Autor Thema: Eritrea 2018 - 2: Dämmerungen (50 B.)  (Gelesen 7276 mal)

Roni

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Eritrea 2018 - 2: Dämmerungen (50 B.)
« am: 08. November 2018, 15:57:23 »
Hallo!



Zum vorherigen Teil der Serie:
Per Doppelstock zur Doppellok - 1 (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3924.0


Das Video zur Serie:
https://youtu.be/vBqI3qUHE2g




21. 10. 2018

Wir beginnen mit einer Weitwinkelansicht des 4-Bogen-Viadukts, am Ende dieses Berichts werden wir wieder hierher zurückkehren.




Blick in die Landschaft, die im letzten Jahrhundert gravierenden Veränderungen unterzogen wurde. Die vielerorts sichtbaren Terrassen sind Reste von Plantagen aus der Kolonialzeit, heutzutage wird in den Bergen fast nichts angebaut. Ein Großteil der Bäume wurde hingegen während des Krieges in den 1970ern und 80ern abgeholzt, deswegen ist nun deren Fällen auch strikt verboten.




Unter Beobachtung der omnipräsenten Kinderschar bestiegen wir den geschlossenen Güterwagen. Auf einigen Bänken und einem Einstiegspodest saß man hier, nur von recht dubiosen Bodendielen getragen.




Nächster Stop: die schon bei der Herfahrt gesichtete Hochzeitsgesellschaft.




Das Motiv hier: diese Hangbrücke.




Braut-Bahnfotografie.




Der Zug musste an der Straßenbrücke beim Devil's Gate kurz Wasser holen. Dann wurde ein Esel per doppelter Manneskraft aus dem Weg geschoben.




Im Spotlight dank Eselsverspätung.




Es ging bergwärts zum nächsten Platzerl mit Aussicht.









...




Noch eine Anfahrt an einer der wenigen bewaldeten Stellen der Bergstrecke.









Sowohl Berg- als auch gewaltige Wolkenkulisse mussten mit ins Bild, daher ist dies ein gigantomanisches 3x2 Panorama.




Die 440 überwand den Scheitelpunkt. Um 17:20 waren wir an der Kreuzung bei Kilometer 115 oberhalb Asmaras, welche gleichzeitig als Basis für die Sonnenuntergangsanfahrten diente. Man beachte den "FS"-Schriftzug.














Nun hieß es auf den Sonnenuntergang gegen sechs Uhr zu warten, es war schon recht windig und frisch.




Kuhles Treffen, ein wenig Stimmung kündigte sich an.




Wir probten schon ein paar Mal. In der Ferne ging ein Schauer nieder, doch wir blieben die gesamte Reise von Regentropfen verschont. Ab Dienstag war das Wetter insgesamt besser angesagt.









Mitzieher - bei der Hochgeschwindigkeitsbahn mit eher langer Belichtungszeit.




Um 17:55 war es endlich so weit, die Sonne beleuchtete die Wolkendecke von unten.














Sieben Minuten und einige Express-Anfahrten später war das Spektakel vorbei.





In der Dunkelheit bestiegen wir die Busse an der Station Asmara und fuhren zum Savanna International Hotel. Ich hatte ja noch kein Zimmer - da mein angedachter Zimmergenosse nicht erschienen war, spendierte mir Bernd dankenswerterweise ein Einzelzimmer. Danach ging es noch zum Abendessen, wo uns im Speisesaal meistens ein internationales Buffet serviert wurde.



22. 10. 2018

Schlafen legen musste man sich bald, denn am nächsten Morgen war um 5:30 Abfahrt. Die selbe Lok mit selbem Zug stand schon am Bahnsteig bereit.




Kurz vor sechs setzten wir uns bergwärts in Bewegung.




Bei der Kreuzung von letztem Abend wurde umgesetzt. Doch was war das? Hatte die Lokmannschaft den Schalter für eine bisher verborgene Schlussleuchte gefunden?




Nein!









Das Umsetzen ging recht fix, doch man hatte am Abend die Planen über die Flachwagen wieder entfernt - das dauert nun natürlich, diese wieder aufzuziehen.




Blick in die Landschaft - auf der anderen Seite erhob sich schon der Sonnenball, und wir warteten noch immer.




Über dem Scheitelpunkt liegt gleich der Sonnenaufgangsspot. Schnell den Hügel herauf, die Sonne schien genau durch die Wolkenschichten!




Die erste Anfahrt, und die Sonne war schon hinter die obere Schicht gestiegen.




Auf der steilen, vom Morgentau glitschigen Steigung kam die aus allen möglichen und unmöglichen Löchern dampfende Maschine nicht weit. Hier im Bild das aufgebende Pfeifen als Signal für die Bremser. Am Ende der Woche hatten wir dann dazugelernt und sandeten vorsorglich immer die Schienen eigenhändig, von den Bahnmitarbeitern kam niemand auf die Idee.




Bahn zwischen den Wolken.









Vom Gegenhang.














Bis jetzt war noch keine komplette Durchfahrt gelungen, der Zugchef persönlich feuerte vom Streckenrand an.




Doch auch diesmal klappte es nicht.




Eine kurze Besprechung.




Juhuuuuu, geschafft!
Hier kann man die Versuche auf Video sehen:
https://youtu.be/vBqI3qUHE2g?t=2054

Da es zeitlich nicht so ganz geklappt hatte, würden wir es mit dem Sonnenaufgang am letzten Tag der Fotowoche noch einmal probieren.




Wir rollten hinunter zum 4-Bogen-Viadukt. Elektrische Leitungen wurden hier zu den Weilern am Berghang um das Jahr 2012 errichtet, doch Wasserversorgung ist nicht vorhanden. Deshalb sind oft Eselkarawanen mit den universal einsetzbaren gelben Kanistern zu sehen. Natürlich wäre das eigentlich ein prädestiniertes Planeinsatzgebiet für die Bahn, die Hauptstraße verläuft zig Meter höher.




Eseltreck-Kreuzung.




Was beginnt mit "K", und man kann es über die Schulter tragen?




Blick ins Land, Wettervorhersagen unbestimmt. Am Nachmittag würden wir erstmals hinter Arbaroba bergab rollen.




Eine erste Anfahrt auf der Brücke, ein paar Fotokollegen im Vordergrund habe ich durch Esel ersetzt... ;-)



Nächstes Mal gibt es mehr Brücken-Eselsbilder, nach der Morgensession werfen wir einen Blick ins Depot von Asmara.