Autor Thema: Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)  (Gelesen 6113 mal)

Roni

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Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)
« am: 11. Februar 2013, 21:44:06 »
Hallo!


Wie schon berichtet unternahm ich ein paar Touren in den Süden Europas diesen Sommer, den ausführlichen Bericht mit Video gibt es hier:

Sommerurlaubs-Dieseltouren Juli-August 2012
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3300.0




Anfang Juli ging es das erste Mal nach Kroatien, auf meinem Hausbahnsteig in Zagreb herrschte viel GM-Betrieb, vor allem, da auch einige ICNs nach Split durch Lok und Wagen ersetzt wurden.




Der heutzutage nicht mehr verkehrende "Zagreb" ermöglichte einen Nachmittag zur freien Verfügung, dieser wurde meist auf der Strecke Richtung Varazdin verbracht.




Ab Zapresic ging es am Abend zurück zum Nachtzug Richtung Split.




Am Morgen kreuzen angekommene Pendler die Gleise der EuroCities nach Wien und Frankfurt.




Ein ziemlich verspäteter Schnellzug aus Sarajevo beim Verschub.




Mit einem frühen GM-Start in Perkovic begann bis jetzt immer ein guter Tag an der Strecke nach Split. Mometan schaut es Sichtungsberichten nach allerdings eher düster aus. Seit der strikten Aufteilung von 2062 auf Güterverkehr und 2044 auf Personenverkehr dürfte nur noch sehr wenig laufen. Andauernd streiken 2044er auf der bergigen Strecke, und der Personenverkehr zieht es vor, die Ausfälle durch Schienenersatzverkehr zu kompensieren statt 2062er auszuleihen.




Auch der "Adria" wird heuer wieder verkehren, hier in Kastel Stari.




Das Novum im Sommer 2012 war der RZD-Kurswagen nach Moskau.




Im August schaute ich ein zweites Mal nach Split, danach gab es ebenfalls eine Neuerung für mich: erstmals nutzte ich den sehr gemütlichen Flughafen. Hin gelangt man bequem mit den Stadtbussen Split - Trogir, es gilt der Verbundtarif. Zufällig kann man vom Wartesaal auch die Strecke am Berghang überblicken, ich konnte mir das Bild mit ICN und startendem Flugzeug nicht verkneifen.




Easyjet brachte mich am 9. August 2012 nach Mailand, wo ich ein Hotel gleich in Bahnhofsnähe bezog.




Am nächsten Morgen sollte es allerdings vom Bahnhof Porta Garibaldi losgehen, ich stattete ihm schon am Abend einen Besuch ab.

Das Resultat ist eine kleine Serie, die ich "Garibaldis Erbe" getauft habe:














Am nächsten Morgen würde mich dieser TGV nach Frankreich bringen.




Objekt der Begierde war natürlich der neue NTV "Italo".














Die Zugbegleiterinnen an den Türen erinnern mich ein bisschen an China...









Einer der noch zahlreich verkehrenden Peter Witt Straßenbahnwagen, gesehen auf dem Weg ins Hotel.




Die Bänke von Porta Garibaldi wurden über Nacht von Obdachlosen bezogen, den Kontrast dazu boten die Klassenbezeichnungen des "Italo" - "Smart", "Club", "Prima" gibt es auch noch...




Auf der Etappe von Mailand nach Briancon am 10. 8. 2012 machte ich einen kurzen Zwischenstopp in Clelles-Mens zwischen zwei südfahrenden Zügen. In der Zeit kam ein im Bahnhof wendender Zug aus Grenoble, hier auf einem Viadukt, welches in einen Tunnel mündet, der wiederum in der Station endet. Über der Szene thront der prominente Mont Aiguille. Der Standpunkt liegt in einem Steinbruch, bei dem ich mir nicht sicher war ob gearbeitet wurde, daher hielt ich mich nur so kurz es ging dort auf.




Auf Frankreichs Nebenstrecken trifft sich heutzutage oft modern und antik, in Clelles-Mens noch dazu mit herrlicher Kulisse. Dass es hier gemütlicher zugeht, zeigt auch die Tatsache dass im Verschlag mit den Signalstellhebeln auch ein Griller untergebracht war.




Nach dem Zwischenhalt brachte mich mein nächster Zug direkt nach Briancon, vorbei am Form-Ausfahrtssignal unter der Steinkaskade des Mont Aiguille.




Nach TGV-Fahrt von Milan nach Chambéry, Schienenersatzverkehr-Fahrt nach Grenoble, sowie weiteren Stunden in teils sehr vollen Dieseltriebwagen, erreichte ich vor der Abfahrt des Nachtzuges nach Paris Austerlitz den Kopfbahnhof Briancon. An dem Tag kam auch ein bisschen Stress dazu, denn einer der wirklich desaströs konstruierten SNCF-Fahrkartenautomaten hatte mir ohne irgendeine Warnung den Chip der Kreditkarte gesperrt. So setzte sich die negative Erfahrung mit Fahrkartenkauf bei den SNCF nahtlos in dem Urlaub fort. Hilfreich war nur der Kundenservice nach der Reise, der mir sofort die Beträge für die vorbestellten aber nicht abholbaren E-Tickets zurücküberwies.

Nun aber zu den positiven Seiten: Am Endbahnhof in den Alpen konnte man meinen, man wäre noch in 80ern. Es standen Gepäckwagerl herum, das Ambiente passte, die Loks auch. Die Berggipfel über den Dächern des Ortes waren noch vom letzten Sonnenlicht angestrahlt. Um 20:30 fuhr der Zug aus.




Frühmorgens am 11. 8. 2012 ging es von Briancon wieder ein Stück zurück, dem Nachtzug entgegen. Die glitzernden Lichter und Reflexionen im Triebwagen luden zu Impressionen ein.




Angekommen in Embrun, am oberen Ende des langen Stausees von Serre-Poncon.




Hier war die einzige Chance Anfang August den Nachtzug Paris - Briancon halbwegs im Licht einzufangen - was trotz einer halben Stunde Verspätung nicht ganz gelang, aber ich habe ein bisschen nachgeholfen...
An diesem Samstag führte der Zug auch Autotransportwagen mit.




In dem mittelalterlichen Städtchen Sisteron, das leider auch ein einziges Getümmel mit Verkehrsstau ist, verlassen wir nun ein bisschen die Normalspur.




Keine Montage, sondern Realität: im Bahnhof von Digne-les-Bains finden sich tatsächlich eine Chemins de Fer de Provence-Toilette und eine SNCF-Toilette nebeneinander... Wobei der Bahnhof seit 1989 nicht mehr von Zügen der SNCF bedient wird, die Verbindung zur nächsten Staatsbahnstrecke wurde von regionalen Busunternehmen übernommen.
Als umsteigender Fahrgast wählte ich CP. ;-)




Verschlafener und nun außer Betrieb stehender Hausbahnsteig des provenzalischen Bahnhofs, heutzutage nur noch Ausgangspunkt der Chemins de Fer de Provence Meterspurbahn.




Im Dörfchen Le Fugeret bezog ich meine Herberge, welche in einem urigen alten Wirtshaus gelegen war, und machte anschließend einen Abendspaziergang zur lokalen Attraktion: In zwei Schleifen windet sich die Schmalspurbahn den Berg hinunter, ist also auf drei Ebenen - auf der untersten liegt der Bahnhof - zu sehen. Ein einzelner Triebwagen kam als letzter Zug des Tages von Digne des Weges.




Auf dem Heimweg erlegte ich noch den letzten Zug in die Gegenrichtung Nizza - Digne, hier ein neuer AMP 800 Triebwagen mit schönem Kontrast daneben.




Am Sonntagmorgen, 12. 8. 2012, konnte ich ein bisschen ausschlafen, kam doch der erste Zug erst um 8:23 vorbei. Es war wieder einmal der einzelne Triebwagen auf Fahrt nach Digne, den ich mit der Kirche und Friedhof als Motiv erwischte.




Nun hieß es weiterfahren, es holte mich ein zweiteilig Richtung Nizza verkehrendes älteres Gespann von der ziemlich verwachsenen Station ab, oben am Tunnel in der 3. Ebene sieht man den selben Zug noch ein Mal.




Elefanten, so nennen sich diese Konstrukte über die Bahn (der "Rüssel" ist rechts hinter der getönten Scheibe zu entdecken), welche hier mit unschmalspurhaften 80 km/h passiert werden. Im älteren Triebwagenmodell, das aber ebenfalls voll klimatisiert ist, auf dem Weg nach Puget-Théniers. Der Fahrersitz befindet sich mitten im Fahrgastraum.




Angekommen am urigen Bahnhof (wie fast alle) von Puget-Théniers, hier sollte mich einer der Hauptgründe meiner Reise erwarten...




Es rollt eine kleine Schmalspurdampflok auf uns zu...




Klein? Mitnichten!
Es handelte sich um die ex-portugiesische (1'B)'Cn4vt Monstermallet (für Meterspurverhältnisse) E 211 (Henschel #19874 / Baujahr 1923), welche 1986 nach Frankreich gelangt war und nach längerer Absenz vor kurzem wieder betriebsfähig aufgearbeitet wurde. CP konnte für die Chemins de Fer de Provence ja gleichbleiben.









Und Abfahrt der großen Henschel-Mallet E 211 zur ersten von zwei kurzen Pendelfahrten nach Villars-sur-Var. Die Sonderzüge waren dennoch randvoll, aus Nizza war kurz zuvor ein sehr gut besetzter Doppel-AMP 800 angekommen.




Nach einer kleinen Jausenrast kam der Zug wieder durch das Tal des Var bergauf zurück.




Panoramablick auf das nette Gebirgsörtchen im Tal des Var, welcher zwischen Nizza und Cannes in das Meer mündet. Fast möchte man meinen die Zeit wäre stehen geblieben, wenn die neue Brücke nicht wäre, die sich aber auch nicht schlecht ins Gesamtbild einfügt.




Und ein letztes Bild der Vorbeifahrt als Nachschuss den Var flußaufwärts.




Nach Ankunft am Bahnhof verzog sich die E 211 bald in den Schuppen für die Pause zwischen zwei Fahrten.




Mittagsruhe für die Nostalgiegarnitur.




Nicht dass man glaubt, man wäre dort in den Zügen allein - es kommt immer auf die Richtung und Tageszeit an. Die Frühzüge ab Nizza und späteren zurück in die Stadt werden sehr gut genutzt. Ich fuhr nur ein kleines Stück weiter zum anderen Endbahnhof des Sonderzugs, Villars-sur-Var.




Im Bahnhof von Villars angekommen, entdeckte ich einen kleinen Weg hinunter zum Fluss, dort musste man durch eine Seitenarm mit doch recht starker Strömung waten, daher nahm ich nur die Fototasche über Kopf auf diese Insel mit. Das Triebwagenpärchen aus der Früh kehrte aus Nizza zurück, ebenso kamen gerade einige Kanuten den Fluss hinab.




Ich hatte auch einen Punkt oben an der Strassen-Stützmauer gefunden, doch der war mir mit etwa 20 cm neben der engen Fahrbahn zwischen zwei Mauern doch ein bisschen riskant. Daher nahm ich mit dem Blick durch diesen Garten in das Tal vorlieb. Der Zug kam zu früh und so leise, dass ich in gerade noch erwischte.




Hier wird wenigstens die richtige Front geboten...



Mit der anschließenden Verschubsorgie setzen wir in Teil 2 fort...

messermoser

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Re: Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)
« Antwort #1 am: 12. Februar 2013, 02:57:32 »
Wieder Geniale Eisenbahnfotografie. Danke.

Allerdings kann ma der Schienenferrari gestohen bleiben. Es geht nix ueber einen schoene 1042.500.  :P
Schoenen Gruss aus Bali
Peterle


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Re: Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)
« Antwort #2 am: 12. Februar 2013, 10:12:52 »
Sehr schöne Reportage, in gewohnter "Roni Qualität".  :D

lG

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HERMA

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Re: Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)
« Antwort #3 am: 12. Februar 2013, 10:42:47 »
Hallo !
Ich bewundere, wie Du immer wieder so herrliche Gegenden ausfindig machst.
Auch Deine Standortfindung ist genial aber sicher sehr anstrengend.

Gruss HERMA

Roni

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Re: Provence-Alpes-Côte d'Azur 2012 1/2 (50 B.)
« Antwort #4 am: 19. Februar 2013, 12:18:54 »
Hallo!

Danke euch!  :)