Mittelmeerschienenkreuzfahrt 2008Mit dem Regionalzug von Milano Centrale nach Barcelona SantsTeil 8:
Perpignan, Ligne de Cerdagne ("le petit train jaune"/"le canari"), die spanische Grenzstation Port Bou und Barcelona im Untergrund, 21. - 23. 8. 2008
Das Video zu dem Teil:
http://youtube.com/watch?v=oYNd0g-mwdYHallo!
Kurz vor 23:00 am 21. 8. in Perpignan angekommen, erwartete uns... ein Zug dorthin, wo wir gestartet waren!
Ja, es ist ein Talgo, EN (11)273 "Pau Casals" von Barcelona nach Milano und Zürich
Eine Gemeinschaftsproduktion präsentiert von:
Nach einer kurzen Nacht, die wir an einem Platz in der Stadt verbrachten, da der Bahnhof leider geschlossen wurde, ging es mit dem ersten Zug um 6:34 nach Villefranche-Vernet-les-Bains.
Dies ist der Endbahnhof des "kleinen gelben Zuges" nach Latour-de-Carol, der berühmten Meterspurbahn in die Pyrenäen. Hinauf ging es mit GTW, von welchen allerdings nur ein Zug im Umlauf gebildet wird. Da wir nicht so viel Zeit hatten und auch ein paar Züge fotografieren wollten, wählten wir spontan Thuès-les-Bains zum Aussteigen. Dorthin fuhr man ein Stück, aber es liegt noch vor Streckenhälfte. Leider kann man bei kleinen Stationen nicht spontan aussteigen, denn der Fahrer hält nur dort, wo er vorher informiert wurde, oder jemand wartet. Die Schaffnerin teilt auch gleich vor dem Einsteigen strikt die Leute ein und notiert sich sämtliche Destinationen.
Unsere Wahl war gut, am Ziel sah man schön den Streckenverlauf der Bahn, die sich am Tal entlang bergwärts windet. Hier der erste talfahrende Zug des Tages *2, während sich unten die Autoschlange bewegt.
Der Zug bestand wie alle weiteren aus schönen, aus dem Jahr 1910 stammenden, aber öfters umgebauten Triebwagen.
Es stiegen ein paar Leute aus, aber die waren offensichtlich zu weit gefahren und wollten wieder eine Station bergauf.
25 Minuten darauf folgte der nächste bergfahrende Zug, im Hintergrund der typische Wasserspeicher (?) eines ehemaligen Wärterhäuschens
Nun fuhren wir mit diesem Zug wieder zurück, für die Fahrt siehe das Video
In Olette-Canaveilles-les-Bains kreuzen sich meistens die Züge
Wie man sieht ist hier keine Eile angebracht, im Hintergrund plauscht noch unser Triebwagenpersonal mit dem des Gegenzuges
Dennoch erreichten wir noch unseren Regionalzug nach Perpignan
Hin und zurück hatte uns Z 7504 gebracht
Weiter ging es mit dem TER um 13:40 gezogen von BB 9313
Und wir sind im letzten Land der Reise angelangt: Spanien!
Die Normalspurgleise des Bahnhofs von Portbou
Sie da, Verschieber, hier wird nicht geparkt! ;-D
Impressionen aus der schönen Bahnhofshalle von Portbou
Unter Tags steht hier der Nachtzug "Costa Brava" Portbou - Madrid abgestellt
Von wann wohl das Zuglaufschild stammt?
Eine RENFE 252 und eine 269, die mich irgendwie immer stark an Indien erinnert... ;-)
Tor auf für die SNCF
Der TER wird ins französische Cerbère auf der anderen Seite des Berges zurückgeschoben, SNCF-Züge kommen in Portbou an, fahren aber von Cerbère ab, bei den RENFE-Regionalzügen ist es genau umgekehrt.
Hier sieht man deutlich die Umspurungshalle für Talgos und das Breitspurgleis (1668 mm), das quer über das Normalspurgleis führt.
Fensterpflege für den örtlichen Triebwagen, es sollte aber nicht der sein, der uns weiter nach Barcelona bringt. Glücklicherweise fahren hier mehr Züge als im HAFAS eingetragen, und so hatten wir bereits um 16:00 einen Regionalzug anstatt bis zum Abend warten zu müssen.
Nun ging ich Karten kaufen, es war zwar nur ein Schalter offen und eine ziemliche Schlange davor, diese wurde aber schnell und professionell abgefertigt, und die 2 1/2 Stunden Fahrt kosteten weniger als 10 Euro...
Als ich zurückkam, zeigte sich das Wetter zum ersten Mal etwas unfreundlicher, es tröpfelte ein bisschen. Auch das Licht im Tunnel erwies sich leider nicht als Güterzug, sondern nur als einzelne 269.
Das neue RENFE-Logo
Dieses stammt wohl noch aus Francos Zeiten...
Eine kleine RENFE-Parade inklusive 250-015
Inzwischen hatte sich die angekommene 269-226 vor einen Güterzug gespannt, dieser fuhr aber erst nach uns ab.
Nun kam unsere Nahverkehrsgarnitur bestehend aus den allgegenwärtigen 440R von Barcelona, leider wirklich Nahverkehr, denn die Sitze waren die extrem harten für den Nahverkehr vorgesehenen, und nicht die Variante für mittlere Distanzen.
Immerhin eine Doppelgarnitur
Die war auch nötig, denn am Bahnsteig warteten schon Menschenmassen, während der Zug zunächst noch nach Cerbère fuhr. Wir waren aber so schlau ganz vorne einzusteigen, wo seltsamerweise nicht so viele Menschen hinfanden, und wir sogar Platz zum Ausstrecken hatten. Der Schaffner ging zwar anfangs durch den Zug um Gepäck aus dem Weg zu Räumen, die Karten wurden später aber nicht kontrolliert.
Vor sieben endlich am Ziel der Reise angelangt! Und was uns im übermüdeten Zustand noch besser gefiel: unser Vierstern-Hotel direkt über der Station, unser Zimmer war eines der Fenster ganz rechts am Rand.
Vom Zimmer aus lauschten wir noch einer Parade, die ganz sicher für uns abgehalten wurde, anschließend hielt ein Politiker eine Rede und es wurden sogar Salut-Böller abgefeuert! ;-D
Barcelona Sants ist eine Untergrundstation, die aber durch Neudesign gar nicht unfreundlich wirkt. Das merkt man auch beim Fotografieren, denn der passende Weißabgleich ist hier "Sonnenschein", anders als sonst bei Kunstlicht.
Auf einem der Fernverkehrsbahnsteige, zu denen man nur mit Sicherheitskontrolle kommt, steht ein Velaro als AVE nach Madrid.
Impressionen aus dem Bahnhof Sants
In Passeig de Gràcia eine Station weiter begegnete mir dieser Civia, die die Linie 10 Flughafen - Estació de França bedienen (wichtig das ç, auf manchen automatischen Displays sieht man das leider nicht... ;-))
Am Abend in Sants kurz vor der Abfahrt des Nachtzuges Estrella 923 "Galicia" nach A Coruña und Vigo
Bei der Gelegenheit kamen endlich auch einmal Polizisten auf einem Bahnsteig weiter drüben und meinten wir sollten aufhören zu fotografieren. Als ich ihnen zurief, dass man seit April keine Erlaubniskarte mehr braucht, und sie herwinkte, zogen sie jedoch wieder ab. Weil: a) mein Spanisch so perfekt ist (zwei Jahre Wahlpflichtfach in der Schule und ein EU-Projekt in Bilbao), und sie mich verstanden hatten und sich dachten "verdammt, der ist informiert!", oder b) es zu mühsam war herzukommen - kann sich jeder selber denken... ;-D
Letztendlich war ich nur enttäuscht über die lahme Performance, jetzt hatte ich den Wisch von ADIF aus dem Internet umsonst ausgedruckt.
http://www.adif.es/comunicacion/fotoaficionados.htmlDie Bahnsteignummern fand ich besonders faszinierend...
Man richtet es sich bequem in den Schlafabteilen ein
Den Doppelstockzügen der Reihe 450 werden wir noch öfter begegnen
Um 20 Uhr verabschiedet sich der Nachtzug - und auch ich mich bis zum nächsten Teil, dann geht es an den Strand. Der Handywetterdienst hat Regen angesagt, wie es wohl werden wird? ;-)