Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
US Roadtrip 2017 - 13: Den Goldenen Nagel fast auf den Kopf getroffen (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3845.0Das Video zur Serie (bitte auf 1080p Qualität / Vollbild stellen):
https://youtu.be/W5HFQsdVA0oWild-West-Galerie:
http://raildata.info/nnry17Multimedia Diashow:
https://youtu.be/3Zw2d6o1lmkZum Ende des Sommers der letzte Teil der USA-Winterreise:
28. 2. 2017Wir befinden uns in Ogden vor der Union Station, eröffnet im Jahre 1924.
Nein, das ist nicht der Markusdom... über dem anderen Eingang prangt der Schriftzug "Southern Pacific Lines".
Was erwartet man nicht unbedingt in Utah? Einen französischen "40 et 8" Güterwaggon für 40 Männer oder 8 Pferde, welcher in beiden Weltkriegen als Truppentransporter diente - dieser hier war 1885 in Lyon gebaut worden. 1949 sandte Frankreich als Dankeschön an das amerikanische Volk den sogenannten "Merci Train" bestehend aus 49 dieser Wagen, welche auf die Bundesstaaten aufgeteilt wurden.
Mehr darüber siehe diese Tafel:
http://www.raildata.info/us17/tafel6.jpgDas Innere des Utah State Railroad Museum haben wir ja schon letztes Mal besucht, nun folgt die Fahrzeugausstellung draußen.
Rechts die FEF-3 ("four-eight-four") #833, links eine EMD DDA40X "Centennial", welche 1969 - ein Jahrhundert nach der Fertigstellung der transkontinentalen Verbindung - in Dienst gestellt worden war. Auf den Bau dieser gigantischen Baureihe folgte ein Paradigmenwechsel zu den heutzutage bekannten kompakteren Lokomotiven in flexiblerer Mehrfachtraktion.
Die Schautafel zur "elefantenohrigen" Northern #833:
http://www.raildata.info/us17/tafel5.jpgDie Tafel zur DDA40X #6916:
http://www.raildata.info/us17/tafel4.jpgDas berühmte vierachsige Drehgestell der mächtigen DDA40X.
Rechts die erste an die Southern Pacific ausgelieferte SD-45, #7457 mit Baujahr 1966 - links D&RGW "Tunnel Motor" #5371, die einzige im original Farbkleid erhaltene, welche bis 2008 im uns schon bekannten Helper als Schublok ihr Dasein fristete.
Tafel zur #5371:
http://www.raildata.info/us17/tafel3.jpgTafel zur #7457:
http://www.raildata.info/us17/tafel2.jpgEin Höhepunkt ist Gasturbinenlok #26, im Einsatz 1961-1970, aufgrund ihres lauten düsenartigen Geräusches wurden die Maschinen "Big Blow" genannt.
Die Schautafel:
http://www.raildata.info/us17/tafel1.jpgMehr Informationen dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gasturbinenlokomotiven_der_Union_Pacific_RailroadAm Bahnsteig der Union Station mit Gleis 1 und 2 stehen weitere Museumsfahrzeuge. Der letzte Personenzug, der hier hielt, war der Amtrak "Pioneer" Seattle - Chicago im Jahr 1997.
Southern Pacific #3769 ist eine EMD GP9R von 1957.
#1237, eine GE 44-ton Verschublok, die einst der US Air Force diente.
Eine Schneeschleuder findet man am Gleis Richtung neuer FrontRunner Haltestelle und Busstation abgestellt.
Blick Richtung aktivem UP-Güterbahnhof.
Cargill EMD SW1 #6751 war im September 1940 als B&O #213 gebaut worden.
Alte und neue UP-Loks, dazwischen die für die FrontRunner Strecke neu gebaute Brücke über die Gütergleise.
Hinter den Prunkstücken standen noch einige Wagen, aber auch Verschubloks.
Der einzigartige "Fackelwagen" der olympischen Winterspiele 2002.
Zwischen "Tunnel Motor" und "Centennial" kam ich wieder heraus.
Hier findet man noch mehr Details zur Ausstellung:
http://www.rgusrail.com/utous.htmlNun war es Zeit uns zu laben, wieder fanden wir mit "Roosters" eine Mikrobrauerei gleich in der Nähe entlang der historischen 25th Street. Ohne Auto konnte ich jetzt auch die Bierspezialitäten probieren.
Im Schiort müssen wohl sogar die Straßenschilder gewärmt werden. Unterwegs sah ich, wie sich eine Gruppe Studenten daran machte, ihre Schiausrüstung in einen Nissan Micra zu verladen... offensichtlich waren mehrere Fuhren nötig. ;-)
Alte Werbeplakate im Bierlokal.
Die historische Häuserfront führt direkt zur Union Station. In der Bäckerei kauften wir uns noch eine Nachspeise.
Anschließend kehrten wir zur FrontRunner-Station zurück.
Der Zug aus Provo und Salt Lake City tauchte genau auf, als gerade ein Nahgüterzug mit UP EMD SD60 #2212 (gebaut 1986), SD40N #1904 (gebaut als SD40-2 #3750 im Jahr 1980) und SD40-2 #3721 einrollte.
Mit Zeitkompression beide Züge als Sandwich auf/unter der Brücke.
Der alte Bahnsteig der Union Station vom neuen Front-Runner-Bahnsteig aus.
Das Oberdeck eines Bombardier BiLevel Wagens:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bombardier-BiLevel-DoppelstockwagenAm Güterbahnhof Salt Lake City fotografierte ich durch das verzerrende Fenster. EMD GP38-2 #847 beim Verschub kennen wir schon aus dem ersten Teil der Reportagen.
Interessant ist der Betriebshalt Warm Springs Relief Point, wo über diesen hölzernen Behelfsbahnsteig Personalwechsel durchgeführt werden. Die Passagiere werden durch eine Ansage darauf aufmerksam gemacht, siehe Video hier:
https://youtu.be/W5HFQsdVA0o?t=1m19sIn der Halle im Hintergrund ist übrigens auch Stadler US untergebracht:
http://www.stadlerrail.com/de/ueber-uns/standorte/stadler_us_incUmsteigepunkt North Temple.
Dieser TRAX brachte mich bei interessanter Wolkenstimmung an den Bergen ins Hotel zurück.
1. 3. 2017Am nächsten Morgen schaute ich noch ein bisschen hinaus. Eine Straßenbahn mit 6 angehobenen Stromabnehmern sieht man auch nicht alle Tage.
Das Bahnhofsmotiv wollte ich noch einmal von der anderen Seite umsetzen.
Dann war es langsam Zeit, Richtung Flughafen zu fahren.
Wir wurden unterwegs schon auf die Heimat eingestimmt. ;-)
Es erwartete uns wieder eine Delta 767, dieser A330 hier flog allerdings nach Hawaii.
Wir hoben etwas später ab.
Blick über Ogden entlang der Wasatchkette Richtung Salt Lake City. Die Bahnstrecke führt parallel zum Interstate 15 links.
Und ein letztes Mal zurück auf den Großen Salzsee.
Östlich der Berge präsentierte sich die Landschaft für den Rest des Fluges bei Tageslicht komplett verschneit. Letztendlich ging die Sonne über Rapid City, South Dakota, unter.
2. 3. 2017Bei Sonnenaufgang näherten wir uns über den Atlantik Irland, die Landung am Pariser Flughafen Charles de Gaulle verlief pünktlich. Da wir ein paar Stunden Zeit hatten, nahmen wir natürlich die RER Linie B direkt von der Endstation am Terminal 2 bis Denfert-Rochereau, von dort ging es mit der Métro Linie 6 nach Trocadéro.
Voilà - wer hat auf einer Reise schon zwei Eiffeltürme?
Natürlich hätten wir noch über China nach Hause fliegen können... aber die zwei größten sind diese. ;-)
http://www.huffingtonpost.com/2014/08/28/replicas-eiffel-tower_n_3721294.htmlAuf fünf der Pariser U-Bahnlinien verkehren gummibereifte Fahrzeuge.
Zurück ging es auf gleichem Weg über Denfert-Rochereau mit den wenig fotogenen Vehikeln der RER B.
Die letzte Etappe wurde in einem Austrian Airbus A320 zurückgelegt, vorbei am Concorde-Denkmal rollten wir zur Startpiste. Aus der Luft erspähte ich anschließend einen TGV (damals hieß es noch TGV und RER).
Der Sonnenuntergang unterhalb der Wolkendecke über Deutschland bot einen wunderbaren Abschluss für diese leider allzu kurze Reise mit dennoch vielen Eindrücken. Irgendwann werde ich den Westen sicher wieder bereisen, aber erst in ein paar Jahren und vermutlich zu wärmerer Jahreszeit, wenn kein Winterdampf-Event ruft. :-)