Autor Thema: Mit dem Schnellzug durch die Hecke - 1: Vindobona I (50 B.)  (Gelesen 8090 mal)

Roni

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Hallo!


Und willkommen zur heurigen Sommerserie, in der wir uns Schnell- und Eilzügen teils abseits von (heutigen) Hauptstrecken widmen.






Dabei sei angemerkt, dass ich weder einen dieser Züge äußerst intensiv verfolgt habe, noch sollen hier komplette Werke zu einer Strecke dargestellt werden. Es werden Bilder der "Starzüge" selbst, ihrer mehr oder weniger legitimen Nachfolger, sowie ein paar Impressionen der befahrenen Strecken präsentiert.
Den Anfang machen einige historische Reportageteile, später gibt es dann aktuelle Fotoberichte.

Im ersten Teil behandeln wir eine Fotofahrt vom 28. 5. 2006, in der ein originaler "Vindobona" Berlin - Wien FJB aus den Jahren 1979-80 mit der Originalmaschine 556.0506 auf dem letzten im alten Zustand erhaltenen Abschnitt der Kaiser Franz Josephs-Bahn Veselí nad Lužnicí - České Velenice nachgestellt werden sollte. Am Nachmittag fuhren wir noch "Umleitung" České Velenice - České Budějovice, welche bald darauf elektrifiziert wurde. Ab 2010 war die Verbindung Wien - Prag über Budweis komplett elektrisch befahrbar.

Mehr über die KFJB:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser_Franz_Josephs-Bahn

Mehr über den Vindobona (korrekte Betonung siehe am Anfang des Artikels):
https://de.wikipedia.org/wiki/Vindobona_(Zug)

Ein historischer Vergleich aus Gmünd im Jahr 1979:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4318711




Mein Video zu dem Teil (von 2006 in 240p Bildqualität, daher eher für den Ton zu gebrauchen):
https://youtu.be/hvUmMiWYw58


Hier noch ein Video der Fahrt von Mario Danner:
https://youtu.be/Ay2AujVBLWQ



28. 5. 2006

Die Zeiten der Fahrt waren so gelegt, dass man mit der Bahn aus Wien anreisen konnte. Also starteten wir am späten Vormittag in Veselí nad Lužnicí, was auch der Nord-Südausrichtung der Strecke entsprach.
Ein Schild des Vereins wurde für ein Foto an die Lok gehängt - obwohl es nicht ganz richtig geschrieben ist, denn der Begriff stammt natürlich vom englischen "to stoke" = "schüren". Der tschechische Spitzname der Baureihe lautet "Štokr".

Mehr über die Maschinen:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C4%8CSD-Baureihe_556.0

Mehr über die Stoker-Feuerung (hat nichts mit "Bram" zu tun ;-) ):
https://de.wikipedia.org/wiki/Stoker





Unser Zug aus vier in Bautzen produzierten ČSD Y/B 70 Liegewagen fuhr durch die Haltestelle Lužnice.









Třeboň war tatsächlich ein Halt des historischen "Vindobona".




Aaaans geht no, a glaaaans! Aber nur alkoholfrei für die tüchtige Lokmannschaft, während man in Majdalena auf eine Überholung und die Sonne wartete.
























Nicht nur der "Stoker" rauchte Richtung České Velenice.




Fotoeinfahrt in Majdalena.




Der nächste Bahnhof, Suchdol nad Lužnicí.









Russregen während der Vorbeifahrt der sonst spiegelsauberen Maschine.




Wir kreuzten einen Regionalzug nach Veselí nad Lužnicí.




Und mussten noch ein bisschen warten, denn ein Čmelák kam ebenfalls des Weges.




Rapsfeld mit Blick auf Suchdol.




Vorbei an Maibaum und Kirche von Dvory nad Lužnicí.




Damals noch keine Regionalstrecke, hier werden auch die Ferndestinationen aufgelistet.









Um 14:30 waren wir in České Velenice - ehemals Hauptbahnhof für das gesamte Gmünd - angekommen.




Ausfahrt Gmünd Richtung Gmünd NÖ.




Die verbotenen Bilder: eine Anfrage in Wien wurde vor der Fahrt negativ beschieden - da es lokal jedoch keine Probleme gab, machten wir natürlich die zeithistorisch wichtigste Location des Tages mit: Der Zug auf der Brücke über den Grenzfluss in dem Bereich, Lužnice/Lainsitz, die Brücke befindet sich allerdings komplett in Tschechien.




Das zweite Gleis der einstigen Hauptstadtverbindung fehlt.




Drehen und Wassernehmen am Rundschuppen von České Velenice - die Drehscheibe wurde mit der Modernisierung abgebaut.




Vor vier waren wir unterwegs Richtung Budweis, hier ein Zug nach České Velenice am ersten Bahnhof, Nové Hrady.









Die fabelhaft-typischen Verladekräne.




Ein rundes Vorsignal an der westlichen Einfahrt.




Weiter Weidenblick bei Těšínov.




Warten auf Planzüge in Borovany.




Dann kann man auch eine eigene Einfahrt durchführen.




Action bei der Haltestelle Trocnov.









Und Einfahrt in Budweis.




Drei klassische Traktionsformen nahe der Drehscheibe.









Der Hauptbahnhof von České Budějovice.









Um 20:13 tauchte mit einer Viertelstunde Verspätung der erste recht legitime Nachfolger des "Vindobona" auf der FJB auf: R 361 Plzeň hl. n. (ab 18:04) - České Budějovice (19:57-20:11) - České Velenice (21:00-21:02) - Gmünd NÖ (21:06-21:13, weiter als E 2131 "Urquell") - Wien FJB (an 23:29), welcher mich nach einem erfüllten Tag zwischen Budweis und Gmünd mit Bardotka-Power nach Hause brachte.




Zwei durchgehende internationale Verbindungen gab es täglich: hier, am 27. 11. 2005, kam EURegio 2117 "Silva Nortica" České Budějovice (ab 7:32) - Wien FJB (an 10:57) hinter 749.051 überpünktlich um 8:28 in Gmünd NÖ an.




Am Morgen der Sonderfahrt, 28. 5. 2006, trafen sich zwei klassische Charaktergesichter in Gmünd NÖ.




Es regnete, doch der tschechische Wagenmeister hatte vorgesorgt. Später bei der Veranstaltung blieb uns das Glück hold. Rechts ein kleiner "Teaser", was dort sonst noch fuhr - allerdings nicht mehr im Mai: der Planeinsatz der 4010er auf der FJB endete am 6. März 2006.









Links die am 30. 9. 1970 ausgelieferte ehemalige T478.2080 - rechts die am 1. 4. 1963 in Dienst gestellte 1042.01, nur fünf Jahre jünger als die 556.0506.




Abfahrt des EURegio 2130 nach Plzeň aus dem vergleichsweise nicht sonderlich glorreichen Bahnhof Gmünd NÖ, welcher erst in den 1920ern mit der Grenzziehung nach dem 1. Weltkrieg einer wurde.




EURegio 2120 "Silva Nortica" bis Budweis quert die Waldviertler Schmalspurbahn Richtung Groß Gerungs am Abend des 2. 7. 2005.




Das gleiche Motiv mit modernerer Zugbegegnung am Gleisdreieck - rechts hinter mir ging die Schmalspurbahn früher über die Lainsitz nach České Velenice. Unterdessen traf am 29. 11. 2014 REX 2104 von Wien FJB ins elektrifizierte České Velenice fast auf einen Adventzug aus Weitra mit NÖVOG V 12 (ex-ÖBB 2095.12).




Zum Abschluss noch ein bisschen Dampf: 399.01 unterquert die FJB am 29. 11. 2008, 399.03 rangiert am 9. 9. 2006 in Gmünd NÖ bei Sonnenuntergang - im Hintergrund die Industrie des eigentlichen Ziels der Schmalspurbahn, České Velenice.



Nächstes Mal geht es auf der FJB weiter... :-)
« Letzte Änderung: 14. Juli 2018, 15:48:48 von Roni »

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Re: Mit dem Schnellzug durch die Hecke - 1: Vindobona I (50 B.)
« Antwort #1 am: 22. Juli 2018, 09:46:01 »

Sehr schöne Bilder aus z.T. ungewöhnlichen Perspektiven, vielen Dank.  :D


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