Autor Thema: Bildbearbeitungstutorial  (Gelesen 3899 mal)

Roni

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Bildbearbeitungstutorial
« am: 26. September 2006, 15:14:24 »
Hallo!

Weil ich immer wieder danach gefragt werde, hier ein Tutorial zur Nachbearbeitung digitaler Bilder.

Geschrieben ist das Tutorial für Photoshop CS, es sollte aber auch mit allen anderen großen Bildbearbeitungsprogrammen ähnlich funktionieren.

Ausgegangen wird vom Originalbild, wie es aus der Kamera kommt.

Ebenfalls zu Berücksichtigen: Dies sind nur Richtwerte, jedes Bild sollte man individuell fein einstellen, manche brauchen vielleicht ganz andere Werte.



1)
Zunächst: einmal Scharfzeichnen (Filter -> Scharfzeichnungsfilter -> Scharfzeichnen).
Dies kann man auch als Stapelverarbeitung für eine ganze Bilderserie automatisieren, da es hier keine Einstellungsmöglichkeiten gibt. Es ist aber auf jeden Fall ratsam, ein Backup mit den komplett uneditierten Bildern woanders abzuspeichern.



Nun kommen wir zur eigentlichen "Entwicklung", in Analogzeiten tat dies für uns das Labor. Dass man nun bei der Digicam nichts mehr tun muss, und die rohen Bilder einfach perfekt sind, stimmt auch nicht - daher:



2 a)
In Photoshop CS kann man das neue "Tiefen/Lichter" (Bild -> Anpassen -> Tiefen/Lichter) anwenden. Allerdings ist dies, wie alle Einstellungen, mit Vorsicht zu genießen.
Meist gehe ich bis maximal 20% bei Tiefen (erhellt dunkle Stellen) und bis max. 10% (wenn überhaupt) bei Lichtern (verdunkelt helle Stellen). Noch schonender ist es, wenn man es leicht mehrmals hintereinander anwendet (also z.B. zwei Mal 10%).
Oft wird man bei dem Tool Schleier entdecken, wo sich dunkle und helle Partien treffen. Dem kann man durch das Erhöhen der Radien entgegenwirken, allerdings ebenfalls sehr behutsam.




2 b)
Alternative: Ein "natürlicheres" Tool ist die Tonwertkorrektur (Bild -> Anpassen -> Tonwertkorrektur), welche auch in älteren Photoshop-Versionen integriert ist. Hier bewegen wir den mittleren Schieber am Histogramm etwas nach links, ebenso den weißen Schieber an der unteren Skala.



Wir werden bei beiden Methoden bemerken, dass das Bild etwas ausgewaschen aussieht. Das ist nicht schlecht, sondern stellt den Grundstein für die weiteren Bearbeitungsschritte dar:



3)
Erst wird der Kontrast um ca. 10% angehoben (aufpassen, dass keine Überbelichtung entsteht), sowie eventuell die Gesamthelligkeit etwas herabgesetzt (Bild -> Anpassen -> Helligkeit/Kontrast).




4)
Dann kümmern wir uns um sattere Farben mittels ca. 10% mehr Sättigung (optional) (Bild -> Anpassen -> Farbton/Sättigung).




Jetzt ist die eigentliche Bildbearbeitung abgeschlossen, das große, bearbeitete Bild kann nun archiviert werden.
Nächster Schritt: Verkleinerung für das Web.



5)
Das Bild wird per "Bildgröße" verkleinert (Bild -> Bildgröße):




6)
Als nächstes wenden wir den Filter "Unscharf maskieren..." an (Filter -> Scharfzeichnungsfilter -> Unscharf maskieren...). Dieser zeichnet nicht die ganze Fläche scharf, sondern nur einige Stellen. Dadurch werden sowohl Körnungen der Flächen als auch ungeliebte Zacken an geraden Linien verhindert. Die Stärke sollte nicht zu hoch sein, etwa 25 %.
Dieser und der Bildgrößen-Schritt können evtl. auch automatisiert werden.




7)
Nun können noch einzelne Stellen mit mehr Details manuell nachgeschärft werden, ich verwende hierzu das Scharfzeichner-Werkzeug. Jeweils ein Klick pro Stelle reicht!





8 )
Das Bild kann noch gerahmt werden:
Eine Möglichkeit in Photoshop besteht darin, alles zu selektieren (Auswahl -> Alles auswählen) und daraufhin die Kontur zu füllen, natürlich gehen hier ein paar Pixel vom Bild verloren (Bearbeiten -> Kontur füllen...).


Eine andere Möglichkeit ist es, die Arbeitsfläche zu vergrößern (Bild -> Arbeitsfläche).





Gespeichert wird das Bild am besten als JPEG mit hoher Qualität ( 8 ) oder höher. Und voilà!
« Letzte Änderung: 08. Juli 2008, 10:29:36 von Roni »