains oder auch Blue Mountains zu sehen, die wir später am Tag bei Monticello passieren würden. Monument Valley liegt auf etwa 1900 m Seehöhe.









Das gesamte Gebiet wird von der Navajo Nation verwaltet, an der Einfahrt auf die unasphaltierte Parkstraße waren historische Behausungen nachgebildet worden.




Über dem Elefanten lag eine Denkblase...




Die recht raue Straße führte am West Mitten Butte vorbei hinunter ins Tal.




Das Kamel. Da es sich bei den Felsformationen um Heiligtümer der Navajo handelt, muss man sich strikt an die Wege halten.









Die Three Sisters im Hintergrund.









Wir umrundeten die Rain God Mesa.









Am Totem Pole liegen für diese Wüste seltene Sanddünen.




Am Artist's Point trafen wir auf eine Tourigruppe, mit Flagge und Selfie-Sticks bewaffnet - aber auch ein Gewehr lag zum Posieren bereit... ;-)




Panorama vom Artist's Point.




Das wäre das stilvolle Vehikel für die Gegend.




Anschließend ließen wir Monument Valley auf dem Highway 163 nordostwärts fahrend hinter uns.




Doch überall unterwegs trifft man auf faszinierende Steinformationen, hier der Mexican Hat - der Fels trägt nicht nur Sombrero sondern auch Poncho.




Das Fort in Bluff, einer Mormonen-Siedlung von 1880, ist teils rekonstruiert worden.




Wir erklommen Höhen, in denen wieder Schnee lag, und machten im eher hippen Peace Tree Juice Cafe in Monticello Mittagspause. Anschließend ging es am Highway 191 nach Norden bergab in eine Gegend, wo man schon aus der Ferne erkennt, um welche Formen es geht: Bögen.




Doch auch anderen Formationen begegneten wir unterwegs.




Hinter einem echten Cowboy durchfuhren wir das Touristenzentrum der Region: Moab. Aus strategischen Gründen hatte ich das Quartier woanders gebucht, doch wir würden am nächsten Tag zurückkehren.




Endlich folgt man ab Moab wieder einmal einer Bahn, der Union Pacific Cane Creek Subdivision, besser bekannt als Potash Branch.




In Crescent Junction trifft man auf die Utah Desert Mainline (ehemals Denver and Rio Grande Western Railroad (D&RGW) Utah Division, Sub 5; heutzutage UP Green River Subdivision).




Nach einer kurzen Fahrt auf dem Interstate 70 westwärts bezogen wir Quartier im Comfort Inn Green River, zur Abwechslung für zwei Nächte. In diesem von Absteigen dominierten Ort am gleichnamigen Fluss trafen wir auf die rauesten Charaktere während unserer Reise: Dieses nette Individuum ließ seinen Truck mit laufendem Motor stehen, während er gemütlich im Supermarkt die Zeitung las.




Ein Hotel bedeutete auch WLAN, endlich kam die Amtrak-App sinnvoll zum Einsatz. Obwohl hier sonst fast nichts fährt - kaum Güterverkehr - konnte man Dank der Echtzeit-Infos zielgerichtet wie sonst kaum wo Eisenbahn fotografieren. Mein angepeilter Zug war mit einer halben Stunde Verfrühung in Green River angesagt, also blieb keine Zeit zu vertrödeln, und ich fuhr schnurstracks zu einem Aussichtshügel außerhalb des Ortes.




Die Wolkenstimmung wechselte schnell, es zog auch Niederschlag vorbei, aber immer nur in der Ferne.




Da war er schon, der California Zephyr #5 Chicago - Emeryville (bei San Francisco), gezogen von Amtrak GE Genesis P42DC 133 und 135, beide gebaut im Jahr 2000.
Mehr über den Zug und seine Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/California_Zephyr
Mehr über die Lokomotiven (auf Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/GE_Genesis

Im Bild sieht man auch, dass die Streckenführung beschleunigt wurde, die Telegrafenmasten folgen der alten Kurve:
https://goo.gl/maps/e7BHfz4TtqG2




An diesem Freitagabend war der Zug mit neun Doppelstockwagen unterwegs.




Mein Standpunkt lag genau neben dem Schießstand von Green River. Die Straße ist die alte Route 6 und 50 - wir sind hier wieder zurück an der "Loneliest Road in America", welche wir schon aus Ely kennen, und die ich schon 335 Meilen westlich zusammen mit dem Dampfzug fotografiert hatte: http://raildata.info/us17/us170424.jpg
Heutzutage führen die Routes 6 und 50 zusammen am Interstate 70, die ehemalige Hauptstraße verdient diesen Begriff leider gar nicht mehr und ist komplett vernachlässigt.














Im Hintergrund der Interstate.




Und kurz vor erreichen des Ortes um 17:25, eine halbe Stunde zu früh.






25. 2. 2017

Am nächsten Morgen konnten wir uns ausschlafen, denn der Zug war mit fast 2 1/2 Stunden Verspätung angesagt. Wir erkundeten die alte Straße, am Schießstand passierten wir eine Gruppe Leute, die gerade ein kleines Kind am Gewehr schießen ließen...
Angesichts des Zustandes der Fahrbahn zahlte sich der Abstecher nicht wirklich aus - wer nicht auf einen der unbefestigten Wege einbiegen will, sollte besser auf dem Interstate vorfahren. Immerhin ergatterten wir diesen Blick mit abgestellten Güterwagen.




In die andere Richtung entlang des Wüsten-Rinnsals erblickte man die 3500 m hohen Henry Mountains.




Ich wollte diesmal den Zug hautnah mit den alten Telegrafenmasten erwischen, denn der Blick auf die Landschaft von oben war für den nächsten Morgen geplant. Also fuhren wir gleich neben der Interstate-Auffahrt Floy zum Bahnübergang neben gleichnamiger Ausweiche.




Um 10:30 statt nach acht düste der California Zephyr #6 von Kalifornien nach Chicago heran.




Das "dritte Händchen" stand auf der anderen Seite der Strecke.









Die Vorbeifahrt inklusive Doppler-Effekt kann man im Video hier erleben: https://youtu.be/W5HFQsdVA0o?t=35m10s




Diesmal mit drei Loks: 174, 81 und 203.




Vorbei an Floy.




Wir fuhren auf Ausflug Richtung Moab, im Hintergrund oben sieht man die Streckenführung des Potash Branch, dahinter die bis zu 3877 m hohe La Sal Range.




Kurz vor Moab bogen wir in die Einfahrt des Arches Nationalparks ein und wurden freundlich empfangen. Offensichtlich hatte es anderswo geschneit, mit passend beschriftetem Vehikel.




Wir erklommen das Plateau auf der Parkstraße.




Hier finden sich nicht nur Bögen, sondern ein Best-of der meisten Felsformationen.




Ein erstes Panorama vom La Sal Mountains Viewpoint - zu den Bögen und mehr Wüsten-Zephyr geht es dann nächstes Mal! :-)