Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
Eritrea 2018 - 6: Streckenende (50 B.)http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3932.0Das Video zur Serie:
https://youtu.be/vBqI3qUHE2g24. 10. 2018Mittwoch Früh in Nefasit: Was ist der Nationalsport Eritreas? Natürlich - Radfahren!
Auf der meist gut asphaltierten Hauptstraße Asmara - Massaua kamen sie so dicht, dass dieses Treffen bei der Bahnhofsausfahrt ungestellt ist.
Für mich eine perfekte Version des Motivs von der Straßenbrücke aus gesehen, mit perfektem Schattenwurf.
Buntes Pflanzen-Potpourri.
Am Sportplatz beginnt der schwere Anstieg - bei konstantem Höhentraining um die 2000 m. Ein Eritreer trug bereits das Bergtrikot der Tour de France 2015.
Der Straßenverkehr ist etwas gelassener als in anderen Ländern, dennoch wird auf sämtliche Hilfen zurückgegriffen.
Der morgendliche Wasserholgang.
Wir tauschten Platz mit anderen aus der Gruppe und wiederholten die Bahnhofsausfahrt mit Blick von oben.
Ein DAF 200-400 (hervorgegangen aus dem Leyland Sherpa) unterwegs in Minibusdiensten auf der Hauptstraße. Der Fernverkehr wird hier meist von modernen Reisebussen bestritten (man benötigt Genehmigungen für Reisen in andere Landesteile, der nächste Checkpoint in die Richtung liegt vor Massaua), bis Arbaroba verkehrt die Stadtbuslinie 29 von Asmara mit chinesischen Fahrzeugen. Neue LKWs - inklusive der häufigen Erzlaster - stammen ebenfalls allesamt aus China.
Wir kehrten zum Bahnhof zurück und bestiegen den Zug. Nach dem tags zuvor verkürzten Programm erwies sich der technische Zustand der 442.54 als stetig schlechter werdend, die Waschluke war undicht. Bernd hatte auf einer früheren Eritrea-Reise schon Erfahrung gesammelt, als bei einer Fotoanfahrt einmal eine Waschluke von der Lok weg flog. Den Personenwagen traute sich die Lokmannschaft nun nicht mehr mitnehmen, aber zumindest mit der Gütergarnitur rollten wir durch die schöne Landschaft bis Tunnel 10.
Die Gleisarbeiterinnen waren gerade hier beschäftigt. Zur Orientierung: der obere Teil des Tunnelportals ist leicht schräg in den Berg gebaut.
Panorama der ersten Anfahrt.
Beim zweiten Mal posierten die Damen für uns.
Die Motive gefielen mir hier um jede Kurve.
Da hinten liegt Nefasit.
Ein Esel hatte es sich zum Sport gemacht, vor dem Zug her zu rennen.
Beim Zurückrollen wurde friedlich gegrast...
... doch kaum pfauchte die Maschine bergwärts, lief der Esel ohne Zwang wieder voran! Siehe Video ab Minute 10:50.
Hier findet sich der tolle Hain aus doppelt so breiten wie hohen Akazien.
Die Vororte Nefasits.
Da hat sich jemand diverser Metallschwellen bedient.
Panorama mit Blick in die Berge.
Wir legten eine Mittagspause in Nefasit ein und nutzten den abgekuppelten Personenwagen als Ruhe- und Speiseraum.
Der blaue Lastwagen lieferte Kohle für die Lok. Mittlerweile war die Entscheidung getroffen worden, die Maschine auszutauschen. Eine Ersatz-442 sollte vor Mittag von Asmara abgefahren sein.
Im Vordergrund wird brav studiert.
Die allgegenwärtigen Elefantensäcke - sie wirken zumindest nachhaltiger als reguläre Plastiksackerln, und das Zeichen mahnt die Nutzer zu verantwortungsvoller Entsorgung.
In der Mittagssonne.
Nach 13 Uhr wurde Pflichtprogramm arrangiert - wir marschierten unter die Moschee, mit gegenseitigem Foto.
Kamele (jaja - Dromedare) und Bahn dürfen in Eritrea nicht fehlen! In der Zwischenzeit hörten wir, dass die andere Lok jetzt in Asmara abfahren sollte.
Die Jungs mit (Schieß-)Prügeln mussten mit auf's Bild - hier hatte ich sie noch für mich alleine. Am Ende wurde eine dritte Anfahrt für die ganze Gruppe mit dem Motiv gemacht, doch ich zeige euch lieber dieses hier, das natürlicher wirkt.
Zweite Anfahrt näher an den Tieren.
Ein christlicher Priester näherte sich aus Richtung Kirche.
Die Zwei waren nicht die Besitzer der Kamele, sie wurden als Statisten engagiert und danach ebenso wie das Trio daneben entlohnt.
Der eigentliche Besitzer - ein fotografisch nicht ganz passend gekleideter Junge in T-Shirt und Shorts - führte die Kamele anschließend wieder weg.
Nach 15 Uhr erfuhren wir, dass die Ersatzlok jetzt aus Asmara wegfährt. Die 442.54 machte sich inzwischen auf den Rückweg, alleine dampfte es sich noch ganz gut bergwärts.
So konnte ich zumindest das Motiv umsetzen.
Um die Ingenieurs-Zukunft Eritreas muss man sich keine Sorgen machen (wenn er im Land bleibt - ich wurde später tatsächlich in einem einsamen Moment nicht ganz ernst gefragt, ob ich jemanden im Koffer mitnehmen könnte).
Falls man sich keinen Fußball leisten kann - daneben am Stand gab es sogar einen im Barça-Design - , nimmt man eben den gefüllten Sack an der Schnur.
Unsere Lebensretterinnen diese Woche - mit diversen Gerstensäften und anderen Flüssigkeiten zum Verkauf im Zug, sowie an manchen Tagen Sandwiches zu Mittag. Als Snack ist Popcorn populär.
Gegen vier - als wir uns entschlossen hatten, dass es sinnlos war auf die Ersatzlok zu warten - genossen wir eine Schale eritreischen Kaffees (mit Ingwer geröstet), bevor die Busse heimwärts bestiegen wurden.
Wir kletterten Richtung Arbaroba - da wurde ein schönes Wildlife-Zuckerl serviert: Mantelpaviane sind nur in der Ecke Afrikas und der arabischen Halbinsel heimisch.
Mehr über die faszinierenden Primaten:
https://de.wikipedia.org/wiki/MantelpavianBevor das imposante Männchen zu nahe kommen konnte, schlossen wir doch lieber die Fenster.
Was ... ... Ob wir am nächsten Tag etwas an der Strecke tun konnten, erfahrt ihr im nächsten Teil! ;0)