Autor Thema: ScanRail Tour 2004 - 13: Oslo - Bergenbahn (50 B.)  (Gelesen 5774 mal)

Roni

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ScanRail Tour 2004 - 13: Oslo - Bergenbahn (50 B.)
« am: 07. November 2014, 12:20:34 »
Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
ScanRail Tour 2004 - 12: Raumabahn (50 B.)
http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3660.0


ScanRail-Karte mit dem bisherigen und aktuellen Reiseverlauf:
http://raildata.info/sca04/sca0413k.jpg



18. 7. 2004

Den regnerischsten Tag der Reise starteten wir mit der Osloer T-bane. Straßenbahn und Vorortlinien wurden ab 1966 zu einem U-Bahnnetz umgebaut, die Baureihe T-1000 - hier im Bild - wurde als Erste spezifisch dafür geliefert. Die letzten Züge der Serie sind im Jahr 2009 ausrangiert worden, heutzutage verkehrt in ganz Oslo nur noch die neue Baureihe MX-3000 ähnlich den Wiener V-Wagen.
Mehr über die T-bane: http://de.wikipedia.org/wiki/Oslo_T-bane




Auf den Sitzen ist das Logo des damaligen Betreibers AS Oslo Sporveier zu sehen, 2006 wurde das Unternehmen aufgeteilt.
Mehr darüber (auf Englisch): http://en.wikipedia.org/wiki/Oslo_Sporveier




Ein Regentag schreit natürlich nach Munch-Museum. ;-)
Unser Besuch fand noch bei entsprechend laschen Sicherheitsvorkehrungen einen Monat vor dem aufsehenerregenden Diebstahl statt.




Als nächstes folgte ein Besuch im Vikingskipshuset, hier das aus dem 9. Jhdt. stammende Oseberg-Schiff.




Es handelt sich um Schiffsgräber, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt worden waren.
Hier findet man mehr Informationen mit weiterführenden Links zu den einzelnen Schiffen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vikingskipshuset









Auch die reichhaltigen Grabbeigaben wurden ausgestellt.




Ein weiteres Highlight ist der Vigeland-Skulpturenpark mit den eindrucksvollen Werken des bekanntesten norwegischen Bildhauers.









Eine Straßenbahn der damals noch brandneuen Baureihe SL-95 (gebaut 1999 - 2004).




Linie 12 vor dem berühmten Rathaus von Oslo, hier wird der Friedensnobelpreis verliehen.









Mir reichte es mit dem Regen, ich nahm die "Trikkelinje" 12 (von "Elektrikken") bis zum Hauptbahnhof und Hotel. Dies war jedoch nur der erste Oslo-Besuch der Rundreise, in wenigen Tagen würden wir für eine Sightseeing-Tour bei besserem Wetter wiederkehren.
Das Innere eines Wagens der Reihe SL-95.




Wenn das Hotel sogar einen Fernseher an der Badewanne bietet, kann man natürlich gut bei der Tour de France mit Lance entspannen.





19. 7. 2004

Am nächsten Morgen fanden wir uns vor 8 Uhr in Oslo S ein.




Aufgrund von Bauarbeiten im Raum Oslo fuhren wir mit dem Zug 61 nach Bergen nicht auf der regulären Route über Drammen, sondern auf der ursprünglichen Strecke der Züge der Bergenbahn, nämlich der Gjovikbahn über Grua - hier im Bild - bis Roa und von dort weiter auf der Jevnakerbahn nach Honefoss. Diese Route wird regulär hauptsächlich vom Güterverkehr genutzt.




Da die Strecke kürzer als die planmäßige ist, wurde im keilförmigen Bahnhof Honefoss eine längere Pause eingelegt.




Unser Lokförer der El 18 2257 konnte uns unterdessen auch vom berühmten Elchgewehr erzählen, das auf allen Loks in Norwegen zum Erlegen verletzter Wildtiere mitgeführt wird.




Rechts die Strecke aus Drammen, links jene aus Roa.




Entspannung in der Fernzugspause.




Wir mussten den Anschluss aus Drammen abwarten und fuhren erst mit einer Viertelstunde Verspätung ab. Der regionale Bm 72 119 - damals sehr neu bei AnsaldoBreda beschafft - als Zug nach Bergen beschriftet ist wohl auch nicht so alltäglich. Natürlich stiegen aber alle in unsere Garnitur um, und seine Fahrt endete in Honefoss.




Der Regentag in Oslo hatte sich ausgezahlt, nun wurden wir mit ein paar Tagen Schönwetter in Südnorwegen belohnt. Die Bergenbahn folgt zunächst dem sehr langgestreckten Kroderen See. Ich nahm die Bilder alle mit der Kompaktkamera auf, was trotz Vollglas gar nicht so schlecht funktionierte.
Mehr zum Streckenverlauf: http://de.wikipedia.org/wiki/Bergensbanen




Weiter ging es durch das Hallingdal.




Ab Geilo fährt man durch eine Hochgebirgslandschaft, es wird die Hardangervidda durchquert, die größte Hochebene Europas.












































Über das Finsevatnet sind die Gletscher des 1863 m hohen Hardangerjokullen zu sehen.




Bald darauf ist Finse, der mit 1222,2 m Seehöhe höchstgelegene Bahnhof Nordeuropas, erreicht.




1993 wurde hier der 10,3 km lange Finsetunnel eröffnet, in dem der Scheitelpunkt der Strecke bei 1237 m liegt. An der alten Trasse lag er auf 1301 m.




Eine Schneeschleuderparade konnte ebenfalls in Finse erlebt werden, hinter der modernen, dieselgetriebenen versteckte sich eine dampfgetriebene, die bis in die 1970er verwendet worden war.














Zugkreuzung unter dem Schneeschutz der Station Hallingskeid.





























In Myrdal - hier zweigt die Flambahn ab, der wir uns im nächsten Teil widmen werden - war unser Zug wieder pünktlich unterwegs, wir legten eine kurze Kreuzungspause ein.




Leider kam der Güterzug in Gegenrichtung mit CargoNet El 16 erst kurz vor der Abfahrt, aber ich konnte ihn halbwegs einpassen.









In Voss ist fast wieder Seehöhe erreicht. Hier würden wir am nächsten Tag eine kurze Pause mit mehr Fotos einlegen, doch den hellblauen Blickfang will ich euch nicht verwehren.




In der Umgebung von Bergen - an der Osteroy-Hängebrücke über den Sorfjord auf die Insel Osteroy - wurden wir gleich von einem Regenschauer empfangen, doch es sollte der einzige während unseres Aufenthaltes bleiben - was bei über 200 Regentagen im Jahr gar nicht so wahrscheinlich ist.




Um 14:52 kamen wir pünktlich am Hauptbahnhof von Bergen an.


Bergen werden wir im übernächsten Teil behandeln, in den nächsten starten wir mit einem alternativen Verkehrsmittel. :-)