Hallo!
Zum vorherigen Teil der Serie:
Mainostalgie 7: Isle of Wight Hovercraft und Dampf (50 B. + 1 V.)https://www.mstsforum.info/index.php?topic=4127.0Das Video zu dem Teil:
https://youtu.be/CYf6k3u3s1E16. 5. 2023Um 14:36 fuhr der Dampfzug der Isle of Wight Steam Railway erneut aus Haven Street Richtung Smallbrook Junction aus.
Bald kehrte er zurück und setzte die Fahrt um 15:15 nach Wootton fort.
Auch ehrgeizige Hobbyfotografinnen waren anzutreffen - eine Dame fragte mich nach dem besten Punkt den Dampfzug zu fotografieren... Sie stellte sich hinter mich zum "Train Story"-Schuppen, eine permanente Ausstellung. Ihr Mann stand vor mir auf dem Gehweg, deswegen sind die Bilder auch etwas linkslastig.
Der Zug näherte sich aus Richtung Wootton - davor der im letzten Teil erwähnte potentiell nette Bahnübergang, welcher sich komplett auf privatem Land befindet.
Die preußischblaue War Department 192 "Waggoner".
Nachdem die Massen ausgestiegen waren, setzte ich mich um 15:40 in ein leeres unreserviertes Abteil.
Damit verabschieden wir uns von der Isle of Wight Steam Railway.
Um vier Uhr fuhr ich eine Station Richtung Shanklin bis Brading weiter, in Smallbrook Junction blieben danach außerhalb der Museumsbahn-Betriebszeiten keine Regelzüge mehr stehen. Zunächst schreckte ich mich, dachte wegen Streiks und Überstundeneinschränkung würde später nichts mehr fahren. Doch bei den anderen Stationen wurden dann doch spätere Abfahrten angezeigt.
Blick in die Landschaft.
Historische Bahnsteigaufbauten in Brading.
Fünf vor Fünf kam ich wieder in Ryde Esplanade an. Die Pierstrecke befand sich wie hier zu sehen noch in Arbeit. Sie nahm nach Kritik, dass es bis in die Sommersaison dauerte, am 10. Juli wieder den Betrieb auf.
Fish & Chips gab es vom "Codfather".
Blick über den Solent bei Ebbe dem Luftkissenboot nach Portsmouth hinterher.
Das ist ein Vorteil der Hovercrafts, sie können sich auch über den Sand fortbewegen. Den Nachteil erlebte ich am eigenen Leib: das Boot drehte mit dem Heck in meine Richtung zeigend im Hafen um - dadurch mutiert es zum Strahler für grauslichen Sand aus dem Hafenbecken. Man kann nur in Deckung gehen... etwas unhygienisch, die ganze Angelegenheit. Glücklicherweise waren die Fish & Chips zu dem Zeitpunkt schon Geschichte.
Ein Shuttlebus brachte mich vom Hoverport zum Bahnhof Portsmouth & Southsea.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1866 mit späteren Anbauten (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/Portsmouth_%26_Southsea_railway_stationDie oberen Durchgangsgleise von 1876 führen weiter zum Hafen Portsmouth.
Ich nutzte wieder die Great Western Verbindung Richtung Bristol: den 18:24 Portsmouth Harbour - Cardiff Central, diesmal bestehend aus Class 165 "Networker Turbo"-Einheiten (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_165Das wohl "britischste" Bahngepäck, das mir jemals untergekommen ist... ;-)
Rechts unten die alten Kopfbahnsteige. Das Bahnsteigsdach oben stammt aus den 1980ern und trägt noch das typische "Network SouthEast"-Rot.
Angekommen in Southampton Central um 19:10.
Die Turbos dieselten weiter in den Abend Richtung Salisbury.
Der 18:45 Cross Country Voyager Bournemouth - theoretisch Manchester Piccadilly... allerdings verkehrte zwischen Didcot und Oxford Schienenersatzverkehr, da das Nuneham-Viadukt erneuert werden musste. Dies würde für mich am nächsten Tag relevant werden.
Meinen Desiro heim um 19:23 konnte die Sonne auch nicht in besserem Licht erscheinen lassen.
Nach Ankunft in Bournemouth blieb er lieber im Schatten, dafür passte es genau mit 444026.
Die alte Hallenkonstruktion kurz vor Sonnenuntergang.
17. 5. 2023Am nächsten Morgen konnte ich es gemütlich angehen lassen, genoss das Frühstück und marschierte um neun Uhr mit Gepäck zum Bahnhof. Ich wollte nicht zu früh fahren, um die Rushhour zu vermeiden. Eine gute Ersatzverbindung statt den Voyagern hatte ich schon gefunden. Ich hatte meinen 4-Tage-England-Consecutive-BritRail-Pass aktiviert, es bestand also freie Wahl. :0)
Die Teile aus Weymouth und Poole wurden zu einem 10-Wagen-Zug vereint, pünktlich um 9:22 ging es Richtung London los.
Kurz vor Ankunft in Basingstoke erlitt ein Passagier ein paar Reihen entfernt einen Schwächeanfall, der Schaffner war gleich bei ihm. Letztendlich schaffte er es auszusteigen, die Rettung kam an den Bahnsteig.
Ich begab mich zum Stumpfgleis 5, wo die GWR-Dieselquerverbindung nach Reading startete.
Mein vorheriger Zug setzte die Fahrt fast pünktlich fort.
Die Baureihe kennen wir schon.
2014 hatte ich den modernen Bahnhof Reading schon einmal besucht, die Elektrifizierung war aber erst 2018 komplettiert worden. Auch neu für mich als HST-Nachfolger sind die Class 800 bi-modalen Hitachi-Triebzüge, von der Great Western Railway innovativ "Intercity Express Train" genannt, auf der East Coast Mainline "Azuma".
Ich hatte mir eine gute Wartezeit mit andauerndem Class 66-Güterverkehr ausgesucht. Einen Kasten etwas niedriger gemacht.
Der aus dem neunteiligen 800304 gebildete 11:03 London Paddington - Plymouth fuhr pünktlich um 11:29 aus (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_800Tele hatte ich zu Hause gelassen, also muss ein Crop her.
165111 kehrte nach Basingstoke zurück.
Passendes Gleis, Spotlight, ein bunter Containerzug mit DB Cargo 66024 in altem EWS-Kleid - besser kann man es in Reading wohl kaum nützen.
Auftritt des Regenbogen-Einhorns (keiner glitzert härter) und eines T-Rex...
Der nächste Brummer donnerte durch die Station.
Rundherum wird die noch-immer-nicht-City Reading heftig ausgebaut.
Hintergrund dazu z.B.: ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=Whqs8v1svyoIch bestieg anschließend eine Class 800 als sehr praktische GWR-Direktverbindung aus London über die Golden Valley Line von Swindon nach Stonehouse, Gloucester und Cheltenham Spa. Der Trip wurde etwas surreal - wie man sieht, ich hatte stete Begleiter.
Begeistert war ich jedenfalls vom Umschalten zwischen Strom und Diesel - davon merkte man praktisch überhaupt nichts. Wir waren leicht verspätet und mussten anschließend wegen eines Cross Country-Zuges, der unplanmäßig Gloucester angefahren hatte, an der Einfahrt warten. Die Umsteigeverbindung war mein Lieblingszug aus Salisbury über Bristol nach Worcester Foregate Street - sonst würde man dort nicht mehr so leicht hingelangen. In Gloucester mussten beide Züge zur Weiterfahrt nach Cheltenham Spa wenden, wo ich eigentlich den Umstieg geplant hatte. Nun kam es jedoch dazu, dass tatsächlich schon beide Züge fast gleichzeitig in Gloucester einfuhren. Ich wollte nichts riskieren und lief durch eine Menschenmenge über die Brücke zum anderen Bahnsteig. Die trippigen Tierchen folgten. Im Bild rechts ist der vorherige Zug am anderen Gleis zu sehen.
In Worcester Shrub Hill haben wir das Netz der West Midlands Railway erreicht - neueste Züge mit alter Infrastruktur, die hatten wir schon auf der Sommerreise 1994 fotografiert:
http://raildata.info/zeug/hiuk11.jpgFür mich ging es weiter bis Worcester Foregate Street.
172008 vor den neogotischen Bauten der Baptistenkirche und St. Mary Magdalene.
Class 172 "Turbostar" werden von der West Midlands Railway in mehreren Varianten betrieben, mit und ohne Durchgang an den Fronten. Diese Unterreihe stammt ursprünglich von der London Overground (auf Englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_172Endstation für GWR 166213 nach seiner langen Reise aus dem Süden.
Beide Richtungen auf beiden Gleisen... irgendetwas ist hier nicht ganz britisch.
Rechts oben in Southampton Central wie es sein sollte - in Worcester Foregate Street dürfte dagegen ein regelrechter Richtungsstreit stattgefunden haben...
Ein 172/2 inklusive Durchgang brachte mich zur Destination und wusch sich.
Auch wenn die schöne Natur täuschen mag - wir sind hier in Kidderminster, der prunkvolle Endbahnhof der Severn Valley Railway liegt gleich daneben. :0)